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Downstairs Left: waiting for the golden age (Review)

Artist:

Downstairs Left

Downstairs Left: waiting for the golden age
Album:

waiting for the golden age

Medium: CD
Stil:

Melancholic Wave

Label: Echozone/Intergroove
Spieldauer: 61:34
Erschienen: 22.10.2010
Website: [Link]

Ein gutes Jahr nach der „Nothing But Memories“-EP erscheint das Debüt des deutschen Trios DOWNSTAIRS LEFT. Über eine Stunde, inklusive dreier Bonustitel, Musik der ganz ruhigen, melancholischen, semi-akustischen Art. Ob man das jetzt Gothic- Wave- oder Dream-Pop nennt, ist eigentlich egal. Hat von allem ein bisschen und ist letztlich nur eine Umschreibung für ein paar beschauliche Schleicher, die man an einem kühlen Herbstabend ganz gut im Kerzenschein hören kann. Nebenbei lässt sich wunderbar die Bügelwäsche erledigen, Socken stopfen oder traurige kleine Gedichte ins geheime Tagebuch schreiben.

Die Melodien plätschern gleichförmig dahin, ein sanfter ruhiger Fluss, manchmal aufgebrochen durch kurze elektrische Gitarrenkapriolen. Klingt sporadisch so, als spiele MIKE OLDFIELD ein abgespecktes ENIGMA-Tribut („Hands Of Destiny“). Solche Musik wird gerne „atmosphärisch“ genannt, wobei stoisch ignoriert wird, dass selbst brutalster Death Metal Atmosphäre besitzt, meint aber natürlich das melodramatische Schwelgen in Sehnsucht – wonach auch immer.

Größtes Manko des Albums sind die Texte. Dass Hayle ein ziemlich teutonisches Englisch singt – geschenkt: Da sind wir von Klaus Meine oder Frank Bornemann extremeres gewohnt. Der Mann hat eine ordentliche Stimme, aber was die von sich gibt … besitzt weder inhaltliche Tiefe, noch die Bindung an eine real existierende Grammatik. Als hätte Mrs. Winterbottom dem kleinen, dicken, traurigen Jungen in der letzten Bank befohlen, seine Übersetzungen wortwörtlich vom Deutschen ins Englische zu übertragen. Dann kommen solche Weisheiten zustande wie: „The fear of the future, in front of me only uncertainty, a mirror never lies“ (Desparation Song“, insgesamt eine lyrische Granate) oder „it’s every day the same, you do your work, you make what other expect“ - for real, ohne Druckfehler! Zu finden in „And You Smile“, trotzdem der beste, weil abwechslungsreichste Song des Albums.
Wenn schon kein natural born speaker in der Nähe ist, sollte man sich vielleicht jemanden zum Korrektur lesen suchen, der wenigstens einen Abschluss in Grundschul-English hat, bevor man mit solchen Textperlen die trash as trashcan um weitere Highlights bereichert.

Auf der akustischen Version von „The Rose“ und dem Remix von „Typewritten Life“ gesellt sich im Bonusteil eine, im Booklet nicht explizit erwähnte, Sängerin zu Hayle. Während die beiden im gemeinsam vorgetragenen „The Rose“-Duett ziemlich aneinander vorbei singen, ist „Typewritten Life“ um Längen besser gelungen. Hier darf Madame auch alleine ran und bewältigt das NO COMMENT-Cover mit lasziver Sentimentalität und sauberer Intonation.

FAZIT: Musik, die an den alten Monty Python-Sketch über die Spanische Inquisition erinnert, in dem die liebenswürdige Oma erst in einen bequemen Ohrensessel gesetzt wird und dann die „Folter“ mit den weichen Kissen beginnt.
Alle, die sich noch an GAZEBOs „I Like Chopin“ mit einem wohligen Schauer erinnern, dürften bei „waiting for the golden age” dunkel angehauchte Erfüllung finden. Ein musikalisches Bächlein, das beruhigend und unaufgeregt dahin rieselt. Für die einen ist es ein “traurig-schöner Schatten, der den Zuhörer sofort mit zarter Melancholie umwebt“, für die anderen eine einlullende Schlaftablette.

