Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Schandmaul: Traumtänzer (Review)

Artist:

Schandmaul

Schandmaul: Traumtänzer
Album:

Traumtänzer

Medium: CD
Stil:

Folk / Mittelalter / Rock

Label: F.A.M.E. Recordings
Spieldauer: 55:57
Erschienen: 28.01.2011
Website: [Link]

Ich gebe es offen und ehrlich zu: ich habe mich wirklich auf das neue SCHANDMAUL-Album "Traumtänzer" gefreut. Nach dem eher durchwachsenen Vorgänger "Anderswelt" und der 17-monatigen Tourpause hat man eben doch wieder Lust auf den fröhlich rockenden Folk und die Geschichten, die SCHANDMAUL auf ziemlich einzigartige Art und Weise vertonen. Und das Beste daran: die Vorfreude wird nicht enttäuscht.

Man merkt dem Album fast zu jeder Sekunde an, dass die Pause der Band gut getan hat. Frisch und unverkrampft ist das Songwriting, neue Ideen lockern das bekannte Soundbild gekonnt auf und man fügt der eh schon langen Liste an Hits ein paar weitere Lieder hinzu. Über die musikalischen Fähigkeiten des Sextetts muss man wohl keine Worte mehr verlieren, was jedoch stetig besser wird, sind die Arrangements der Songs, die Verbindung von Rock- und Folk- bzw. Mittelalterinstrumenten ist mitunter schon als spektakulär zu bezeichnen, ohne dass sich aber irgendwer in den Vordergrund spielt - das wichtigste war und ist bei SCHANDMAUL schon immer der Song an sich und an diesem Erfolgsrezept wird nicht gerüttelt. Auch bedarf es eigentlich keiner besonderen Erwähnung, dass der Sound des in den münsterländischen Prinicpal Studios und dem Turnstyle Studio in Berlin aufgenommenen Albums makellos ist.

Los geht die knappe Stunde mit dem Titeltrack, der nicht nur für ein Album, sondern auch für die kommenden Konzerte der perfekter Eröffner ist. Fast schon punkig flott, verspielt und mit einem tollen Refrain haut man direkt mal einen Hit raus. Düsterer wird es im mit sozialkritischen Untertönen versehenen "Der Alchemist", die Nummer ist genauso typisch für SCHANDMAUL wie das maritime "Auf hoher See". Mit modernem Rhythmus kommt das geheimnisvolle "Hexeneinmaleins" daher - vier Songs, vier Volltreffer, das muss man erstmal hinbekommen. Eigentlich ein toller Song ist auch das leichtfüßige, mit spanisch anmutenden Elementen und Bläsern daher kommende "Bis zum Morgengrauen", in dem man die derzeit schwer beliebte Vampir-Thematik aufgreift. Die ideenlose Betitelung des Songs ist für die sonst so kreative Band aber verwunderlich. Mit dem dahin plätschernden Ballädchen "Die Rosen" folgt der erste und einzige Tiefpunkt des Albums, der ist aber schnell überwunden, denn das coole, bedrohlich wirkende "Schwur" zeigt SCHANDMAUL von ihrer düstersten Seite. Slawisch-russische anmutende Polkarhythmen treiben den "Pakt" an, während "Der Anker" ein zum Heulen schöner Poprock-Song ist, der durchaus Radioqualitäten hat.

Auf den Spuren von MANOWAR wandelt man danach bei "Geas Traum" - nicht musikalisch, sondern aufgrund der Zusammenarbeit mit dem deutschen Fantasyautor Wolfgang Hohlbein, der Song lehnt sich inhaltlich an dessen neuen Roman "Infinity - Der Turm" an, was sicherlich gute Werbung für beide Seiten darstellt. Der Song selber geht in Ordnung, ist aber kein Highlight auf "Traumtänzer" und wirkt irgendwie ziellos. Im Gegensatz zu "Assassine", in dem man das beliebte Thema der geliebten Frau, die der Hexerei bezichtigt wird, wieder mal aufgreift, der tolle Song ist wiederum klassisches SCHANDMAUL-Material. Zum Ende hin wird es dann ruhiger, zunächst mit "Halt mich", bei dem auf Konzerten alle Pärchen innig kuscheln werden, dann folgt das textlich amüsante "Des Dichters Segen", bevor man mit der introvertiert wirkenden Ballade "Mein Lied" den Vorhang fallen lässt.

