Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Orden Ogan: Easton Hope (Review)

Artist:

Orden Ogan

Orden Ogan: Easton Hope
Album:

Easton Hope

Medium: CD
Stil:

Melodic Power Metal

Label: AFM Records
Spieldauer: 64:54
Erschienen: 22.01.2010
Website: [Link]

Wenn nicht jetzt, wann dann? Der Titel des Songs zur Handball-WM 2008 passt wie die Faust aufs Auge von ORDEN OGAN. Denn deren neues Album "Easton Hope" sollte eigentlich der endgültige Durchbruch für die sauerländischen Melodic Power Metaller bedeuten. Das dritte Album der Arnsberger ist das erste für das renommierte Label AFM Records und mit ein bisschen Promotionsaufwand dürfte dem Erfolg nichts mehr im Wege stehen.

Natürlich muss dafür in erster Linie die Musik stimmen und das ist auf "Easton Hope" definitiv der Fall. Bombastischer Melodic Metal à la BLIND GUARDIAN zu "Nightfall In Middle-Earth"-Zeiten ist das Steckenpferd von ORDEN OGAN und die große Stärke der Band liegt in teilweise grandiosen Refrains - einer Disziplin also, in der das stilistische Vorbild auf den letzten beiden Alben schwächelte. In modernem Soundgewand treffen recht tief gestimmte, fett bratende Gitarren auf NIGHTWISH-Bombast und zeitgemäße Synthie-Sounds. Traditionalisten werden bei dem einen oder andern Part da zwar die Nase rümpfen und zugebenermaßen erscheint nicht jeder eingesetzte Effekt zwingend notwendig, der Gesamtsound überzeugt aber auf ganzer Linie. Sänger Seeb ist zwar kein Goldkehlchen wie es im Buche steht, das war Hansi Kürsch aber auch nie, dem Erfolg tat das bekanntermaßen keinen Abbruch, zumal besonders die ausgefeilten und turmhohen Chor-Arrangements den Reiz ausmachen, sowohl bei den blinden Wächtern, als auch bei ORDEN OGAN.

Und so geht es nach dem Bombastintro mit "Nobody Leaves" gleich in die Vollen: eine speedige Hymne mit einem fantastischen Refrain - so stellt man sich die perfekte Albumeröffnung vor. Und es geht auf hohem Niveau weiter. "Goodbye" baut auf einer wunderschönen Keyboard-Melodie und einem IN FLAMES-Lead auf und glänzt wieder mit seinem Refrain, während der Titeltrack zunächst rifflastiger startet, im Kehrvers aber erneut beeindruckt. Und man mag es kaum glauben, aber "Welcome Liberty" setzt nochmal einen drauf, denn der eher simpel gestrickte Song ist ein Ohrwurm, den keiner so schnell wieder los wird. Mit Flötentönen und Kinderchor ist "All These Dark Years" etwas seichter geraten und auch das wieder flottere "Nothing Remains" ist nicht mehr ganz so zwingend. Dafür trumpft dann die schön dramatische Ballade "Requiem" mit ihren Chören auf, bevor der nächste große Hit ertönt. "We Are Pirates" ist die wohl beste Verbeugung vor RUNNING WILD, die man seit langem gehört. Einen Song diesen Kalibers hat Rolf "Rock'n'Rolf" Kasparek seit seligen "Black Hand Inn"-Zeiten nicht mehr geschrieben. Der Refrain dürfte auch HAMMERFALL-Fans in Verzückung versetzen, lediglich der klamaukige Schifferklavier-Part ist etwas zuviel des Guten. "The Black Heart" ist eine gute, aber nicht herausragende Nummer, während der Rausschmeißer als vertracktester und dunkelster Song des Albums eine weitere Facette des ORDEN OGAN'schen Sounds aufzeigt.

Abgerundet wird Album, dass mindestens ein loses lyrisches Konzept hat, durch ein Andreas Marschall-Cover, auch hier finden sich also Parallelen zu BLIND GUARDIAN, wobei man auch ganz klar sagen muss, dass ORDEN OGAN zwar in deren Fußstapfen wandeln, dabei aber genug eigene Duftmarken setzen, um nicht als Plagiat wahrgenommen zu werden.

FAZIT: Willkommen in der ersten Liga. Mit "Easton Hope" ist ORDEN OGAN ein Knaller gelungen, der die Messlatte für die sich in Arbeit befindlichen Werke von AVANTASIA und eben BLIND GUARDIAN recht hoch legt. Besonders die erste Hälfte des Albums besteht eigentlich nur aus Hits und Schwachstellen sind lediglich marginal auszumachen. Für Fans von melodischem Edelstahl aus deutschen Landen ein absolutes Muss.