Jochen König (Info) (Review 5137x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 7 von 15 Punkten [?]
7 Punkte
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Tracklist:
  • My Angel
  • Why
  • If You Are Gone
  • Desperation Song
  • Today
  • And You Smile
  • Sunken Home
  • Pictures Of Past
  • Hands Of Destiny
  • Dusty Dead Moon
  • The Rose (Acoustic Version)
  • Typewritten Life (Remix)
  • Hope

Besetzung:

  • Bass - Sewin
  • Gesang - Hayle
  • Gitarre - Eld
  • Sonstige - Hayle (Sampling, Programming)

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Miss Lou
gepostet am: 18.10.2010

User-Wertung:
13 Punkte

Also liebe Herrschaften,

was ihr da so loslasst geht ja garnicht!
Also ich habe die Jungs schon live gesehen und fand das keineswegs langweilig oder was ihr auch immer behauptet. Wegen zweifelhaftem Englisch: Habt ihr schon mal Diary of dreams gehört - da rollt sich einem aber der letzte Fußnagel hoch in Sachen "teutonischem Englisch" Ach und bevor ich´s vergesse: Ihr müsst mal genauer hinhören - das da nämlich zwei verschiedene Mädels singen, fällt dem ungeübten Hörer wohl doch nicht auf.
Na egal, wenn ich solche fachlichen Kritiken hier lese, weis ich was ich auf diese geben kann...
la quEEn
gepostet am: 22.10.2010

User-Wertung:
14 Punkte

...Liebster Herr König...

...was soll ich dazu sagen...ich gratuliere Ihnen zu Ihrer ausgewogenen Wortwahl, zu Ihrer Kreativität...bla bla bla...

Ich bewundere Ihre Art der Meinungsbildung - zumal, wenn man sich Ihre Genres einmal durchliest oder aber auch nur einmal die Bands, welche bei Ihnen aufgeführt sind ...NAAAJJJAAAA...Ich würde doch glatt behaupten, wären wir in der Schule im Deutschunterricht, bekämen Sie sicher eine 1 in Wortwahl und der Rest wäre THEMA VERFEHLT...

Ist es Sinn und Zweck eines Autors ein vernichtendes Urteil zu bilden ??? Sich selbst in den Schatten längst vergangener Musik zu stellen ???...MMHHH ??? Ich kann diese Frage nicht beantworten...Ich kann nur sagen, nimmt man sich einmal NICHT NUR 60 min - sondern hört sich das Album mal MIT Verstand an und einem musischem Gehör, dann wird man eine Vielfalt an Einflüssen verschiedener Stile erkennen...Ebenso geb ich Miss Lou recht...Aber Sie scheinen von Musik soviel Ahnung zu haben, wie manche Frauen von einem Automotor...Oberflächliches Hören - herzlichen Glückwunsch...das beherrschen Sie, MEHR AUCH NICHT...Und für alle Leutz da draußen...dat Album ist zauberhaft - und scheiß auf die paar engl Fehler...Wir Schwarzen hören die Musik, weil sie Emotionen auslöst und Gefühle wecken soll und net, weil so n oller Herr, der aus der Zeit der Blumenkinder stammt, seinen Senf dazu Kleckern muss...Demnach - ICH BIN ZUTIEFST ENTTÄUSCHT VON IHNEN ...UND DOPPEL DAUMEN HOCH FÜR DAS ALBUM !!!!! Thanxxx (ja, ich weiß Herr König, dat is falsch) und GUTE NACHT IHR SCHWARZEN WESEN...
sören
gepostet am: 23.10.2010

User-Wertung:
15 Punkte

ABSOLUT SPITZE JUNGS - MACHT WEITER SO
Rudy
gepostet am: 14.10.2012

User-Wertung:
1 Punkte

Ist ja klar das die Groupies so eine ehrliche Kritik nicht auf sich sitzen lassen können. Wenn man aber mal ehrlich ist, muss man schon zugeben dass diese Musik einfach langweilig und absolut nicht bühnentauglich ist (ich erinnere mich da mit Schrecken an verschiedene Auftritte - vom Outfit bis hin zur Präsenz war alles total schlecht). Ok, hier geht es um das Album. Das schlechte Englisch ist bei dieser Musik besonders störend. Ich kann Bands, die ihre Songs in einer Sprache der sie nicht mächtig sind schreiben, einfach nicht ernst nehmen. Musikalisch sind sie auch nicht die Innovativsten.
Dieses Album taugt allenfalls als Einschlafhilfe.
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