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Arch/Matheos: Sympathetic Resonance (Review)

Artist:

Arch/Matheos

Arch/Matheos: Sympathetic Resonance
Album:

Sympathetic Resonance

Medium: CD
Stil:

Progressive Metal

Label: Metal Blade / Sony
Spieldauer: 54:34
Erschienen: 09.09.2011
Website: [Link]

Bitte beachtet auch unser ARCH/MATHEOS-Massen-Review unter den Kolumnen!

"Awaken The Guardian" ist für viele Metal-Liebhaber – inklusive des Rezensenten - eines der intensivsten und berührendsten Alben, die jemals aufgenommen wurden. Umso trauriger als 1987 im Anschluss an diesen Meilenstein Ausnahme-Sänger John Arch FATES WARNING verließ. Er wurde zwar durch den nicht minder großartigen Ray Alder ersetzt und die Band schuf in der Folgezeit auch weiterhin fantastische Musik, aber die Frage, wie sich die Dinge mit dem ursprünglichen Sänger entwickelt hätten, blieb für viele Jahre ungeklärt.

Bis im Jahr 2003 FATES WARNING-Mastermind Jim Matheos, ex-DREAM THEATER-Drummer Mike Portnoy, Joey Vera und John Arch, der sich bis dahin weitgehend ins Privatleben zurückgezogen hatte, die EP "A Twist Of Fate" veröffentlichten. Die beiden enthaltenen überragenden Longtracks klangen wesentlich moderner als Anno 86, aber die einzigartigen Gesangslinien von John Arch, die so lange schmerzlich vermisst wurden, waren wieder zu genießen und auch stimmlich hatte der Zahn der Zeit sein Organ offenkundig verschont. Anschließend wurde es dann aber wieder still um dieses Projekt.

Umso größer war dann die Vorfreude als im vergangenen Jahr verlautbart wurde, dass John Arch und Jim Matheos erneut gemeinsam Songs komponieren wollten und dies sogar auf ein komplettes Album hinauslaufen könnte. Der mittlerweile wieder zu FATES WARNING gestoßene Frank Aresti sollte ebenso beteiligt sein wie seine Bandkollegen Joey Vera und Bobby Jarzombek. Klar, dass dadurch auch Erwartungen in Richtung eines legitimen "Awaken The Guardian"- Nachfolgers geweckt wurden.

Nun hat das Warten ein Ende und "Sympathetic Resonance” steht in Kürze in den Regalen. Soviel vorweg: Das Album ist ebenfalls nicht auf die anbiedernde Reproduktion längst vergangener Zeiten ausgerichtet, sondern knüpft bereits mit den ersten Tönen von "Neurotically Wired" stilistisch an der "A Twist Of Fate"- EP an. Über den typischen Klängen von Matheos Akkustik-Gitarre schweben Meister Archs Gesangsmelodien, bevor – nicht zum letzten mal im Verlauf der folgenden 54 Minuten - fast schon brachiale Progressiv-Riffs das Kommando übernehmen. Die benötigen einige Durchgänge, bis sie ihre volle Sucht-Wirkung entfalten und lassen härtemäßig die letzten regulären FATES WARNING-Werk beinah schon harmlos erscheinen. Zuletzt klang die Gitarrenfraktion bei "Shades Of Heavnly Death" ("No Exit") so heftig. Unterstützt wird dieser Eindruck noch durch den Umstand, dass man Unterschied zur EP gänzlich auf Keyboards verzichtet. Nach etwa fünf Minuten kommen dann auch die "Awaken The Guardian"-Verehrer auf ihre Kosten. Der schlicht magische Refrain steht den Großtaten dieses Referenz-Albums qualitativ in nichts nach. So ist es kein Wunder, dass während der elf Minuten Spieldauer des Songs keinerlei Langeweile aufkommt. Doch es wird noch besser. Bei dem etwas kompakteren "Midnight Serenade” jagt dann eine Gänsehaut die nächste, hier stimmt einfach alles, vom großartigen Grundriff bis zum erneut überragenden Refrain. Besser kann man Musik nicht machen. Für mich so etwas wie der Hit auf "Sympathetic Resonance". Beim nächsten Beitrag mit Überlänge "Stained Glass Sky” geht es wieder etwas komplexer zu. Harte Riffs wechseln mit wunderschönen Melodien auf der akustischen Gitarre, dazu brilliert John Arch, dessen Stimme immer noch kein bisschen nachgelassen hat, selbst die hohen Passagen scheint er mühelos zu meistern. "On The Fence” wirkt im Anschluss etwas wuchtiger, Groove-betonter und verfügt über keinen ganz so erhabenen Höhepunkt wie die vorangegangenen Stücke, ist aber trotzdem eine starke Nummer. Im Gegensatz dazu geht mir die Gesangs-Melodie der treibenden Strophe von "Any Given Day (Strangers Like Me)" gar nicht mehr aus dem Kopf, während im weiteren Verlauf des Songs dann vor allem der Rest der Instrumental-Fraktion seine Qualitäten beweist. Was insbesondere Vera und Jarzombek an technischem Können präsentieren, ohne dabei in sinnlose Frickelei zu verfallen, lässt einen Großteil der werten Konkurrenz doch ziemlich alt aussehen. Das abschließende "Incense And Myrrh" startet schließlich als Ballade, steigert sich dann aber bis zu einen äußerst mächtigen Refrain, um das Album mit einigen ruhigen Tönen ausklingen zu lassen.

Am druckvollen und differenzierten Sound gibt es nichts zu beanstanden, die Covergestaltung steht hingegen etwas hinter den übrigen Vorzügen dieses Meisterwerks zurück.

