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Anders Lønne Grønseth: Multiverse (Review)

Artist:

Anders Lønne Grønseth

Anders Lønne Grønseth: Multiverse
Album:

Multiverse

Medium: CD
Stil:

Nordischer Jazz

Label: Pling Music
Spieldauer: 54:03
Erschienen: 21.09.2018
Website: [Link]

Der norwegische Saxofonist und Klarinettist ANDERS LØNNE GRØNSETH ist einer der ganz Großen nicht nur innerhalb der skandinavischen Jazz-Szene, der gemeinsam mit seinen ihn am Bass, Schlagzeug, Piano und Trompete begleitenden Musikern einerseits sehr stimmungsvollen und atmosphärischen, aber andererseits auch melodischen und zugleich frei ausbrechenden, gefühlvollen Jazz der Spitzenklasse spielt, der immer wieder auf seine typischen Wurzeln zurückgreift.
Besonders wichtig erscheinen dabei die solistischen Freiräume, die jedem Musiker an seinem Instrument eingeräumt werden, sodass beim Hören niemals der Eindruck entsteht, es würde sich bei „Multiverse“ um das Solo-Album eines Saxofonisten handeln, sondern dass das Bandgefüge und das Können jedes einzelnen Musikers ausgiebig zur Geltung kommt.

Auf „Multiverse“ treffen so traditioneller Jazz auf klassische Strukturen und moderne Kompositionen, die sich manchmal gar in rockige Richtungen bewegen, so als würde sich Himmelsbotschafter ZAPPA mal wieder seiner Leidenschaft für den Jazz besinnen. Vielleicht kommt hierbei besonders auch der Einfluss des Bassisten Audun Ellingsen, welcher in „Accelerated Expansion“ mit einem grandiosen Bass-Solo aufwartet, durch und der mit seiner eigenen Jazz-Rock-Band AUDUN AUTOMAT in Norwegen sehr erfolgreich ist.

Wenn dann in „Quantum Reality (The Lick)“ auch noch Pianist Espen Berg, der sonst mit SEAMUS BLAKE, SILJE NEERGARD, MATHIAS EICK und MARIUS NESET gemeinsam auftritt, erfolgreich versucht, einem KEITH JARRETT Konkurrenz zu machen, dann spürt der Hörer, mit welchen Jazz-Koryphäen er ähnlich wie die Vögel auf dem Album-Cover in ungeahnte Musikhöhen abheben darf.

Trompeter Hayden Powell wiederum scheint einen MILES DAVIS als großes Vorbild zu haben, während ANDERS LØNNE GRØNSETH sich sein bläserisches Plätzchen zwischen JAN GARBAREK und BRANFORD MARSALIS einrichtet. Es sind wirklich die ganz großen Jazz-Musiker, die einem immer wieder beim Hören von „Multiverse“ in den Sinn kommen, während Einar Scheving, Schlagzeuger und Perkussionist, der natürlich ebenfalls seinen großen Solo-Auftritt in „Possible Worlds“ erhält, durch sein perkussives Spiel einige weltmusikalische Nuancen in die knappe, genussvolle Jazz-Musik-Stunde einfließen lässt.

Und ganz am Ende noch eine richtig positive Nachricht für alle, die nordische Jazzmusik der Extraklasse lieben – und darum auch „Multiverse“ lieben werden – denn wie‘s scheint, hat das Quintett sich auf „Multiverse“ so warm gespielt, dass es mindestens für ein weiteres Album, welches bereits im Frühling 2019 erscheinen soll, zusammenbleiben und natürlich zusammen musizieren will. Verdammt gute Nachrichten in Zeiten, in denen die meisten Nachrichten kaum noch etwas Gutes verheißen. Aber hier geht‘s eben um Musik und nicht um … ach, vergessen wir das besser.

FAZIT: Jazz aus Norwegen ist eigentlich (fast) immer verheißungs- und anspruchsvoll. Der norwegische Saxofonist und Klarinettist ANDERS LØNNE GRØNSETH bestätigt diese Meinung auf „Multiverse“ gemeinsam mit seiner Band (Piano, Bass, Schlagzeug, Trompete) auf unwiderstehliche Art und Weise, indem er Traditionelles, Klassisches, Improvisiertes, Melodiöses, Solistisches und Modernes zu einer atmosphärischen, geschmackvollen Jazz-Melange vereint.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 4618x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Parallelism
  • Accelerated Expansion
  • Holographic
  • Quantum Reality (The Lick)
  • Möbiusstrimmel
  • Possible Words

Besetzung:

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