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Meniscus: Absence Of I (Review)

Artist:

Meniscus

Meniscus: Absence Of I
Album:

Absence Of I

Medium: CD
Stil:

Post Rock / Instrumental

Label: Bird's Robe Records
Spieldauer: 47:30
Erschienen: 04.05.2012
Website: [Link]

Erstmals veröffentlicht 2007, spendieren Bird’s Robe Records der Debüt-EP der Australier MENISCUS einen Re-Release, der dank eines zusätzlichen Titels von Laufzeit wegen inzwischen dem Anspruch eines Langspielers standhält. Das Ungewöhnliche daran: Bei der elfminütigen Bonusdreingabe handelt es sich ausgerechnet um den Titeltrack.

Dank streichender Ambients und trippelnder Delays, die jeden Anschlag vier- bis fünfmal in die Schleife schicken, entwickelt „Absence Of I“ von Beginn an die Gleitbewegung eines Zugvogels, der sich mit ein paar Schwüngen wieder ein wenig in die Lüfte erhebt, um sich anschließend bewegungsstarr vom Wind forttragen zu lassen. „Cusp“ jedenfalls vertraut zum Einstieg vollkommen auf diesen Effekt.

Bodenhaftung gibt es nur durch das scheppernde Schlagzeug. Es verhindert das allzu ferne Abdriften in die Unebenen des Horizontnebels. Duncan Wilson erweist sich als kreativer Antreiber und dürfte mit seinen prasselnden Rhythmen auch die Richtung angewiesen haben; es mutet jedenfalls so an, als seien die Gitarren, Bässe und Loops auf die Drums ausgerichtet und nicht ungekehrt.

Eigens auf den Inseln Neuseelands aufgenommene Geräusche von Insektenschwärmen sorgen ab „Pilot“ für einen zusätzlichen Ausbau des Gratwandels zwischen Träumwandlerei und Erdung, wird man doch mit irdischen Dingen konfrontiert, die im Albumkontext leicht surreal anmuten.

Die großen Vorzeigestücke entfalten sich jedoch erst in der zweiten Hälfte: „Mother“ setzt ganz klassisch auf einen kumulativen Aufbau, der sich in einer Abfolge von harten Gitarrenriffs entlädt, die sich wiederum einer Konfrontation mit weich wirkender, bambusähnlicher Perkussion ausgesetzt sehen. „Idiot Savant“ und „Far“ waren ursprünglich zusammengefügt, jetzt werden sie vom neu hinzugefügten Titeltrack gesplittet. Das merkt man vor allem dem Closer „Far“ an, denn abgesehen von zirpenden Grillen und einlullenden Wogen aus federleichten Samples geschieht hier kaum mehr als ein Ausklang des Ausklangs wegen. Der Löwenanteil geschieht in „Idiot Servants“, das sehr ähnlich aufgebaut ist wie „Mother“, allerdings andere Bestandteile in sich vereint und bei der Riffgestaltung andeutungsweise an die arabische Tonleiter angelehnt ist bzw. für eine entsprechende Begleitung durch Rasseln und Trommeln sorgt, ohne diesen Trumpf je vollständig auszuspielen.

Der Neuzugang und nun längste Track der Platte fügt nichts Neues zu dieser Rezeptur hinzu, sondern destilliert die Vorzüge von „Mother“ und „Idiot Savant“, um sie unter neuem Etikett zu variieren. Es gibt also im Wesentlichen „more of the same“, was bedeutet, dass sich das Stück optimal ins Ganze einschmiegt; sollte es später geschrieben worden sein, würde es aber auch keinen sonderlichen Fortschritt unter Beweis stellen. Eine Werkbeschau des schon vor knapp zwei Jahren veröffentlichten Vorgängers / Nachfolgers „War Of Current“ könnte hier Klärung schaffen.

FAZIT: Stilsicherer, wenn auch recht konservativer Post Rock, dem es dank des lebendigen Schlagzeugs gelingt, den Boden unter den Füßen zu bewahren und somit auch eine gewisse Spannung im Feld zwischen endlosen Flächen von Treibsand und einem greifbaren Fokus.

Sascha Ganser (Info) (Review 4211x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
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Tracklist:
  • Cusp
  • Pilot
  • Mother
  • Idiot Savant
  • Absence Of I
  • Far

Besetzung:

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