FAZIT: ARCH/MATHEOS ist es gelungen dem letzten gemeinsamen Album aus dem Jahr 1986 einen qualitativ ebenbürtigen, aber absolut zeitgemäßen Nachfolger zur Seite zu stellen. Trotz der modernen Ausrichtung werden die Fans der FATES WARNING-Früh-Phase sicher nicht enttäuscht sein. Sämtliche Beteiligten beeindrucken mit überragendem musikalischen Können und ebensolchem Songwriting. Insgesamt haben sie eine der stärksten Veröffentlichungen im Bereich Progressive-Metal überhaupt erschaffen und das Album des Jahres sowieso. Ob "Sympathetic Resonance” allerdings die Bedeutung des legendären "Awaken The Guardian”-Albums erreichen kann, wird erst die Zeit zeigen. Bisher jedenfalls wachsen die Songs noch mit jedem weiteren Durchlauf.

Lutz Koroleski (Oger) (Info) (Review 10893x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 14 von 15 Punkten [?]
14 Punkte
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Tracklist:
  • Neurotically Wired
  • Midnight Serenade
  • Stained Glass Sky
  • On The Fence
  • Any Given Day (Strangers Like Me)
  • Incense And Myrrh

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Pirate of the underground
gepostet am: 31.08.2011

Man ich bin gespannt :))))))) Her mit dem Ding!!!!!
joschi
gepostet am: 21.09.2011

bei metalblade.com kann man sich aktuell den Song Stained Glas Sky anhören - das restliche Album leider nicht :(

Ein Waaahhhnsinnns-Song is des.

Warum machen Fates Warning nicht als Band weiter...?
Oger [musikreviews.de]
gepostet am: 21.09.2011

Soweit ich weiß, ist zumindest noch ein weiteres FW-Album mit Alder in Planung. Abgesehen davon sind doch die Möglichkeiten die Wartezeit mit diesem (fantastischen) Album und der neuen Redemption zu überbrücken, reichlich vorhanden.
@joschi: Der Rest des Albums ist keinen Deut schlechter. Kaufen!!!
joschi
gepostet am: 28.09.2011

User-Wertung:
12 Punkte

Nun bin ich Oger's Empfehlung gefolgt und habe das Album erworben.

Nach einigen Durchläufen war mir wieder bewusst, warum ich nur Fates Warning-Alben mit Ray Alder mein Eigen nenne. John Arch`s Stimme war und ist extrem (extrem gut, mitunter aber anstrengend). Er singt hier sehr gut und gibt dem Album seine magischen Momente mit auf den Weg. Stellenweise hätte ich aber einen weniger „markanten“ Sänger hören wollen.

Trotz (oder wegen) John Arch gibt es von mir 12 großartige Punkte.

Hypothetische Frage: Wie würde Sympathetic Resonance wohl mit Ray Alder gewirkt haben...?
Oger [musikreviews.de]
gepostet am: 01.10.2011

Anders, aber nicht schlechter, würd ich tippen.
Spannend auch die Frage wie Genialitäten wie "Perfect Symmetry" oder "A pleasant Shade of Gray" mit Arch geklungen hätten.
Wir werden es wohl nicht erfahren, macht diese Meisterwerke - genau wie das aktuelle - aber keinen Deut schlechter.
Sind halt zwei absolute Ausnahmesänger.
Heinz
gepostet am: 22.10.2011

User-Wertung:
14 Punkte

Habe letztens mal schauen wollen ob Fates Warning ne neue Scheibe rausbringen und las dann von dem Arch Matheos Projekt ich dachte nur - Endlich !!!! John Arch bzw. Fates Warning mit dem "Awaken the Guardian" Nachfolger !!!
Mein erster Eindruck ist sehr gut - die Musik werde ich mir wohl die nächsten Monate voll reinziehen - das einzige was ich ein bißchen vermisse ist das magische - mystische von ATG ansonsten ist das die beste Scheibe des Jahres!
Henning [musikreviews.de]
gepostet am: 03.11.2011

User-Wertung:
13 Punkte

Ich kann Joschi voll und ganz verstehen: John Arch singt extrem. Ich finde das zwar nicht schlecht, aber denke mir schon manchmal, dass ein anderer Sänger vielleicht besser gewesen wäre...
Nichtsdestotrotz ein super Album!

Kleine Anmerkung (ebenfalls zu joschis zweitem Kommentar): Ich finde, dass Ray Alder eine SEHR markante Stimme hat - aber eben auch eine sehr gute.
Thomas
gepostet am: 05.12.2011

User-Wertung:
12 Punkte

Grundsätzlich kann ich in die Lobeshymnen meiner Vorredner einstimmen; instrumental ist das Progwerk über alle Zweifel erhaben: Qualität erster Güte; Luft bleibt jedoch beim Gesang: der ist für meine Begriffe zu unflexibel.
Welch schöner Tagtraum: Geoff Tate aus den glorreichen Tagen von Queensryche am Mikro; die CD bekäme 17 Punkte
Olli
gepostet am: 07.03.2012

User-Wertung:
10 Punkte

mmmhhhh...also ich habe auch die Scheibe und kann ehrlich gesagt nicht verstehen, warum diese überall so gut abschneidet. Ich bin Fates Warning Fan der ersten Stunde und ja Awaken the Guardian ist für mich eine der wenigen Platten die mir immer wieder Gänsehaut verleihen. Daran kommt diese Aktuelle leider nicht ran! Egal, ich für mein Teil gebe dieser CD eine gute 9-10. Ich bin John Arch Fan und werde es immer bleiben!!! Hoffentlich macht dieser Zukunft wieder mehr...
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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