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See-Land: Splitter (Review)

Artist:

See-Land

See-Land: Splitter
Album:

Splitter

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Singer/Songwriter, Deutschsprachiger Dream-Pop

Label: Eigenproduktion/Timezone Records
Spieldauer: 34:56
Erschienen: 24.11.2023
Website: [Link]

„Es steckt so viel Herzblut in der Musik.“ (Martin Deville)

Eine Nacht- und eine Tag-Seite und als ersten Song gleich das „Liebeslied“, da kommt schon der Romantiker durch, der einem NOVALIS auf der Suche nach der 'Blauen Blume' die Hand reicht. Zumindest sind das die ersten Gedanken, die einen befallen, wenn man sich dem „Splitter“ widmet, den das musikalischen Trio SEE-LAND – ein Musikprojekt des Multiinstrumentalisten Martin Deville – unter die Haut und in die Ohren treibt.

Doch egal, auf welcher Seite der LP man sich befindet, die Stimmung und der Gesang ähneln sich sehr. Hier gibt es verträumten Pop im Liedermachergewand, der einem zulächelt, mal traurig, dann wieder verliebt und glücklich und der einem auch instrumentale Freiräume offenbart, um einfach mit sich und der klangvollen Ruhe, getragen durch Klavier und/oder Gitarre („Dein eigenes Echo“, „Polka“, „Zeit“, „Splitter“ und „Die kalten Winde des Winters“) eins zu sein.

Deville jedenfalls hat sich ein klares Ziel gesetzt, welches er mit „Splitter“ und seinem musikalischen Projekt verfolgt: Er will die Wiederkehr des Schönen in den Vordergrund des Musikhörens rücken. In gewisser Weise sollte man den (größtenteils heutzutage von Boshaftigkeiten dominierten) Alltag kurz vergessen und sich etwas sehr Schönem zuwenden – der Musik. Frieden statt Hetze und Ruhe statt Stress oder Innigkeit statt Oberflächlichkeit.

Da tut es verdammt gut, wenn wir auf der 'Tagseite' den „Einzigen Garten“ betreten oder der 'Nachtseite' „Der Tiefe der Nacht“ lauschen, die sich in Ost (Dresden) wie West (München) gleich anhört.

Man spürt sie, die Wärme hinter diesen Liedern, die leider trotz der sehr poetischen, naturverliebten Texte stimmlich noch ein wenig zu eintönig klingen. Sängerin Stemmer liegen mit ihrer angenehmen Stimme die hohen Töne, die tiefen aber fehlen ihr ein wenig – doch die wären gerade während der Nachtgedanken angebrachter. Eine schöne Stimme, die anfangs den Hörer anspricht, dann aber auf die Dauer keine Spannungen bietet. Hier wäre es nicht schlecht gewesen, mit weiteren Sängern – besonders auch einem männlichen (tieferen) Gegenpart zu arbeiten.
So werden die instrumentalen Stücke zu den angenehmen stimmlichen Gegenspielern der gesungenen Songs. Wäre ein Lied wie „Ich kenne mich nicht aus mit dir“ als Duett konzipiert, was thematisch bestens passen würde, der Eindruck dahinter wäre deutlich tiefer ausgefallen.

Aber es gibt auch eine Cover-Version auf dem Album, welche ein echter 'Ausbrecher' ist. „Pontiac“ von Willie Dunn (*1941; †2013), einem kanadischen Lieder- und Filmemacher, kommt im leicht country-folk-rockigen Stil daher und ist der einzige englischsprachige Song. Eine angenehme Abwechslung, die wiederum die limitierte Stimm-Seite der Sängerin zeigt, besonders wenn man das Original kennt.

Regelrecht zärtlich wird diese Cover-Version von den beiden Instrumental-Stücken „Splitter“ und „Die kalten Winde des Winters“, welche wir derzeit ja zur Genüge zu spüren bekommen, umarmt, bis uns das Lied „Weil ohne Grund sie nicht hoffen kann“ mit den bewegenden Worten: „Ich glaub ganz fest / Ganz fest an dich“, aus dem Album verabschiedet.

FAZIT: Mit „Splitter“ und seiner Tages- und Nachtseite auf einer beeindruckenden LP im farbigen Splatter-Vinyl, das ein wenig an herbstlich zu Boden gefallenes Laub erinnert, betritt Martin Deville mit seinem Musik-Projekt SEE-LAND musikalisches Neuland, wobei der Multiinstrumentalist zugleich in Eigeninitiative und durch die tatkräftige Unterstützung von der (auf Dauer) etwas eintönigen, aber gut klingenden Sängerin Esther-Marija Stemmer sowie den Schlagzeuger Marius Kubisch auf CD wie LP setzt und dabei poetische deutsche Texte mit Dream-Pop und ruhigem Singer/Songwriter-Klang sowie recht dunkel anmutenden Instrumental-Stücken vereint. Eine gelungene Mischung, welcher in der Zukunft neben den sehr gelungenen instrumentalen Passagen ein paar weitere Stimmen noch besser zu Gesichte stehen würden. Oder um es mit den Worten von Martin Deville auszudrücken: „Es steckt so viel Herzblut in der Musik.“ Das ist auf jeden Fall unüberhörbar!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 1455x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Seite A = Nachtseite = (16:34):
  • Liebeslied (3:16)
  • In der Tiefe dieser Nacht (3:19)
  • Dein eigenes Echo (2:35)
  • Der Wetterleuchter (2:59)
  • Ich kenne mich nicht aus mit dir (3:01)
  • Splitter (1:24)
  • Seite B = Tagseite = (18:22):
  • Zeit (1:18)
  • Ein einziger Garten (2:40)
  • Im Jahreskreis (3:22)
  • Polka (3:05)
  • Pontiac (1:52)
  • Die kalten Winde des Winters (3:03)
  • Weil ohne Grund sie nicht hoffen kann (3:02)

Besetzung:

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