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Evanscapps: Last Time (Review)

Artist:

Evanscapps

Evanscapps: Last Time
Album:

Last Time

Medium: CD
Stil:

Southern-Alternative Metal-Rock

Label: Rock Ridge
Spieldauer: 46:13
Erschienen: 12.05.2009
Website: [Link]

"Mississippi Kid" ist tot - diese Nachricht schockierte die Southern-Rock-Fangemeinde am 6. Mai 2009. Nur wenige Tage vor der Veröffentlichung der hier zu besprechenden Scheibe, "Last Time", erlag EAN EVANS einem Krebsleiden. Ende 2008 hatte er bei SKYNYRD seinen Bass an den berühmten Nagel hängen müssen, nachdem ein riesiger Tumor bei ihm entdeckt worden war. Für eine sinnvolle Therapie war es bereits viel zu spät... kein Arzt der Welt hätte das Leben dieses Hünen retten können. Was blieb, war die bereits begonnene Arbeit an "Last Time" gemeinsam mit Freund BOBBY CAPPS fortzusetzen - der Zweitling von EVANSCAPPS sollte unbedingt noch eingespielt werden. Wenigstens diese Genugtuung blieb Ean letztendlich nicht verwehrt.
Ein Benefiz-Konzert im April wurde zu einer großen Abschiedsparty des vom Tod bereits schwer Gezeichneten mit all' seinen Freunden und Fans. Mit dem Erlös müssen Frau und Kinder wohl vorerst über die Runden kommen. "Brotherhood" ist in unserer kleinen, überschaubaren Southern-Szene Ehrensache - so wird "Last Time" REGULÄR in unsere Regale wandern, als last farewell für einen der Unseren...

EVANSCAPPS: Das war [muss man jetzt wohl so sagen] das Side-Project zweier Southern-Cracks, die sich in ihren altersschwächelnden Main-Bands .38 SPECIAL bzw. LYNYRD SKYNYRD nicht mehr ausgelastet fühlten. SKYNYRD haben in den knapp acht Jahren mit Ean Evans gerade einmal ein Studiowerk veröffentlicht - mehr gelang auch Bobby Capps mit .38 SPECIAL nicht, aber das war nicht weiter schlimm. Der Schreiber dieser Zeilen steht mit seiner Meinung beileibe nicht alleine, dass dieser Kult-Colt der Amis selten mehr als Platzpatronen geladen hatte.
Beide Protagonisten standen kompositorisch eindeutig im Schatten der Haupt-Songschreiber dieser Bands. Zwangsläufig brauchte dieser "Perma-Frust" ein Ventil und wenn man das Songmaterial von "Last Time" begutachtet, wird auch deutlich, was sich da für ein Dampf entwickelt hatte. Die EVANSCAPPS-Songs sind eine ganze Kante härter. Es hätte auch wenig Sinn gemacht, wenn sie in den gemächlichen Fahrwassern dieser Southern-Rock-"Supertanker" geblieben wären. Die ersten zwei Drittel präsentieren sich äußerst stahlig: Irgendwo zwischen Metal und Alternative Rock verortet, satt und fett produziert. Wenn mit der Talkbox verfremdeter rappiger Sprechgesang einsetzt, wie beim starken "Stand or fall" oder Eans Hommage an seine Heimat "Mississippi", glaubt man ein ums andere Mal, LINKIN PARKs Chester Bennington einer Fata Morgana gleich zu begegnen. Ich will gerne glauben, dass so manches Southern-Ohr sich da gerne zuklappen möchte.
Die letzten beiden Songs werden allerdings Balsam auf diese erschütterte Hörerschaft sein. Hier hört man deutlich, wo EVANSCAPPS musikalisch beheimatet sind: "Anything goes" ist ein schwerblütiger Song in eindeutiger LYNYRD SKYNYRD-Tradition und das zähflüssige "Hole in my head" klingt wie einer der besseren Songs .38 SPECIALs.

FAZIT: "Last Time" ist ein klarer Fall von "Denkste"... Zwei Musiker aus einem einschlägigen Genre nehmen sich die Freiheit, endlich ihren Fundus an eigenen Ideen zu offenbaren und alle wundern sich, dass das Ergebnis so wenig mit eben diesem Genre zu tun hat. EVANSCAPPS' "Last Time" dürfte allen Lesern zusagen, die sich vorzugsweise mit härterem Alternative Rock beschäftigen [die dürfen dann gerne in der Wertung 2 Punkte obendrauf packen]. Wir Southern-Rocker sollten die Scheibe allerdings zum Gedenken an den armen EAN EVANS erwerben... RIP, Brother!

Steve Braun (Info) (Review 5598x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Hell If I Know
  • Dead Is Rising
  • Innocence
  • Follow The Morning Sun
  • For Somethin' Or For Nothin'
  • Stand Or Fall
  • Why
  • Walk
  • Mississippi
  • Anything Goes
  • Hole In My Head

Besetzung:

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Interviews:
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