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The Pirate Ship Quintet: Rope For No-Hopers (Review)
Artist: | The Pirate Ship Quintet |
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Album: | Rope For No-Hopers |
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Medium: | LP/CD | |
Stil: | Post Rock |
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Label: | Denovali Records | |
Spieldauer: | 48:18 | |
Erschienen: | 24.04.2012 | |
Website: | [Link] |
Im Vergleich zu den meist auf der experimentelleren Schiene fahrenden Bands des Bochumer Denovali-Labels sind THE PIRATE SHIP QUINTET aus Bristol beinahe schon traditionell unterwegs, denn das Gespann wildert mehr oder weniger in klassischen Post Rock-Regionen: Fragile Klangkartenhäuser bauen sich Blatt für Blatt auf und werden von wuchtigen Druckwellen wieder zum Zusammensturz gebracht, Dramatik, Lautstärke, und Verzerrung übernehmen das Regime, und dann kehrt wieder Ruhe ein.
Während viele Kapellen allerdings massive Soundwände und breiteste Flächen erzeugen, bleibt die Musik auf dem Debütlangspieleisen eher unverfälscht, roh und minimalistisch, ohne Effekte und digitales Aufplustern. Der Bass knackt, die Gitarren klimpern, sirren und braten, Cello und Trompete bringen Farbe ins Spiel, und das Schlagzeug gibt dem ganzen Geflecht eine rhythmische Struktur. Hierbei fällt allerdings bereits im knapp zwölf Minuten währenden Opener „You're Next“ auf, dass die verspielte Rhythmik eines der wichtigsten Trademarks der Band ist. Anstatt also neue Wege nach außen zu gehen, geht das auf diesem Album „siebenköpfige Quintett“ (Moo und Terrence gehören nicht zur Stammbesetzung) in sich und testet aus, wie weit es kompositorisch gehen kann.
THE PIRATE SHIP QUINTET verarbeiten ihre Einflüsse demnach nicht einfach ungefiltert, sondern fiettieren und sezieren sie, um daraus eigene Skulpturen zu erbauen. Eine weitere Eigenheit der Band ist die Düsternis des Materials, denn während sich die meisten Genrekollegen immer wieder mal in schönklingenden Melodien suhlen, bleibt die Atmosphäre auf „Rope For No-Hopers“ meist todtraurig, hässlich und nihilistisch, ja fast destruktiv. Man muss sich zum Beispiel bloß mal „Dennis Many Times“ zu Gemüte führen - da werden im dritten Songviertel immer schwerere Gewichte aufgelegt, zu denen sich Sänger Terrence die Eingeweide rausschreit, als steche ihm jemand mit dem Messer in den Oberschenkel und drehe es noch einmal um.
Die Vocals sind es dann auch, die gemischte Gefühle wecken. Einerseits passt dieses leidende Geschrei nicht schlecht zu der elegischen und grauen Stimmung der Musik, andererseits ist die Umsetzung dessen Recht billig: Kreischen in genau einer Tonlage, irgendwo im Hintergrund, im Klangwust ersaufend. Das nimmt dem Gesamtsound etwas von seiner Intensität. Schade, dass der Mikrofonator hier nicht etwas mehr Intensität und Variabilität hat walten lassen. Oftmals haben sich die Musiker auch etwas zu sehr in ihre Ideen verliebt, denn der ein oder andere Part hätte es auch gut und gerne halb so häufig getan - das geht leider etwas auf Kosten der Effektivität.
FAZIT: Schätzt man den puristischen, minimalistischen Post Rock, wird man hier fast glücklich. Oder noch glücklicher, wenn das Monotoniebackgroundgebrüll und der ein oder andere zu exzessiv gespielte Part nicht als störend empfunden wird.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- You're Next
- Horse Manifesto
- Dennis Many Times
- That Girl I Used To Live In
- Doldrums
- Rope For No-Hopers (2012) - 9/15 Punkten
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