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The Mourning Post: Everything Must Stay (Review)
Artist: | The Mourning Post |
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Album: | Everything Must Stay |
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Medium: | Download/LP | |
Stil: | Emo, Pop-Punk |
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Label: | The Mourning Post | |
Spieldauer: | 35:07 | |
Erschienen: | 08.11.2024 | |
Website: | [Link] |
Musik für den Flohmarkt? Oder sind THE MOURNING POST bloß Garagen-Messies?
Weder noch, denn auch wenn das Frontcover von „Everything Must Stay“ vollgestellt erscheint, erstrahlt die Garage auf der Rückseite des LP-Sleeves weiß, aufgeräumt und sauber.
Allzu viel hat das mit dem melancholisch veranlagten Pop-Punk (mit Betonung auf Pop), den es hier zu hören gibt, freilich nicht zu tun. Dabei behandeln die Songs überwiegend persönliche bzw. individuelle Fragen, wie z.B. welcher Mensch man in dieser Welt sein möchte („Select Your Character“), oder was alte, zerbrechliche bzw. zerbrochene Freundschaften einem selbst noch geben können („Midi Life Crisis“).
Damit ist „Everything Must Stay“ auch eine Therapie-Platte. Ein Album, das die individuellen Krisen hinterfragt, sich aber auch voller Naivität in sie hineinstürzt. Ganz nach dem Motto: Schmerz muss gefühlt werden, um geheilt werden zu können.
Allerdings malen die Musiker keineswegs schwarz. Stücke wie „Soda Pool“ klingen eher trotzig. Ganz nach dem Motto: 'Jetzt erst recht‘. Im Grunde lässt sich diese Haltung auch auf die Musik übertragen, die als Melange aus manch kopflastiger Struktur einerseits und naiv-punkiger Leichtigkeit andererseits, deutlich eingängiger klingt, als es zunächst scheint.
Ein Titel wie „Lavish“ klingt regelrecht verspielt und der sehr präsente Bass verleiht der Musik einen angenehm warmen Basiston. Am Ende suhlt sich „Fire Trucks“ in Nostalgie und stellt Fragen nach der Akzeptanz des Todes geliebter Menschen. Der melancholische Grundton steht dem Stück also gut zu Gesicht.
FAZIT: THE MOURNING POST scheuen, dem Titel gemäß, zwar jegliche Veränderung, klingen dafür aber erstaunlich vielseitig. Fröhliches Pop-Geträller bleibt auf „Everything Must Stay“ zwar glücklicherweise außen vor, aber eine gewisse Eingängigkeit verhilft der Musik über weite Strecken dazu, dass der Hörer relativ leicht Zugang zur Thematik der Texte findet. Die lesen sich zwar nicht immer lebensfroh, verdrücken eher die eine oder andere nostalgische Träne, aber den Kopf in den Sand zu stecken, steht auch nicht zur Debatte. Ist „Everything Must Stay“ also eine Platte für die verfrühte Midlife Crisis? Kann sein. Sie birgt aber auch das musikalische Potenzial, diese zu überwinden.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Seite A:
- Explorer
- Select Your Character
- Gold Jacket
- Choir Hamlet
- Only Once
- Seite B:
- Midi Life Crisis
- Meme Again
- Soda Pool
- Lavish
- Fire Trucks
- Bass - Niklas Lehmann
- Gesang - Niklas Lehmann, Lars Lehmann
- Gitarre - Lars Lehmann, Marco Nilgen
- Schlagzeug - Lukas Henseler
- Everything Must Stay (2024) - 10/15 Punkten
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