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Unisonic: Light Of Dawn (Review)

Artist:

Unisonic

Unisonic: Light Of Dawn
Album:

Light Of Dawn

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Melodic Metal

Label: Earmusic/Edel
Spieldauer: 59:53
Erschienen: 01.08.2014
Website: [Link]

Was haben Geoff Tate, Rob Halford und Michael Kiske gemeinsam? Sie sind drei der größten lebenden Sänger, die den Heavy Metal geprägt haben wie nur wenige – und die sich zwischenzeitlich losgesagt hatten von den härteren Tönen. Es gibt allerdings einen kleinen Unterschied zwischen den Dreien, die mittlerweile wieder zurückgefunden haben in den Schoß der Heavy-Metal-Szene: Während Tate und Halford heutzutage nur noch Schatten ihrer selbst sind, singt UNISONIC-Frontmann Kiske im Jahr 2014 besser denn je. Wer es nicht glauben will: Auf „Light Of Dawn“, dem zweiten Album der Supergroup, finden sich zwölf Beispiele seiner unglaublichen Sangeskraft.

Im Vergleich zum selbstbetitelten Debütalbum gehen UNISONIC auf Album Nummer zwei nicht nur eine ganze Ecke härter und dynamischer zu Werke, sondern sie agieren auch selbstbewusster und vielfältiger – das Ergebnis eines Prozesses, den heutzutage viele „Bands“ gar nicht mehr gehen: Gemeinsames Proben, gemeinsames Entwickeln der Songs, gemeinsames Aufnehmen im Studio – nur so entwickelt man eben ein Bandfeeling – ein Bandfeeling, das man „Light Of Dawn“ zu jeder der fast 3600 Sekunden anhört.

Auch wenn sich Michael Kiske lange Jahre dagegen gesperrt hat: Im Bandkonzept des luftigen UNISONIC-Korsetts, an der Seite seines einstigen HELLOWEEN-Mitstreiters Kai Hansen, hat er wieder Bock auf härtere Songs. Songs, denen man sogar eine gewisse stilistische Nähe zu den „Keeper Of The Seven Keys“-Alben nachsagen kann. „Your Time Has Come“, der furiose Opener, „For The Kingdom“ als einprägsame Uptempo-Nummer mit Widerhaken-Refrain oder „Find Shelter“, ein Song, der Gitarrengenießern eine Überdosis Sixstrings verpasst, sind beste Beispiele hierfür.

Wer jetzt allerdings glaubt, UNISONIC würden sich zum Ziel setzen, die 80er-Jahre-HELLOWEEN zu kopieren, der sieht sich komplett getäuscht. „Exceptional“ wandert traumwandlerisch sicher auf dem schmalen Grat zwischen Pop und Metal, bietet Gesangsmelodien zum Niederknien und erweist sich als Hommage an JUDAS PRIESTs „Turbo Lover“. „Not Gonna Take Anymore“ ist ein wuchtiger Groover mit großen Chören, „Night Of The Long Knives“ zeigt sich trotz des ernsten textlichen Inhalts – thematisiert wird der Röhm-Putsch aus dem Jahr 1934 – als locker-flockige AOR-Nummer.

„Throne Of The Dawn“ beginnt als düstere BLACK-SABBATH-Nummer, entwickelt sich im weiteren Verlauf aber zum halogenhellen Hardrocker, „Manhunter“ begeistert mit THIN-LIZZY-artigen Twin Guitars, „When The Deed Is Done“ zwingt den Verfasser dieser Kritik mit seinen monströsen Melodien regelmäßig auf die Knie – melodischer kann man Hardrock nicht zelebrieren. „Blood“ geht als astreine Halbballade durchs Ziel, „You And I“ ist als Abschluss des regulären Albums der legitime Nachfolger von HELLOWEENs Gänsehautballade „Your Turn“ vom „Pink Bubbles Go Ape“-Album. Und dass selbst der europäische Bonustrack „Judgement Day“ von einer mitreißenden Qualität ist, die 99 Prozent der restlichen Melodic-Metal-Bands nicht einmal für eine Single-Auskopplung hinbekommen würden, kann angesichts der Qualität von „Light Of Dawn“ nicht verwundern.

FAZIT: Besser als auf „Light Of Dawn“ kann man im Grunde genommen kaum singen. Das klingt zugegebenermaßen nach dem unreflektierten Jubeln eines rosabebrillten UNISONIC-Claqueuren, ist aber eine Meinung, die nach dem mindestens 100-fachen Anhörens des Albums in Stein gemeißelt ist. Was allerdings UNISONICs zweites Album erst zu dem macht, was es ist – nämlich das „Album des Jahres 2014“ – ist das Zusammenspiel der kompletten Band. Die besten Vocals nutzen nichts, wenn die Band nichts taugt. Und die gemeinsame Zeit im Studio und auf der Bühne hat Kiske, Bassist Dennis Ward, Drummer Kosta Zafiriou sowie das sensationelle Gitarrenduo Kai Hansen und Mandy Meyer zu einer echten Einheit werden lassen. Das hört man „Light Of Dawn“ eben an – und lässt für die Zukunft noch weitere Großtaten erwarten.

Lothar Hausfeld (Info) (Review 11271x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 15 von 15 Punkten [?]
15 Punkte
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Tracklist:
  • Venite 2.0
  • Your Time Has Come
  • Exceptional
  • For The Kingdom
  • Not Gonna Take Anymore
  • Night Of The Long Knives
  • Find Shelter
  • Blood
  • When The Deed Is Done
  • Throne Of The Dawn
  • Manhunter
  • You and I
  • Judgement Day (Bonustrack)

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

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  • keine Interviews
Kommentare
Chris
gepostet am: 17.08.2014

User-Wertung:
14 Punkte

Gutes Review! Ich bin kein großer Unisonic Fan gewesen. Aber das ist für mich ein richtig grosses Album.
Oli
gepostet am: 26.08.2014

User-Wertung:
12 Punkte

Ein absoluter Knaller!
Dejott
gepostet am: 03.09.2014

User-Wertung:
9 Punkte

Das Review ist mir tatsächlich zu sehr mit rosaroter Kiske-Brille verfasst. Der Gesang ist natürlich klasse, aber die Songs müssten für diese Punktzahl auch richtig kicken. Das tun sie wahrlich nicht durchgängig. So gesehen ist das Album ist für mich eher, aufgrund der Vorschusslorbeeren, eine kleine Enttäuschung, da ein weiter ein Klassenunterschied zur Helloween Topform besteht. Unterschätzt wird dabei häufig das Chameleon Album.
MichaelAliensBiehn
gepostet am: 14.11.2014

User-Wertung:
14 Punkte

Das ist vielleicht nicht die beste CD des Jahres aber die beste seit langer Zeit. Der Kauf hat sich auf jeden Fall gelohnt. Hoffentlich wird die Band es schaffen dieses Niveau bei ihrem nächsten Album zu halten.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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