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Ayreon: The Final Experiment - A Rock Opera (Review)

Artist:

Ayreon

Ayreon: The Final Experiment - A Rock Opera
Album:

The Final Experiment - A Rock Opera

Medium: CD
Stil:

Progressive Metal / Rock

Label: Transmission Records
Spieldauer: 71:17
Erschienen: 1995
Website: [Link]

Das Debut von Arjen Lucassens Projekt gefällt mir trotz der sehr gelungenen Nachfolger immer noch am besten. Ich habe das Album damals in einem Plattenladen entdeckt, konnte mir aber nichts darunter vorstellen, da Arjen damals in Prog- und Metalkreisen noch nicht so bekannt war wie heute (die Gästeliste war damals auch noch nicht von so bekannten Namen wie Bruce Dickinson und co. durchzogen...). Ich hörte rein und war hin und weg. Diese Mischung aus Heaviness und Melodie, aus analogen Synthesizersounds und einem druckvollen Gitarrenklang hatte ich bis dato noch nicht in so ausgefeilten Songs und in solch beeindruckender Qualität gehört.
Zuhause habe ich das Konzept regelrecht aufgesogen und konnte auch einige der Gastmusiker einordnen. Neben so manchem Mitstreiter aus Arjens musikalsicher Vergangenheit (Bodine, Vengeance) gibt's mit Lenny Wolf (Kingdom Come), Ian Parry (Elegy), Barry Hay (Golden Earring - kennt noch wer "Radar Love"?) und Jan-Chris de Koeijer (ex Gorefest) auch einige bekanntere Sänger zu hören.
Die Platte erzählt die Geschichte des blinden Minnesängers AYREON, der im England des 6. Jahrhunderts lebt. Durch ein Missgeschick zukünftiger Wissenschaftler erhält er Visionen aus einer ihm fernen, unbekannten Zukunft. Im 21. Jahrhundert haben die Gelehrten nämlich durch ein "time telepathy experiment" diese Hilfenachricht in die Vergangenheit steht, da die Menschheit vor ihrem Ende steht. Natürlich glaubt niemand dem blinden AYREON - das Ende der Story ist offen und regt zum Nachdenken an ("the outcome of the final experiment has now been placed in your hands").
Musikalisch in 4 Akte a 15 Songs unterteilt, bietet Lucassen eine Mischung aus Hardrock, Retro-Sounds (zahlreiche alte Synthies wie Moog und Hammond werden benutzt), Bombast (Sail away to Avalon), psychedelischen (Nature's Dance) und mittelalterlichen Klängen (Courtyard Minstrel Boy). Die Songs sind packend und auch aus dem Konzept heraus einzeln zu genießen. Man durchlebt alle Gefühle mit dem Protagonisten, ob Schmerz (The Banishment - Jan-Chris grunzt sich, von Dorfbewohnern durch die Wildnis gejagt, die geschundene Seele aus dem Leib) oder heitere Ruhe (Ein wie immer bekifft klingender Arjen Lucassen höchst selbst näselt sich durch Nature's Dance).
Auch ohne inflationäres Namedropping (mit welchem sich Lucassen - meiner Meinung nach - auf späteren Alben zu sehr brüstet) ist diese Scheibe hochkarätig. Dem ganzen haftet noch etwas mehr ein Underground-Touch an (während später mit Leuten von Rhapsody, Stratovarius, Primal Fear kräftig auf Hörerfang in Metalkreisen gegangen wird), der die Scheibe aber noch nicht so vorhersehbar klingen lässt wie später der harte Teil des "Universal Migrator" Duos (Gut, es war auch das Debut und jeglicher Druck von aussen fehlte dem Komponisten...). Später wurde nie mehr auf einen Chor, alleinig aus Frauen bestehend, zurückgegriffen und auch die Rythmussektion (mit Hollands Jörg Michael, Ernst van Ee) aus Drums/Bass war nie transparenter und ausgefeilter wie auf diesem AYREON-Album (hört mal in die Instrumental-Abfahrt The Bansihment!).
Kauft euch diese Scheibe, wenn ihr sie noch nicht habt, damals war's noch ein Geheimtip. Wer wissen will, wie die Sache angefangen hat oder wer ein herausragendes Retro-Konzeptalbum hören möchte, ist hiermit bestens versorgt. Sie hat nicht solche Längen wie zeitweise "Into the Electric Castle" und ist nicht so langweilig-homogen wie die beiden "Universal Migrator" Scheiben (einzeln betrachtet)

FAZIT: Geiles Lebenszeichen dieser für tot geglaubten Richtung. Fans der restlichen Alben (die wenigsten kennen AYREON wohl schon seit Debutzeiten) gefällt auch dieses. Für den Metalhead gibt's reichlich knackige Gitarren, die Retros unter euch mögen sich am Klang der Synthies ergötzen - lange nicht mehr gehört...

Andreas Schiffmann (Info) (Review 10032x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • Prologue
  • The awareness
  • Eyes of time
  • The banishment
  • Ye courtyard minstrel boy
  • Sail away to Avalon
  • Nature's dance
  • Computer-reign
  • Waracle
  • Listen to the waves
  • Magic ride
  • Merlin's will
  • The charm of the seer
  • Swan song
  • Ayreon's fate

Besetzung:

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