Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

John Lennon: Imagine + Gimme Some Truth (Review)

Artist:

John Lennon

John Lennon: Imagine + Gimme Some Truth
Album:

Imagine + Gimme Some Truth

Medium: DVD/Blu-ray
Stil:

Video-Album und Dokumentation zu JOHN LENNONs „Imagine“

Label: Eagle Vision/Universal Music
Spieldauer: 152:00
Erschienen: 05.10.2018
Website: [Link]

„Pssst, psssst, pssssst!“ – lasst uns doch einfach mal „Stille Post“ spielen, wenn die schon JOHN LENNON und YOKO ONO so gerne spielen, wie man‘s auf dieser un-/außergewöhnlichen, aber auch recht gewöhnungsbedürftigen DVD, welche die beiden musikalischen Dokumentationen „Imagine“ und „Gimme Some Truth“ rund um die Entstehung des 1971er-Solo-Albums „Imagine“ von JOHN LENNON – nach „John Lennon / Plastic Ono Band“ (1970) sein zweites – ausgiebig filmisch illustriert.

Zugleich zeigen sie auch, in welch obsessivem Verhältnis zu diesem Zeitpunkt Lennon zu Ono stand, die sich nicht nur mit desaströsem Gesang und peinlichen Film-Ideen bei diesen Dokus einbringt, sondern sich offensichtlich auch bei allen Aufnahmen in den Entstehungsprozess einmischt, JOHN LENNON wie ein höriges Äffchen lenkt und führt sowie dabei einige genervte Begleitmusiker hinterlässt.
Mit welcher Absicht auch immer diese beiden historischen Filme auf DVD und BluRay veröffentlicht werden, so zeigen sie zugleich, warum die BEATLES von dieser dominanten, sich mitunter tatsächlich wie eine Domina aufführenden Partnerin ihres Fab-Four-Gremiums, die ihnen den kongenialen Lennon immer mehr entzog, erschüttert gewesen sein müssen.

So ist eins auf jeden Fall vorab klar – nämlich dass wir es bei „Imagine“ und „Gimme Some Truth“ mit zwei echten, ausgezeichnet restaurierten Kult-Dokumentationen zum „Imagine“-Album von JOHN LENNON zu tun haben, die einem mitunter völlig neue Perspektiven und Blickwinkel zu diesem grandiosen Album präsentieren. Noch dazu gibt es auf dieser aktuellen Veröffentlichung exklusive, bisher noch nie gezeigte Extras, welche die Original-Studio-Aufnahmen von „Jealous Guy“, „How?“ und „Gimme Some Truth“ sowie eine ausgiebige Fotostrecke zeigen, die allein schon für jeden Fan der BEATLES und JOHN LENNON den Kauf dieser DVD/BluRay zwingend notwendig machen. Auch sollte man hier nicht unbedingt von Geldschneiderei sprechen, denn diese neu restaurierte und remasterte Version ist von Ton und Bild her absolut überzeugend und wortwörtlich bestechend! Noch dazu befindet sich ein in DVD-Format großes 16seitiges Booklet mit in der Hülle, in welchem YOKO ONO ausgiebig über die Entstehung der beiden Filme spricht, die kompletten Credits zu allen Songs plus aller beteiligter Musiker enthalten sind und 32 Szenen-Fotos sowie eine Abbildung des „Imagine“-Filmplakats zu sehen ist.

Die visuell-akustische Umsetzung von „Imagine“ gilt als eins der ersten Video-Alben, die jemals produziert und nun in dieser Ausgabe an die originalen Negative angepasst wurde, wobei – genauso wie bei „Gimme Some Truth“ – jedes Einzelbild von Hand gesäubert und restauriert sowie im 5.1 Surround Sound abgemischt und gemastert worden ist.
Lennon und Ono haben das Video-Audio-Kunstwerk 1971 produziert und selbst die Regie geführt, wobei ihnen eine Collage aus Klängen, Traum und Realität vorschwebte, deren Umsetzung, besonders durch die permanente Zurschaustellung von YOKO ONO, die sich tatsächlich in diesem Film deutlich mehr darstellt als Lennon selbst, mitunter extrem peinlich wirkt.
Dafür aber sieht man jede Menge außergewöhnliche Künstler in diesem Video-Album, wie GEORGE HARRISON, FRED ASTAIRE, MILES DAVIS, ANDY WARHOL und viele mehr, mit denen sich besonders gerne Frau Ono ins Bild setzt, indem sie beispielsweise unzählige Male mit ihnen durch eine Tür, die geöffnet wird, bis zu einem Fenster schreitet, wobei man besonders FRED ASTAIRE ansieht, dass ihm diese seltsame Nummer doch recht peinlich ist und er es offensichtlich nur für JOHN LENNON macht, nicht aber seine seltsame Gattin, die er am Arm führen muss.

