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Blackout Problems: KAOS (Review)

Artist:

Blackout Problems

Blackout Problems: KAOS
Album:

KAOS

Medium: CD/Download
Stil:

Alternative Rock

Label: Munich Warehouse (Cargo Records)
Spieldauer: 47:11
Erschienen: 15.06.2018
Website: [Link]

Guter Alternative Rock aus deutschen Landen? Wer bei dieser Konstellation ungläubig die Augenbrauen in die Höhe zieht und ein verächtliches „Gibt es nicht!“ zischt, muss umdenken, denn BLACKOUT PROBLEMS haben mit ihrem zweiten Longplayer „KAOS“ einen Pfeil im Köcher, der zielsicher ins Schwarze trifft.

In bester Tradition der Genre-Giganten JIMMY EAT WORLD, THE ALL-AMERICAN REJECTS, YELLOWCARD und ANBERLIN der „Never Take Friendship Personal“ - Phase, treffen hier unglaublich starke Melodien auf Arrangements der Extraklasse, die teils brachial, teils spartanisch aber immer auf höchstem Niveau spielen und ein Gefühl von Zeitlosigkeit vermitteln, die es braucht, um nicht im Wust der Mitbewerber um die Gunst des Publikums unterzugehen.

Gestartet wird der Longplayer mit „How (the f***) Are You Doing“, einer gnadenlosen Abrechnung mit einer verflossenen Liebe, die in den Strophen durch hämmernde Viertel der Snare-Drum akzentuiert wird, bevor der Chorus die Spannung auflöst um in eine hypnotische Bridge überzuleiten, die schon für sich genommen Ohrwurmqualitäten hat und durch die Klasse-Textzeile: „In every sane heart´s a sinner“ erst so richtig in Szene gesetzt wird.

Die Marschrichtung ist also vorgegeben und mit dem Titeltrack „Kaos“ schraubt das Quartett zwar die Geschwindigkeit etwas zurück, nicht aber die Intensität oder den Anspruch, denn hier brechen die Synkopen des Schlagzeugs die Struktur des Songs wohltuend, weil abwechslungsreich, auf und vermitteln kurzzeitig ein Gefühl von Zerrissenheit, die erst mit dem zuckersüßen Chorus wieder gekittet wird.

Mit „911“ nimmt das Album wieder mehr Fahrt auf und liefert direkt einen Titel, der sich fortlaufend zu einer pumpenden Pop-Punk Nummer entwickelt, wundervoll instrumentiert durch sparsame Licks der Gitarre, die den Song im Hintergrund dominieren.

Und so geht es weiter. „Limits“ besticht durch die hypnotischen Licks der Lead-Gitarre, die die Powerchords in einer Art und Weise konterkarieren und zudem dermaßen laid-back gesetzt sind, dass man nur den Hut ziehen kann, während „Kontrol“ ein absoluter Hitaspirant ist, der direkt im Ohr bleibt und „Queen“ einfach gute Laune macht.

„Sheep In The Dark“ fällt durch den Groove der Strophe komplett aus dem Rahmen, das Ganze zu einem Text, der den Psalmen der Bibel entliehen sein könnte (My God, can you hear us, lost souls wandering all alone in the mountains), bevor der Kehrvers die Sache wieder einnordet und in den gewünschten Kontext einordnet, der nicht biblisch sondern zwischenmenschlicher Natur ist (I got plenty to die for, I need something to live for, sweet, sweet love got mit me f***ed up). Absoluter Killer-Song und Anspieltipp.

„Holly“ kommt als sentimentale Ballade ohne die berüchtigten Fremdschämattacken aus, was für sich genommen schon eine Kunst ist. Mit „Sorrow“, „Gutterfriends“ und „Charles“ schließt sich der Kreis.

FAZIT: BLACKOUT PROBLEMS bringen mit „KAOS“ einen Longplayer auf den Markt, der ein Highlight des Jahres 2018 in Sachen Alternative Rock markiert bzw. markieren wird. Unglaublich starke Melodien, die durch perfekte Arrangements erst so richtig zur Geltung kommen, formen in Verbindung mit den wohldurchdachten, kreativen Texten eine Einheit, die man ansonsten selten findet. Ein Pflichtkauf für Fans des Genres.

Stefan Haarmann - Stellv. Chefredakteur (Info) (Review 4423x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • How Are You Doing
  • Kaos
  • 911
  • Difference
  • Limit
  • Kontrol
  • Queen
  • Sheep In The Dark
  • Holly
  • Sorrow
  • Gutterfriends
  • Charles

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • KAOS (2018) - 13/15 Punkten
  • Dark (2021) - 13/15 Punkten
Interviews:
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