Ein erstes Lebenszei… pardon, eine erste Todesanzeige hat das Duo NEPHASTO in Form einer 7“-Single veröffentlicht, auf der Schlagzeugerin Luana Dametto (Crypta, ex-Nervosa) und Multi-Instrumentalistin Erika Osterhout (Chthonic Deity u.v.m.) den ersten Song ihrer neuen Band sowie eine Demigod-Coverversion präsentieren. Ihre Marschrichtung? – Finsterste Schule der frühen Neunziger!

"Deformed Deviation" ist auf dem Mist von Erika gewachsen, und zwar ursprünglich für Chthonic Deity. Doch als sie merkte, dass der Song für diese Band nicht passte, schickte sie ihre Komposition an Luana – die wiederum eine Möglichkeit sah, sich in einem etwas anderen Death-Metal-Stil (als bei Crypta) zu verwirklichen. Der Track bricht sich so ungestüm Bahn wie einst Unleashed, allerdings noch einen Zacken dunkler und stets am Rande des Abgrunds in den Wahnsinn. Erikas Grunts verdienen ergo die Bezeichnung "vokills" mit rauem Nachdruck, und die dichten Arrangements drücken der Hörerschaft die Luft aus dem Brustkorb, Luanas Performance tönt schlichtweg unbarmherzig.

Mit "As I Behold I Despise" haben sich NEPHASTO einen rotten oldie zum Covern ausgesucht, denn als die Finnen ihr Debüt-Album "Slumber Of Sullen Eyes" anno 1992 veröffentlichten, war Erika gerade mal ein Dreikäsehoch, während Luana noch ein paar Jahre auf sich warten ließ. Auch diesem Track ist anzuhören, dass es das amerikanisch-brasilianische Duo tödlich ernst meint mit ihrer 2024 gegründeten Band. Die Epik des Originals kommt hier nicht so offen zum Vorschein, dafür wirkt der dichte Sound wie von einem Hauch von Moder überzogen.

FAZIT: Da keine Gründe vorliegen, warum die beiden Damen den Old School Death Metal nicht weiter so inbrünstig zelebrieren sollten wie auf "Deformed Deviation", dürfte diese Debüt-Single ein Sammlerstück werden noch bevor ein erstes Langspielalbum von NEPHASTO vorliegt.