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Attic: Sanctimonious (Review)

Artist:

Attic

Attic: Sanctimonious
Album:

Sanctimonious

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Heavy Metal

Label: Ván / Soulfood
Spieldauer: 64:04
Erschienen: 01.09.2017
Website: [Link]

Nach einem mittelgroßen Hype und ersten Album mehr als vier Jahre bis zu einem Nachfolger verstreichen zu lassen ist in kommerzieller Selbstmord, aber den haben ATTIC gewiss nicht freiwillig begangen. Behindert durch Besetzungswechsel - Drummer Tormentor wanderte 2011 ab, Bassist Warrior und der zweite Trommler Roman jeweils ein weiteres Jahr später - und einfach nur den Alltag brauchten die Deutschen länger für “Sanctimonious” als gewollt, doch die einem narrativen Konzept folgenden Songs der Platte zeugen von bedachtsamem Songwriting, das darüber hinwegtröstet, dass sich die Musik seit der EP der Jungs im Grunde nicht weiterentwickelt hat.

Mercyful Fate und King Diamond stehen weiterhin ganz oben auf der Liste der Einflüsse von ATTIC, falls es nicht sogar die einzigen sind. In diesem recht engen Rahmen erzeugt die Band aber eine angemessen gespenstische Stimmung und punktet durch Abwechslung. Immerhin reden wir von Stücken, die im Schnitt sechs Minuten dauern, in deren Zug von traditionellem Briten-Stahl mit liebevoll arrangierten Leads bis zu klirrenden Black Metal-Gitarren alles zum Tragen kommt, gekrönt natürlich von einem ausdrücklich nicht unnachahmlichen und immer einen Tick zu dünnen Falsett.

Erzkonservativ strukturiert mitsamt gewollt atmosphärischem Intro 'Iudicium Dei' und rasantem Opener ziehen ATTIC alle Register, für die man sie von Beginn an schätzte, ohne dass von einer merklichen Weiterentwicklung die Rede sein könnte. Allerdings darf man ihnen bescheinigen, auch und gerade im Midtempo zu reüssieren, wo viele andere Bands jeglicher Metal-Subgattung in der Belanglosigkeit versumpfen. Von den kompositorischen Qualitäten der Nordrhein-Westfalen zeugen darum gerade das leicht melancholische Schunkel-Stück 'A Serpent in the Pulpit' oder das stampfende 'On Choir Stalls' als späteres Highlight eines Albums, das wundersamerweise bis zuletzt reizvoll bleibt, obwohl es Altbewährtes aufkocht.

Die Textzeile "fornication means damnation" macht die Gruppe übrigens zu einem Anwärter auf den Titel "Afterpoeten des Metal 2017".

FAZIT: Wiederaufgewärmt schmeckt's oft am besten, und diese Weisheit trifft auch auf ATTICs heiß erwartetes zweites Album zu. Dank Wurzeltreue, geradezu starrsinniger Entwicklungsresistenz und gehobener Songwriting-Fähigkeiten wurde “Sanctimonious” zur idealen Ergänzung der neuen Portrait, wobei die Schweden aber einen Tick weiter vorn liegen.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4426x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Iudicium Dei
  • Sanctimoniou
  • A Serpent in the Pulpit
  • Penalized
  • Scrupulosity
  • Sinless
  • Die Engelmacherin
  • A Quest for Blood
  • The Hound of Heaven
  • On Choir Stalls
  • Dark Hosanna
  • Born from Sin
  • There Is No God

Besetzung:

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