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No Man's Valley: Time Travel (Review)

Artist:

No Man's Valley

No Man's Valley: Time Travel
Album:

Time Travel

Medium: CD/Download
Stil:

Psychedelic / Blues Rock

Label: Nasoni Records
Spieldauer: 33:39
Erschienen: 10.07.2016
Website: [Link]

Die Zeitreise. Utopie, physikalisches Experiment, Gegenstand anachronistischer Literatur. Doch diesmal dominiert nicht die Zurück-in-die-Zukunft-Art der Zeitreise mit Blitzen, Gewittern, brennenden Reifen und jubilierenden Wissenschaftlern. Es ist eher die Selbstvergessenheit am Lagerfeuer, die auf dem ersten Langspieler von NO MAN'S VALLEY dazu führt, dass man unbemerkt in die Vergangenheit gezogen wird.

Um also die philosophisch inspirierte Reflektion des eigenen Ich darzustellen, sind mit Blues-Orgel und Bass-dominierter, dumpf abgemischter Psychedelic-Rock-Formation schnell verbündete Elemente gefunden. „The Man Who Would Be King“ beginnt mit dem Nachhall von Chain Songs aus den Steinbrüchen oder von den Baumwollfeldern im amerikanischen Süden, irgendwo zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert, später wird unmerklich Musikgeschichte aus den 50er bis 70er Jahren rezitiert, Gospel, Folk und Blues in eine Schüssel geworfen und mit dem Siegel der Allgemeingültigkeit veredelt.

Träge ist der Fluss des Albums, das dennoch bereits nach gut 30 Minuten zu Ende ist. Dabei benötigt Musik wie diese Platz zum Atmen. Man erwacht aus einer Hypnose, die bis dahin noch gar nicht richtig angeschlagen hat und nimmt letztendlich zu wenig von seinem Streifzug mit. Man braucht tatsächlich mehrere Durchgänge, damit überhaupt etwas nachhaltig im Gedächtnis bleibt, doch selbst gebetsmühlenartige Wiederholung führt nicht dazu, dass man sich weit genug von der Gegenwart absetzen kann. Zu flach bleibt einfach der Mantel, der uns umhüllen soll.

Woran das liegt, ist musikalisch schwer festzumachen; die Produktion klingt „alt“ genug, um nicht Hochglanzimitat zu sein. Die bei neueren BARONESS verhafteten Gesangsmelodien ziehen mit gehissten Segeln am Horizont vorbei, aber so fern, dass man sie beinahe verpassen könnte. Ein Akkordeon bietet im Einklang mit einer Spieluhr den Ausgang aus der Zeitschleife. Alles so stilecht und unaufdringlich... dann aber auch wieder dermaßen übertrieben unspektakulär, dass die Intension zu einer unsichtbaren Fußnote zu verkommen droht.

FAZIT: Tolles Cover, starke Prämisse, gute Ansätze, solides Handwerk... aber der Strudel der Zeit wird wahlweise nicht kräftig oder lange genug angerührt, als dass man in ihm versinken könnte.Das irreale Gefühl, Zeit verloren oder gewonnen zu haben, sich für einen Augenblick von der Geradlinigkeit des Präsens abgenabelt haben zu können, möchte sich noch nicht einstellen. Allerdings ist die Mischung stabil genug, um sie auf weiteren Alben auszutesten.

Sascha Ganser (Info) (Review 5868x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 8 von 15 Punkten [?]
8 Punkte
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Tracklist:
  • The Man Who Would Be King
  • Kill The Bees
  • Sinking The Lifeboat
  • Love Or Axe Murder
  • The Wolves Are Coming
  • Man Who Walked Backwards
  • Time Travel
  • Goon

Besetzung:

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