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Helheim: The Journeys And The Experiences Of Death (Review)

Artist:

Helheim

Helheim: The Journeys And The Experiences Of Death
Album:

The Journeys And The Experiences Of Death

Medium: CD
Stil:

Black Metal

Label: Dark Essence/Karisma/Twilight
Spieldauer: 47:37
Erschienen: 2006
Website: [Link]

Nach Label-Querelen im Ausland sind die Norweger zu Hause angekommen und finden sich als fast vergessene Neunziger-Helden aus der zweiten schwarzen Reihe neben Aeternus in passender Gesellschaft; im Gegensatz zu deren Ares ist HELHEIM jedoch ein durchweg spannendes neues Album gelungen, welches konzeptionell aus drei Teilen besteht: „Two Conceptions“ und „The Symbols and Sacrifice“ zu jeweils drei Stücken, die zwei „The Journeys“-Tracks einrahmen. Dabei sind alle Songs geräuschvoll miteinander verbunden, was der Atmosphäre zuträglich ist. Der studierte V’gandr erläutert im Booklet die Thematik genauer – nordische Toten- und Begräbniskulte in ihren diversen Facetten.

Mit Wikinger-Verklärung hatte die Band noch nie etwas am Hut, und auch musikalisch ist Folkloristisches nur marginal zu orten – etwa in den raren unverzerrten Einfügungen während „The 2nd Death“ oder „The Bewitchment“, einem ansonsten Death-lastigen Stück zwischen Blast und Doublebass. Der Mittelteil ist recht technisch gehalten, wie man überhaupt und speziell von den Gitarristen viel Originelles und Unerwartetes hören darf: Psychedelische Leads, aber vor allem immer wieder im Mix beinahe untergehende Motive und Licks, die sich für Kopfhörer-Studien empfehlen. Gleiches gilt für Keyboardeinsatz jenseits gängiger Verwendungsmuster. Das hämmernde „Entering the Beast“ ist so ein Fall, oder gleich „Dead Man’s Eyes“ in dessen Stakkato- und Rhythmuswechselbad diverse harmonische Aufhorcher verborgen sind. Außerdem beweist „13 to the Perished“, dass man dem Arbeiten mit Obertönen noch neue Ideen abtrotzen kann.

Was HELHEIMs Neue von anderen Extrem-Metal-Releases abhebt, ist ihr dynamischer Aufbau – zu Beginn stehen die aggressiven Stücke, deren experimentelles Moment konstant zunimmt bis zum cineastischen „Helheim 5“, dem orchestralen Geleit für ein zu Wasser gelassenes Totenschiff. Holz knarrt in den Wellen, und ein Chor trauert. Nahtlos setzt „Oaken Dragons“ ein, der neunminütige Schwerpunkt des Konzepts. Wie ein Drachenboot gleitet das Stück verhängnisvoll voran. Pink Floyd als Inspirationsgeber für die gefühlvollen Gitarrenleads sind nicht zu weit hergeholt; über lange Strecken instrumental gehalten, sind HELHEIM dem Progrock temporär fast so nahe wie ihre Kollegen von Enslaved ständig. Klare Gesänge von Root-Fronttenor Big Boss sowie Marius Lynghjem von der Band Corvine machen das Stück zum packenden Highlight. Das Albumende gestaltet sich beinahe ebenso episch – wieder hilft Big Boss mit, doch außerdem exerzieren die Musiker noch einmal alle zuvor in ihrem Werk angeklungenen Stilelemente vor und hinterlassen ein für Black-Metal-Konzeptalben selten schlüssiges Gesamtbild.

FAZIT: „The Journeys and Experiences of Death“ geht aus jedem weiteren Hören gestärkt hervor, statt sich abzunutzen. Neben „Ruun“ von den Versklavten eine der originellsten Heidenmetal-Veröffentlichungen des laufenden Jahres; eine klischeefreie noch dazu.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 5062x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
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Tracklist:
  • Veneration of the Dead
  • Dead Man’s Eyes
  • The Bewitchment
  • The 2nd Death
  • Entering the Beast
  • Helheim 5
  • Oaken Dragons
  • 13 to the Perished
  • The Thrall and the Master

Besetzung:

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