Andreas Schulz (Info) (Review 9565x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Rise And Ruin
  • Nobody Leaves
  • Goodbye
  • Easton Hope
  • Welcome Liberty
  • All These Dark Years
  • Nothing Remains
  • Requiem
  • We Are Pirates
  • The Black Heart
  • Of Downfall And Decline

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
Kommentare
Endamon
gepostet am: 20.01.2010

Schönes Review und ich hoffe das die Band jetzt richtig durch startet. Hätten es verdient. Bin schon auf das Album sehr gespannt.
martin
gepostet am: 20.01.2010

nachdem ich testimonium a.d. reingezogen habe, dachte ich mir, dass in den Jungs ne ganze Menge an Potential steckt, dann seh ich sie live, war begeistert und hab auf das nächste Album gewartet. Nachdem ich mir "Vale" zugelegt hatte wusste ich, dass die Jungs ganz groß rauskommen müssen. Sie sind einzigartig: Seebs Gesang ist unerreichbar, hoch, aber auch tief, kraftvoll und trotzdem emotional. Tobi, der Lord of Lead guitar hat selbst mich beeindruckt, der seit 12 Jahren Gitarre spielt und mir vieles neues beigebracht. Gnuh an den Drums, der selbst meine schnelle doublebase alt aussehen lässt. nach den Hohen Erwartungen, die ich mir für das neue Album Easton Hope gesetze habe erwartete ich natürlich ein Kracher, doch den Kracher bekam ich nicht, sondern ein Meisterwerk. Die Jungs sind einfach Hammer, sie beherrschen ihre Instrumente wirklich sehr, sehr gut und wissen, was man ihnen machen kann. Easton Hope ist, obwohl es erst Anfang 2010 erschienen ist, meiner Meinung nach, der beste Album 2010. Die Jungs überzeugen durch Ihre Professionalität, durch ihr Können und sind nebenbei (studio reports) einfach zu schreien komisch. In diesem Sinne an alle Metalfans: holt euch dieses genial Meisterwerk der Sauerländer, denn es lohnt sich wirklich!!
Lars
gepostet am: 22.01.2010

User-Wertung:
2 Punkte

Was soll daran gut sein? Ich verstehe den Hype nicht. Was ich davon gehört habe, klingt grausig. Ein drittklassiger Blind Guardian-Klon mit Riffgeschiebe und 35 Chören parallel... GRUSEL!
Andy [musikreviews.de]
gepostet am: 23.01.2010

Und ich verstehe nicht, wie man da von Hype sprechen kann. Furchtbar, dieses inflationär gebrauchte Modewort...
Lars
gepostet am: 23.01.2010

User-Wertung:
2 Punkte

Du verstehst ganz gut, denke ich. Ist nichts Persönliches, aber ich kapiere eure Begeisterung nicht; das ist ja noch nicht einmal gut gemacht. Ähnlich schwach wie Dark Age oder Powerwolf; die werden auch geh... äh, hoch gelobt...
Andy [musikreviews.de]
gepostet am: 23.01.2010

Die letzte Dark Age fand ich ebenfalls sehr mau und Powerwolf finde ich allgemein völlig lächerlich. Geschmack ist nun mal völlig subjektiv und deshalb kann ich die Platte guten Gewissens super finden!
Lars
gepostet am: 23.01.2010

User-Wertung:
2 Punkte

Ist ja auch okay... Subjektivität? Hm... Es gibt auch Musik, die man schlechtfinden MUSS, aber gut, für derartige Diskussionen ist hier nicht der Ort und die Zeit... Ich geh jetzt In Vain hören, die sind fein:-)
Immerhin gut, dass wir uns mit Powerwolf und Dark Age einig sind.
Chris [musikreviews.de]
gepostet am: 26.01.2010

Ein weiteres Phänomen der Gruppendynamik, diese Band... Ist bei The Devil's Blood genau so. Aber schlecht ist das nicht unbedingt, was die Band da fabriziert... sooo aufregend finde ich es allerdings auch nicht... ;)
Andy [musikreviews.de]
gepostet am: 26.01.2010

Jetzt mal ernsthaft. Wo gibt es da einen Hype oder eine Gruppendynamik zu beobachten? Ok, ich lese Print nur RH, Sonic Seducer und Legacy, da habe ich jedenfalls keinen Hype gesehen. Und online bin ich nur im RHF unterwegs, da gab es ja auch nur ein paar wohlwollende Posts. Der Hype oder die Gruppendynamik finden demnach woanders statt, wo ich nicht lese.

Und @ Lars: Nein, es gibt außer NSBM im Metal nix, was man kategorisch schlecht finden muss. Zumindest nicht in meiner Welt.
Benjamin [Musikreviews.de]
gepostet am: 18.03.2010

Geht schon. Ordentlicher Powermetal der kickt. Mein Bruder liebt diese Scheibe :)
timo
gepostet am: 15.09.2010

Die sind super!, klar die chöre sind ansichtssache aber mir gefällts!
vor allem die Sängerin ist süß!!!
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wobei handelt es sich nicht um ein Getränk: Kaffee, Tee, Bier, Schnitzel

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!