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Different Light: The Burden Of Paradise (Review)

Artist:

Different Light

Different Light: The Burden Of Paradise
Album:

The Burden Of Paradise

Medium: CD
Stil:

Retro- und Neo-Prog

Label: Eigenpressung / Just For Kicks
Spieldauer: 66:25
Erschienen: 06.05.2016
Website: [Link]

Liebe Freunde, schaut euch das Cover dieser CD an und lasst euch in die Irre führen!!!
Das kann doch nur ein Jazz- oder altes Schlager-Album sein?!
Bar-Musik vielleicht oder doch irgendwas Klassisches?
Wer weiß - ach ja, Schwarz-Weiß-Denken passt doch hervorragend zu diesem Schwarz-Weiß-Cover, aber nicht die Bohne zu der Musik, welche sich dahinter verbirgt!
Selbst wenn man den Bandnamen DIFFERENT LIGHT liest, wird es wohl nicht bei vielen klingeln. Längst vergessen ist deren letztes Album „Icons That Weep“ aus dem Jahr 2009. Es war ein Album mit einer entspannten Dreiviertelstunde schönen Neo-Progs!

Für „The Burden Of Paradise, dieses völlig überraschende Lebenszeichen aus dem Hause des in Prag lebenden Malteser Musikers TREVOR TABONE, der sich mit tschechischen Musikern umgibt, um dieses neue Album wie ein Phoenix aus der Gegenlicht-Asche steigen zu lassen, gilt Ähnliches. Auch diesmal dürfen wir Neo-Prog mit Retro-Elementen genießen, wobei die offensichtliche Leichtigkeit des musikalischen Seins auf „The Burden Of Paradise“ ein angenehmes Wohlgefühl beim Hören entfaltet. Harmonie wird verbreitet, nicht schwierige Experimente mit schrägen Takten und komplexen Prog-Extravaganzen. Dem dürfen sich andere widmen, aber nicht DIFFERENT LIGHT. Doch gerade das tut dem Album so gut, auch wenn es heutzutage noch immer progressive Wichtigtuer gibt, die Hörern solcher neoprogressiven Musik ein Weichei-Dasein unterstellen. Ein lächerlicher Ansatz, denn diese vermeintlichen Weicheier haben einfach noch nicht ihren Wunsch nach Romantik, Entspannung und auch etwas Schönklang verloren, selbst wenn sie sich dem (auch experimentellerem) Prog-Rock eng verbunden fühlen. Und für die Romantiker des Progs gibt‘s nun „The Burden Of Paradise“ voller wunderschöner Piano-Passagen, hymnischen Satzgesängen, MARILLIONschen Kindheitserinnerungen, melodischen Refrains, getragenem Keyboard-Bombast und floydschen Gitarren-Ausflügen in die „Comfortably Numb“-Wohlfühl-Zone!

Und wer gerne Vergleiche aus dem Neo-Prog-Ost-West-Gefälle hinzuzieht, dem wird aus der östlich gelegenen Ohr-Muschel zärtlich der Schmalz von EXODUS, QUIDAM, MILLENIUM, EAST und COLLAGE sowie aus der westlich gelegenen Ohr-Muschel der Schmalz von PENDRAGON, den frühen PORCUPINE TREE, den späten ANATHEMA und den gegenwärtigen GAZPACHO tropfen. Und hört man genauer auf die Kompositionen, das Piano, die akustische Gitarre, welche allesamt mit einem echten Hang zur Perfektion dargeboten werden, kommt einem immer wieder ROBERT REED von MAGENTA in den Sinn, der ja bereits sein Opus Magnum mit „Sanctuary“ für alle Ewigkeit in Musik-Blei gegossen hat.

Ein dunkler Anfang samt bedrohlich klingendem Sprecher und einem Piano-Intro, das von seiner Melodie her an FISHs „A Gentleman‘s Excuse Me“ erinnert, eröffnet „The Burden Of Paradise“. Für Freunde neoprogressiver Klanglandschaften kann der Einstieg gar nicht besser gewählt sein. Der Sprecher und die vielfältigen akustischen Phasen werden uns nun das gesamte Album über die drei sich zwischen zehn und zwanzig Minuten hin bewegenden, mehrteiligen Suiten und die fünf kürzeren Einzel-Stücke begleiten.

Auch ein Blick in das Booklet, in dem wir alle Texte finden, ist lohnenswert, weil uns hier keine schwurbeligen Herr-der-Ringe-Prog-Lyrics, sondern zeitkritische, aber auch mystische Texte erwarten, die selbst vor der Krieg- und Frieden-Problematik nicht halt machen: „In love and war, we have no friends / We just want more, there is no end in love and war.“ Grundlegend aber durchläuft das Album ein roter Faden, den man in einer Art von Botschaft formulieren könnte, die da heißt: „Lebe nicht nur in den Erinnerungen an die Vergangenheit oder die Hoffnungen an eine unbestimmte Zukunft. Lebe im Jetzt!“ Oder um es mit einer Zeile des letzten, sehr ruhigen Songs „All For You“ zu formulieren: „There is no future, it is all the here and now and it‘s all for you!“

FAZIT: Sie sind wieder da und klingen so, als wären sie nie fort gewesen! DIFFERENT LIGHT arbeiten sich langsam, aber dafür umso sicherer an die Speerspitze gut gelungenen Neo-Progs voran. Zumindest sagt einem das eine innere Stimme, während man „Voice Of Outside“ von „The Burden Of Paradise“ hört.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 4173x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • In The Grant Scheme Of Things
  • I: The Schemer Wakes
  • II: Letters Of Alice
  • III: Happiness
  • IV: The Stalker Walks
  • V: Pascal‘s Wager
  • VI: Out Of The Goldilocks Zone
  • VII: Together There
  • VIII: The Schemer Sleeps
  • Voice Of Outside
  • A St. Martin‘s Summer
  • Eternal Run
  • I: New Promise
  • II: At First Light
  • III: Nectar Junky
  • IV: A Carpathian Day
  • V: Default Setting Escape
  • VI: Waking Moment
  • Transient Dream
  • Mare Imbrium
  • In Love And War
  • I: Love
  • II: War
  • All For You

Besetzung:

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