Was wohl wäre gewesen, wenn nicht ein JOHN LENNON hier beteiligt wäre?

YOKO ONO jedenfalls genießt die Aufmerksamkeit, die – wie sie einfach in ihrem Größenwahn nicht zu begreifen scheint – dem Ex-Beatle, aber garantiert nicht ihr gilt. Am schlimmsten sind noch dazu die massenhaften Gesänge von ihr, die jeden Gehör-Nerv schwer strapazieren, aber zum Glück nicht auf dem Original-Album „Imagine“ enthalten sind. Irgendwann fragt man sich sogar beim Hören dieses Ono-Sanges-Quark, warum die Liebe bei JOHN LENNON offenbar nicht nur auf den Magen, sondern komplett auch auf die Ohren geschlagen ist.

„Gimme Some Truth“, der in mehreren Sprachen (natürlich auch Deutsch) untertitelt ist, gilt als ein bahnbrechender Film über die Entstehung eines Musik-Albums, das den gesamten Schaffensprozess von „Imagine“ umreißt und sogar mit einem Grammy ausgezeichnet wurde. Auch hier erschreckt wieder die permanente Einmischung in musikalischen Fragen von Ono, denen sich Lennon ständig „unterwirft“ und die allein bei der Diskussion um den Titelsong lächerliche Züge annimmt. So gesehen ist auch der Zuschauer des Films mit im Studio und beobachtet die Entstehung jedes einzelnen Songs und viele interessante Begebenheiten rund um die Aufnahmen.

FAZIT:
„Imagine“ – eins der ersten Video-Alben der Musik-Geschichte und die Grammy-prämierte Dokumentation „Gimme Some Truth“ zur Entstehung von JOHN LENNONs zweitem Solo-Album „Imagine“ vereint auf einer DVD bzw. BluRay nach 47 Jahren in Ton und Bild komplett hervorragend restauriert und mit 16seitigem DVD-Booklet versehen!
Musikalisch wertvoll?
Auf jeden Fall!
Historisch wertvoll?
Auf jeden Fall!
Aber auch peinlich?
Auf jeden Fall!
Besonders dann, wenn sich die Domina(nte) YOKO ONO immer wieder (besonders gesanglich) ins Bild und auf die Tonspur setzen muss!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 4007x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Imagine (John & Yoko)
  • Imagine
  • Crippled Inside
  • Good Morning
  • Jealous Guy
  • Don‘t Count The Waves
  • It‘s So Hard
  • Mrs. Lennon
  • In Bag
  • I Don‘t Wanna Be A Soldier, Mama, I Don‘t Wanna Die
  • Mind Train
  • Whisper Piece
  • What‘s That In The Sky
  • Power To The People
  • Gimme Some Truth
  • Midsummer New York
  • Oh My Love
  • How Do You Sleep?
  • How?
  • Oh Yoko!
  • Beach / End Credits
  • Gimme Some Truth (The Making Of The „Imagine“-Album)
  • Imagine
  • Crippled Inside
  • Oh Yoko!
  • Jealous Guy
  • It‘s So Hard
  • I Don‘t Wanna Be A Soldier, Mama, I Don‘t Wanna Die
  • Gimme Some Truth
  • Oh My Love
  • How Do You Sleep?
  • How?
  • Imagine
  • Bonus Features
  • Jealous Guy (Raw Studio Outtake)
  • How? (Raw Studio Outtake)
  • Gimme Some Truth (Raw Studio Outtake)
  • David Bailey Photoshoot

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Was kommt aus dem Wasserhahn?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!