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Metal Church: This Present Wasteland (Review)

Artist:

Metal Church

Metal Church: This Present Wasteland
Album:

This Present Wasteland

Medium: CD
Stil:

Power Metal

Label: Steamhammer/SPV
Spieldauer: 57:21
Erschienen: 19.09.2008
Website: [Link]

Irgendwie traut man sich als heißer Verehrer der ersten METAL CHURCH-Dekade ja gar nicht mehr so richtig an die jeweils aktuellen Ergüsse der Power Metal-Legende aus Seattle ran. Einerseits freut man sich insgeheim schon, dass es von den alten Helden wieder was Neues zu hören gibt, andererseits meint man jedoch stets schon vorher nur allzu gut zu wissen, dass sowohl die grandiosen Frühwerke, als auch die nicht minder starken Götteralben mit Sänger Mike Howe sowieso nicht mehr zu erreichen sind. Um einer zu großen Enttäuschung zu entgehen, hängt man dann die Messlatte halt im Vorhinein schon wesentlich tiefer auf und hofft einfach nur, dass sich Bandchef Kurdt Vanderhoof mit seiner aktuellen Crew zumindest einen Rohrkrepierer wie "Masterpeace" nicht ein zweites Mal leisten wird.

Das Cover, für das die Band einen Fanwettbewerb ausgerufen hat und den der nicht mehr ganz unbekannte Künstler Rainer Kalwitz für sich entscheiden konnte, ist schon mal spitze; schlicht und doch mit Ausstrahlung und auch mit Verweis auf die Bandgeschichte. Und auch musikalisch hat die Band durchaus noch etwas zu sagen, wenngleich sich auf "This Present Wasteland" Licht und Schatten - ein weiterer Bezug zum Cover - unbestreitbar abwechseln.

Als großes Plus erweist sich auf jeden Fall schon mal wieder Ronny Munroe. Gerade auch auf der Bühne hat der Mann zuletzt tadellose Arbeit geleistet und auch hier zeigt er erneut, dass er zur gehobenen Kategorie der traditionell agierenden Metal-Shouter gehört. Schließt bei einem Song wie "The Perfect Crime" nur mal die Augen und stellt euch dazu das Gesicht von Bruce Dickinson vor; das funktioniert besser als man meinen sollte. Aber auch wenn es mal schärfer zur Sache geht wie bei "Meet Your Maker" kann er überzeugen. Der Song gehört dann auch zu den Höhepunkten und trägt durchaus etwas vom alten Flair mit sich. Gleiches gilt auch für das vielschichtige "A War Never Won" und auch "Mass Hysteria" ist eine schön treibende Power-Nummer, bei der auch die Gitarren mal etwas stärker von der Leine gelassen werden.

Andererseits mangelt es dem Album aber insgesamt ebenso an Tiefe (durch den zu leb- und drucklosen Sound), wie an Abwechslung (durch zu viel Midtempo) und oftmals agiert die Band auch einfach zu ideenlos. Das schleichende "Deeds Of A Dead Soul" beispielsweise ist zwar nicht komplett übel, aber mit über 8 Minuten einfach viel zu lang(weilig) und auch andere Nummern wie "Crawling To Extinction" oder das kantenfrei schunkelnde "Breathe Again" sind doch arg gesichtslos. Dazu kommt noch, dass die Gitarren bei weitem nicht mehr so präsent und schneidend sind, wie man es mit dem Bandnamen vor Augen erwarten können sollte. Irgendwie scheint das neu formierte Gitarrenduo (Rick Van Zandt hat Jay Reynolds ersetzt) nicht immer die rechte Lust gehabt zu haben und auch die Drums von Jeff Plate bleiben zu oft zu unscheinbar, um den Kompositionen noch einen Schub zu verpassen.

Was bleibt ist ein Werk, das doch ziemlich unentschlossen wirkt - und genauso steht man dann auch als beurteilender Hörer dem neunten METAL CHURCH-Album gegenüber.

FAZIT: Keine Frage, METAL CHURCH sind immer noch keine schlechte Band, und wer mit den letzten beiden Alben warm geworden ist, wird auch diesmal so einige gute Momente für sich entdecken. Nur den zu weiten Blick in die Vergangenheit, den sollte man zu Gunsten eines schmerzfreien Genusses auch bei "This Present Wasteland" besser unterlassen.

Lars Schuckar (Info) (Review 6139x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • The Company Of Sorrow
  • The Perfect Crime
  • Deeds Of A Dead Soul
  • Meet Your Maker
  • Monster
  • Crawling To Extinction
  • A War Never Won
  • Mass Hysteria
  • Breathe Again
  • Congregation

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Nur ein Mensch
gepostet am: 05.10.2010

Wie es scheint sind spätere Alben der Band nix für mich. Das Debüt find ich allerdings genial und "Blessing In Disguise" weiß auch sehr zu gefallen.
RUSH2112
gepostet am: 03.08.2011

User-Wertung:
3 Punkte

Ich habe mir anno 1986 oder so das Debut der Truppe als Vinyl gekauft, und das Ding ist immer noch (als CD mittlerweile) bei mir in Betrieb. Es ist eins der besten Debut-Alben überhaupt - und ich kapiere einfach nicht, dass derart talentierte Musiker es nicht geschafft haben, so ein Niveau für die Zukunft beizubehalten. Nach ihrem Debut standen Metal Church eigentlich alle Türen offen, denn die Band flog nur so auf dem Kritiker- bzw. Fan-Lob.
Sorry, wenn ich nur so über das Debut schreiben kann. Aber mit Ausnahme von "Blessing in Disguise" kam von M.C. leider nichts bewegendes mehr. Dass da fähige Musiker am Werk sind, war immer klar; das hört man einfach. Bloss reicht die reine musikalisch-technische Fähigkeit nicht aus, um gute Songs zu schreiben. Irgendwie fehlt mir dann auch bei "The Present Wasteland" wieder die kompositorische Inspiration und das emotionale Moment. Die Stücke klingen irgendwie "unfertig"; man hört und man denkt: 'Da kommt bestimmt noch was zündendes ..." Doch das kommt leider nicht.
Fazit: Mit ihrem Debut haben Metal Church sich einen Platz im Rock-Olymp der Debutanten gesichert. Ansonsten steht für mich bei Band (leider) ein großes Fragezeichen.
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