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Celesty: Vendetta (Review)

Artist:

Celesty

Celesty: Vendetta
Album:

Vendetta

Medium: CD
Stil:

Melodic Power Metal

Label: Spinefarm Records
Spieldauer: 63:37
Erschienen: 17.04.2009
Website: [Link]

Vendetta” bedeutet Rache, und Rache liegt begründet in etwas Vorangegangenem. Da schweift der Blick automatisch zurück auf die ersten drei Alben, auf denen eine selbst erdachte Fantasygeschichte um eine Königsfamilie in einer Welt namens “Cryon” erzählt wird. Scheinbar, so verrät auch der auf das zweite Album anspielende Longtrack “Legacy of Hate Pt. 3" (eine Art umgekehrtes “Metropolis Pt. 1 + 2"?), ist die Geschichte noch nicht beendet. Gibt’s also Grund für irgendwen, irgendeinen Gegenschlag zu veranstalten?

Es ist mir ehrlich gesagt gleich. Songtexte stehen mir leider nicht zur Verfügung und die Wortfetzen, die man aufschnappt (“Warriors, raise your swords up high, tonight we unleash your hell”), deuten ebenso wie die Songtitel auf den ewig gleichen, ermüdenden Kampf Gut gegen Böse hin, wie er mindestens seit Mittwelt ausgetragen wird, ohne je ein Ende zu finden.

Immerhin, auf den ersten Blick bieten CELESTY trotz der überpräsenten Unterstützung durch das Tampere Stadt Orchester, das in einigen Momenten dezent an das San Francisco Symphony von METALLICAs “S&M” erinnert, Bombast von der Sorte, die erfrischend gemäßigt ausfällt. Keine großartigen Hakenschläge, kaum Kitsch und ein Sänger, der mal nicht an die Eunuchenkaiser aus den Filmen von King Hu erinnert. Für Genrefremde schon mal ein ohrenschonender Einstieg.

Von Genregrößen verwöhnte Kenner der Materie dürften aber auf Anhieb ein Problem damit haben, was allen anderen spätestens nach dem Durchlauf der kompletten Scheibe einleuchtet: Das trügerische Dezente in der Musik ist in Wirklichkeit einfache Monotonie. Elf blitzsaubere Arrangements, bis auf den überlangen Abschlusstrack (lassen wir den Bonustrack mal außen vor) allesamt von ähnlicher Laufzeit, bringen teils hübsche Ideen zum Vorschein, hören sich aus dem Gesamtbild heraus betrachtet aber sehr ähnlich an. Schlagzeuger Jere Luokkamäki penetriert sein Instrument unaufhörlich mit der Doublebass und galoppähnlichen Rhythmen, während Antti Railio dem mit langgezogenen, atmungsgleichen Gesangsspuren entgegenwirkt. Bei dem er allerdings auch bleiben sollte, denn Experimente auf ungewohntem Terrain (etwa der gutturale Gesang in der Mitte von “Legacy of Hate Pt. 3", der an Wayne Static von STATIC-X erinnert) schlagen eher fehl, als dass sie bereichern.
Gegen den Eindruck, ein und demselben Sound beizuwohnen, helfen auch die oft originell eingesetzten Gitarren nicht, die einmal mehr durch einen SONATA ARCTICA-Gitarristen veredelt werden, diesmal Elias Viljanen.

Wie so oft, wenn ein Album in Monotonie zu fallen droht, werden weibliche Guest Vocals eingebunden, und wie so oft wirkt das Kontrastprogramm Wunder. Mit dem Opening von “Legacy of Hate Pt. 3" wird man endlich wieder hellhörig, als Suvi-Tuuli Dietrich den 14-Minüter einleitet. Der wagt sich schließlich sogar deutlich auf Progressive Metal-Gebiet. Was da nach sieben Minuten abgeht, hätten DREAM THEATER besser (aber auch nicht schlechter, wir wollen ja mal nicht übertreiben) nicht hinbekommen können.

FAZIT: Der Wachmacher kommt leider zu spät, nämlich erst am Ende. Das thematisch an Album Nr. 2 anknüpfende “Legacy of Hate Pt. 3" ist zwar essenziell, kann aber im Alleingang auch nicht den Eindruck verwischen, dass CELESTY immer noch technisch hervorragend agieren, aus ihren Möglichkeiten aber schlichtweg nicht genug machen. Sonst würde “Vendetta” bei all den guten Ideen, die durchscheinen, am Ende nicht so gleichförmig klingen. Und Rache sollte eigentlich schon bunt schillern dürfen.

Sascha Ganser (Info) (Review 7397x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 6 von 15 Punkten [?]
6 Punkte
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Tracklist:
  • Prelude For Vendetta
  • Euphoric Dream
  • Greed & Vanity
  • Like Warriors
  • Autumn Leaves
  • Feared By Dawn
  • Lord (Of This Kingdom)
  • New Sin
  • Dark Emotions
  • Fading Away
  • Legacy Of Hate Pt. 3
  • Gates Of Tomorrow (Bonus Track)

Besetzung:

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