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Phonomik: Soul Creeper (Review)

Artist:

Phonomik

Phonomik: Soul Creeper
Album:

Soul Creeper

Medium: CD
Stil:

Power Metal / Heavy Metal

Label: Nightmare Records
Spieldauer: 39:18
Erschienen: 26.03.2010
Website: [Link]

Besorgniserregend, was heutzutage alles als Prog durchgeht. Vor zehn Jahren hätte man PHONOMIK noch als etwas höhergestellte NuMetal-Band mit Powermetal-Ingredienzien eingestuft, heute muss unbedingt das Prädikat "Prog" dabeistehen, das im unüberschaubaren mp3-Meer der unendlichen Online-Welten wohl das gewisse Etwas vermitteln soll. Wer's braucht…

Dabei schneidet "Soul Creeper" wesentlich besser ab, wenn man es als simplen DISTURBED-Abkömmling behandelt. So hämmern sich die Dänen mit Headbanging-Funktionalriffs am Fließband, systematisch hier und da mal unterbrochen für ein paar Soli, durch zehn energische Songs, abgeschmeckt mit der typisch animalischen Grunzrhythmik im Stil von DISTURBEDs Frontmann David Draiman. Im Song "Infected" (erinnert nicht nur namentlich an "The Sickness") artet das in regelrechte Atemtechnikübungen aus, die mal eben lockerflockig zum Chorus umfunktioniert werden.

Hilfreich, die Attraktivität des Sounds noch zu steigern, ist auch die an RAGE erinnernde Attitüde im Songaufbau. Nicht nur das Cover könnte aus dem Backkatalog der deutschen Powermetaller stammen, auch der Umgang mit Melodik und Rhythmus ist dem von RAGE ähnlich. Das führt zu verdammt abwechslungsreichen Einzelstücken, die jedoch mit einem konsistenten, ja fast statischen Basissound koexistieren.

Wenn dann viele Stücke noch mit unzähligen Layern angereichert werden, im Titeltrack beispielsweise roboterartige Geräusche, die sich durch den Hintergrund ziehen, oder ein Piano in der Ballade "Life Lies", macht das die Platte natürlich nicht gerade monotoner – man erreicht mit diesen Spielereien aber trotzdem keine verbesserte Langzeitwirkung.

FAZIT: Obwohl das letzte Werk der Chicagoer DISTURBED von den spielfreudigen PHONOMIK locker mal eben zum Frühstück verknuspert wird, kann "Soul Creeper" auf lange Sicht nicht davor bewahrt werden, Staub anzusetzen. Für ehrliche, fette Riffs, etwas Melodramatik und einen Hauch (kalkulierten) Wahnsinns ist das aber durchaus noch zu gebrauchen.

Sascha Ganser (Info) (Review 4726x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 8 von 15 Punkten [?]
8 Punkte
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Tracklist:
  • Massacre
  • Mental Fire
  • Infected
  • Wake Up Dead
  • Atmos Fear
  • Caveman
  • Soul Creeper
  • Life Lies
  • Broken Son
  • Die Alone

Besetzung:

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