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Ari Lehman’s First Jason: To Be A Monster (Review)

Artist:

Ari Lehman’s First Jason

Ari Lehman’s First Jason: To Be A Monster
Album:

To Be A Monster

Medium: CD
Stil:

Hardrock

Label: Eternal Sound Records/Membran
Spieldauer: 42:31
Erschienen: 26.05.2017
Website: [Link]

Ari Lehman zehrt von seiner kurzen Viertelstunde Ruhm, deren Ursprung aus einem nicht einmal zweiminütigen Auftritt besteht. Durfte er doch als Vierzehnjähriger am Ende des originalen „Friday the 13th“ aus dem Wasser auftauchen, um eine Überlebende zu sich hinunterziehen. Somit war der junge Ari Lehman, noch ohne Kartoffelsack oder die populärere Eishockeymaske, „the first“ Jason Vorhees, der später Machete schwingend, in mittlerweile elf Teilen und einem Remake, auf blutige Camperjagd ging. Passenderweise lautet der Name des gnadenlosen Gitarristen im Booklet auch Eddie Machete.

Dabei ist Namedropping gar nicht nötig, war Lehman doch Stipendiat an der Berklee School Of Music und studierte an der New York University Big Band Orchestration. Okay, es ist doch nötig, denn auch wenn Ari Lehman sich bei zwei Stücken selbst rechtschaffen am Klavier begleitet, hat die Musik auf „To Be A Monster“ nichts mit seinen Studien oder gar Jazz zu tun. Weit mehr als das Grand Piano handhabt Lehman die Keytar, jenes Tasteninstrument mit Griffbrett, das man sich um den Hals hängt, um ohne Rücksicht auf Verluste darauf loszuorgeln.
Heraus kommt leider nicht mehr als schlicht-stumpfer, gelegentlich dissonanter Hardrock mit mäßigem, dumpfem Sound und zermürbendem (Dosen-)Getrommel, weswegen die Pianoballaden wie Balsam klingen.

Textlich befinden wir uns ebenfalls mitten im Camp Crystal Lake („When The Clock Strikes 13“). Lehman singt davon, dass er genau weiß wie man sich als Monster fühlt, dass Mutter Vorhees das letzte Wort hat (wir wissen ja wie radikal sie das Andenken an ihren ertrunkenen Sohn zu Beginn des Franchises ehrte); er stattet dem „Witch Camp“ mittels windschiefem Power-Reggae(!) einen Besuch ab und erzählt vom „Melodrama Of The Modern Age“, welches darin besteht, dass gelogen und betrogen wird, und es keinen Frieden gibt, solange in den Straßen gekämpft wird (nicht ganz so neu, das Thema). Wirkt alles etwas bemüht auf Kult getrimmt und wird von Lehmans krauser Stimme (Lemmy in Kinderschuhen) auf Biegen und Brechen nach Hause bugsiert.

Am gelungensten erscheinen der „Melodrama Remix“ für die blutige Sommerlager-Disco und der durchgeknallte „Witch Camp Dub“, in dem Reggae konsequenter und quietschiger zelebriert wird als im vorangestellten Original. Um den schrägen Charme der gesamten polternden, musikalischen Unbedarftheit genießen zu können, muss man sich allerdings ziemlich abrackern.

In „Dream Within A Dream“ schließlich wird Edgar Allan Poes gleichnamiges Gedicht verwurstet, Lehman begibt sich zu getragenen Klavierklängen auf Meat Loafs-Spuren. Hat im dramaturgischen wie stimmlichen Scheitern was Sympathisches. Wie das ganze Album. Ist schon okay, dass ARI LEHMAN’S FIRST JASON die Horror-Conventions dieser Welt bereist und sie konzertant, nun ja, beglückt.

FAZIT: Der Kult wird so lange geschröpft, bis man bricht. Aber da wir auf keinen Fall einen serienkillenden, nahezu unsterblichen Hünen mit Machete und Hockeymaske vergraulen wollen (die Inkarnationen nach Lehman), legen wir dieses buckelige Unikum von Album in seiner ungeschlachten Hauruck-Mentalität allen Hardcore-Aficionados von „Friday the 13th“ und seinen Folgen ans hoffentlich noch schlagende Herz.

Jochen König (Info) (Review 3815x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 6 von 15 Punkten [?]
6 Punkte
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Tracklist:
  • To Be A Monster
  • Melodrama Of The Modern Age
  • Dream Within A Dream (Grand)
  • We taught You How To Win
  • Mother Has Spoken
  • Witch Camp
  • Better Crazy Than Lazy
  • Power From The Pain (Grand)
  • When The Clock Strikes 13
  • Melodrama Remix
  • Witch Camp Dub

Besetzung:

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