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Arch Enemy: War Eternal (Review)
Artist: | Arch Enemy |
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Album: | War Eternal |
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Medium: | LP/Download/CD | |
Stil: | Melodic Death Metal |
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Label: | Century Media | |
Spieldauer: | 47:29 | |
Erschienen: | 09.06.2014 | |
Website: | [Link] |
ARCH ENEMY haben ihre Erfolgsformel gefunden. Die Alben der schwedischen Band klingen seit über einem Jahrzehnt alle gleich: CARCASS meets Power Metal. Vorhersehbar, aber auch massenkompatibel – nicht verkehrt, wenn man davon leben möchte. Und wenn die Gitarrenderwische Michael und Christopher Ammott mal aus ihrem Dahingeplätscher ausbrechen und richtig loslegen, bekommt noch der griesgrämigste Metalhead feuchte Augen.
Christopher Ammott ist nach dem letzten Album "Khaos Legions" (2011) ausgestiegen, Anfang dieses Jahres wollte auch Sängerin Angela Gossow nicht mehr brüllen. Beide verließen die Band im Frieden, was nichts daran ändert, dass ARCH ENEMY zwei ihrer Aushängeschilder verloren haben. Gut, der eine Ammott ist noch mit an Bord, doch wie ersetzt man Angela Gossow? Die Deutsche hat eine unverwechselbare Stimme, vor allem aber ist sie eine Frau und sieht ziemlich gut aus – im Death Metal eine Seltenheit und der Hauptgrund für ARCH ENEMYs andauernden Erfolg.
Folgerichtig also, dass Gossow von einer anderen gutaussehenden Frau abgelöst wird: Alissa White-Gluz aus Kanada, zuvor zehn Jahre bei THE AGONIST aktiv. Man kann diese personelle Entscheidung als sexistisch bezeichnen und damit außer Acht lassen, dass ARCH ENEMY eine stur auf Erfolg ausgerichtete Band sind, ein Produkt, und damit gewissermaßen mehr Pop als Metal. Mit einem männlichen Sänger bliebe ARCH ENEMY nur ein Bruchteil ihrer jetzigen Fans. Dass sie das nicht wollen, beweisen sie, indem sie Album für Album nach bewährten Mustern vorgehen.
Natürlich gibt es auch auf "War Eternal" keine großen Neuerungen, sondern – wie gewohnt – Metal, bei dem Mutti nicht meckert: Alle Ecken und Kanten weggebügelt, durch melodische Refrains zusätzlich verwässert. Angela Gossows Stimme machte diesen Sound etwas spannender, weil sie klang wie ein untoter Straßenköter, dem man auf den Schwanz tritt. Von ihrer Nachfolgerin Angela White-Gluz gibt es dagegen die Melodeath-Standardnummer, hochprofessionell und entsetzlich austauschbar. ARCH ENEMY beweisen damit einmal mehr, dass Seelenlosigkeit schlimmer ist als Stümperhaftigkeit.
Wer allerdings hätte gedacht, dass die Band nach dem mauen "Khaos Legions" und dem Weggang von Christopher Ammott noch einmal ein solches Riff-Feuerwerk raushauen würde? Über die einzelnen Songs muss nicht viel geschrieben werden, ARCH ENEMY machen auf "War Eternal" das, was sie auf den vorigen Alben auch gemacht haben, nur eben mit außergewöhnlich viel Energie und Biss. Die Songs zünden im Schnitt nach 0,5 Sekunden und bewegen sich fast ausnahmslos im oberen Tempo-Bereich – das entschädigt für die charakterlose Produktion des Albums, allerdings nicht für die charakterlose Stimme von White-Gluz. Ihr gelingt es, "War Eternal" ein gutes Stück in Richtung Durchschnitt zu rücken. Auch die scheußlichen Keyboard-Parts tun den Songs nicht gut.
FAZIT: Belanglosigkeit auf hohem Niveau: ohne Makel, aber auch ohne Seele. Die Band ist in Höchstform, die Songs funktionieren, doch es bleibt nichts im Gedächtnis, es fehlt jegliche Spannung, was in erster Linie an der profillosen neuen Sängerin liegt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Tempore Nihil Sanat (Prelude in F Minor)
- Never Forgive, Never Forget
- War Eternal
- As the Pages Burn
- No More Regrets
- You Will Know My Name
- Graveyard of Dreams
- Stolen Life
- Time Is Black
- On and On
- Avalanche
- Down to Nothing
- Not Long for This World
- Bass - Sharlee D'Angelo
- Gesang - Alissa White-Gluz
- Gitarre - Michael Amott, Nick Cordle
- Schlagzeug - Daniel Erlandsson
- Khaos Legions (2011) - 8/15 Punkten
- War Eternal (2014) - 9/15 Punkten
- Will To Power (2017) - 12/15 Punkten
- Covered In Blood (2019)
- Deceivers (2022) - 11/15 Punkten
Kommentare | |
hendrik
gepostet am: 04.06.2014 |
Respekt, sehr gutes Review.
Als Johan Liiva raus war, hatte die Band alles gesagt. |
Der Erleuchter
gepostet am: 05.06.2014 |
Alissa kann garstiger, siehe The Agonist.
Aber Alleinherrscher Amott moechte wohl die ganzen Kiddies nicht verschrecken und laesst sie daher so singen, wie es Angela auch gemacht hat. Man kann also nicht der Saengerin den Vorwurf machen, die Band will ja offenbar, dass sie nicht ihre eigene Note (und das hat sie alleine durch ihre Phrasierung) mit einbringt. Eventuell beim naechsten Album. |
Mirko
gepostet am: 05.06.2014 |
Eine Sängerin wird auf einem Studioalbum so bewertet, wie sie klingt und nicht danach, wie sie eventuell klingen könnte. Die Begleitumstände sind dort irrelevant.
@Philipp Die perfekte Rezension zum Album, ich gratuliere. |
MetalOne
gepostet am: 05.06.2014 |
Profillose Sängerin ? Was besseres als Alissa konnte Arch Enemy gar nicht passieren.
und charakterlose Stimme ? Ich hab den Eindruck, das Album wurde nur auf Youtube gehört mit entsprechendem schlechten Sound. Die Stimme / Gesang von Alissa ist jetzt schon stärker als die von Gossow. Da wurde es auf den letzten 1-2 Alben echt eintönig. Über dieses Review kann ich nur den Kopf schütteln. |
Garry
gepostet am: 10.06.2014 User-Wertung: 13 Punkte |
geht mir genauso.
Verstehe den erwähnten Ansatz auch nicht so ganz. |
typ
gepostet am: 07.10.2014 User-Wertung: 10 Punkte |
Meine Meinung trifft es ziemlich genau- auch wenn schon recht hart mit der neuen Scheibe ins Gericht gegangen wird.
Als Gitarrist find ich die Gitarrenarbeit wie gewohnt sehr solide und ansprechend, aber die Songs zünden trotzdem nicht. Irgendwie bleibt nix hängen. Wenn man die Scheibe mit älteren Großtaten von Arch Enemy vergleicht, dann fällt die Scheibe irgendwie fade aus. Gute Chemie muss sich erst einstellen. Wie gute Chemie klingt, sieht und hört man in jeder Sekunde bei den Aufnahmen zu "Tyrants of the rising sun"! Angela (aber genauso Christoffer): YOU ARE MISSED! |
SL
gepostet am: 22.11.2014 |
Naja, nix besonderes . . . Möchtegern Geschrei |
XYZ
gepostet am: 28.01.2015 |
Sonst geht es dem Rezensenten aber gut, oder?! |