Das FAZIT ist schnell gezogen: "Traumtänzer" ist vielleicht nichts das beste SCHANDMAUL-Album, ist aber mit sovielen potenziellen Live-Krachern und zukünftigen Band-Klassikern gespickt, dass man sich auf die anstehende Tour wirklich freuen darf.

Andreas Schulz (Info) (Review 9174x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Traumtänzer
  • Der Alchemist
  • Auf hoher See
  • Hexeneinmaleins
  • Bis zum Morgengrauen
  • Die Rosen
  • Schwur
  • Pakt
  • Der Anker
  • Geas Traum
  • Assassine
  • Halt mich
  • Des Dichters Segen
  • Mein Lied

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Priad
gepostet am: 28.01.2011

User-Wertung:
5 Punkte

Und du bist dir sicher das du Schandmaul früher schon gemocht hast?
5 Punkte dafür, das man wenigstens am Anfang der CD das Gefühl hat, Schandmaul bekommt doch noch die Kurve.
Schade um die Band.
Phil
gepostet am: 29.01.2011

User-Wertung:
15 Punkte

alter, das album ist doch nur episch!!
also weiß garnit wasde hast
Radagast616
gepostet am: 30.01.2011

Finds auch ziemlich schwach, fand ich Anderswelt doch noch überraschend stark. Bis auf 2-3 kleine Highlights dümpelt das Album für mich iwie in der Belanglosigkeit vorbei.
Schmiddy
gepostet am: 30.01.2011

Was habt ihr denn erwartet? Die große Erleuchtung?
Das is jetzt das wievielte Album von Schandmaul? Das 10.? Kommt schon, was soll da schon an großartigen Überraschungen kommen!
Die Sache ist doch die: Stellt euch mal vor, das hier wäre das allererste Album von Schandmaul. Dann würdet ihr sagen: "Boah, geile Band. Total ausgefallene Musik!" Wenn die dann nach und nach ihre Alben rausgebracht hätten, und nehmen wir mal an z.B. Narrenkönig wäre das 10. Album, das die Band raus bringt, dann würden die ganzen Miesepeter doch genauso reagieren und sagen: "Bäääh...voll langweilig, immer dasselbe...!"

Außerdem darf man meiner Meinung nach nicht gleich auf dem ersten Eindruck sein endgültiges Urteil fällen. Hört euch erst mal rein.
Ich hab es schon oft genug erlebt, dass ein Lied, das ich anfangs unspektakulär fand, später einer meiner absoluten Favoriten wurde!
eineFrau
gepostet am: 17.02.2011

User-Wertung:
15 Punkte

Ich hatte noch nie zuvor von Schandmaul gehört, als mein Mann letzte Woche die CD anschleppte. Das war ein Treffer mitten ins Herz, seitdem läuft die CD hier rund (hab ein Einzelzimmer auf Arbeit ;)
Am besten gefällt mir "Auf hoher See".
Katrin
gepostet am: 28.04.2011

User-Wertung:
15 Punkte

Ich finde das Album im Großen und Ganzen sehr gut. Es sind ein paar Lieder dabei, die ich nicht so toll finde, aber 2 Lieder mag ich ganz besonders: Pakt und Auf hoher See.
Ich bin beeindruckt. Ich mochte Schandmaul auch vorher schon, aber "Auf hoher See" hat alles übertroffen, was bisher war. Ich habe mich noch NIE in meinem ganzen Leben so sehr in ein Lied verliebt (und fast 21 Jahre sind ja doch ne ganz schöne Zeit ;-)).
Hut ab, weiter so!
Ich freu mich aufs Konzert am 6.8. in Passau!
Alexander
gepostet am: 28.06.2017

Ja, "Bis zum Morgengrauen" klingt wirklich nach Spanische Musik. "Pakt" enthaelt Polka. Polka ist nicht mein Musikstil. Die beiden Lieder sind nicht besonders musikalisch ausgezeichnet. Mir gefaellt weder Polka noch Spanische Musik. Mir gefaellt aber Keltische und Schottische Musik. Es waere nicht schlecht wenn Schandmaul ein Liedchen mit Elementen dieser Musikstilen machte.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Welche Farbe hat eine Erdbeere?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!