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Aga Derlak Trio: Healing (Review)
Artist: | Aga Derlak Trio |
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Album: | Healing |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Jazz |
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Label: | Hevhetia | |
Spieldauer: | 63:45 | |
Erschienen: | 02.06.2017 | |
Website: | [Link] |
Hevhetia Records, hiermit brechen wir eine Lanze für euer Schaffen. Ohne das slowakische Label würden wir hier in der zentraleuropäischen Nachbarschaft weniger von eurer Jazz-Szene (im weitesten) Sinn wissen und uns seltener über kuriose Avantgarde-Releases wundern respektive freuen … Es wird Zeit für einen internationalen Vertrieb!
Nachdem sich dieses Trio in klassischer Besetzung (Klavier, Kontrabass, Schlagzeug) um die polnische Pianistin Agnieszki Derlak nach seiner Gründung vornehmlich mit Interpretationen von Genre-Standards beschäftigte, bietet es auf seinem aktuellen Album ausschließlich eigene Kompositionen dar, welche die traditionelle Formel zu den Akten legen, wenn auch nicht negieren. "Healing" strotzt vor Ideenreichtum, aber eben auch Abstraktionen, die bisweilen zu bloßen Klangflächen führen, womit die Formation ganz im Zeichen des modernen Combo-Jazz steht.
Verweise auf die skandinavische Szene drängen sich angesichts dessen geradezu auf, und was das angeht, stehen das AGA DERLAK TRIO keineswegs schlecht da. Insbesondere die epische "Mitte" des Albums - die drei jeweils neun bis zehn Minuten dauernden Stücke 'Recovery', 'Repetitive Dream' und 'Before Sleep' - zeugen von Wagemut im Genre-Kontext ohne Abfall von "alten" Tugenden. Man darf folglich mit Fug und Recht von verinnerlichter Musikgeschichte mit einem Auge auf Fortschritt sprechen.
Unabhängig davon weist "Healing" eine atemberaubend intime Produktion auf, die den Hörer ganz nah ans Geschehen rückt. Positiv auch: bei aller Abgeklärtheit der Komponistin und ihrer von der Krakauer Musikakademie stammenden Mitstreiter haftet der Scheibe nichts Schulmeisterliches an. Hervorragendes Handwerk paart sich mit Impulsivität - eine ideale Kombination.
FAZIT: Zeitgenössischer Piano Jazz mit abenteuerlichem, aber nie schwer verdaulichem "avantgardistischen" Liedmaterial, der europäischer nicht sein könnte und dennoch international angelegte Messlatten überspringt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Waiting
- The World
- The Ultimate Love
- Recovery
- Repetitive Dream
- Before Sleep
- Mind The Things You Follow
- Fears And Hopes
- One Step Back To Move Forward
- First Thought (2015) - 13/15 Punkten
- Healing (2017) - 12/15 Punkten
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