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Kaiser Chiefs: Kaiser Chiefs' Easy Eighth Album (Review)

Artist:

Kaiser Chiefs

Kaiser Chiefs: Kaiser Chiefs' Easy Eighth Album
Album:

Kaiser Chiefs' Easy Eighth Album

Medium: CD/LP/MC/Download/farbig
Stil:

Indie Rock, Brit Pop, New Wave, 80er-Plastic-Pop

Label: V2 Records, Bertus
Spieldauer: 29:54
Erschienen: 01.03.2024
Website: [Link]

Aha – das einfache achte Album?!
Und dann auch noch von den KAISER CHIEFS, die man höchstens ihre ersten drei Alben lang – also in der Zeit von 2005 bis 2008 (bis dahin jedenfalls waren sie nicht nur mit FRANZ FERDINAND gut befreundet, sondern traten in gewisser Weise auch in musikalische Konkurrenz mit ihnen) – noch wirklich ernst nehmen konnte, bis sie sich dann von ihrem am Britpop sowie Garage-Rock mit eingängig-melodiösem Mainstream-Referenzen hin zur Dance- und Disco-Mucke der mitunter unerträglichen Art orientierten.

Auf ihrem nunmehr achten Album versucht die 2003 in Leeds als Garage-Rock-Band gegründete 'kaiserliche' Mannen-Band eine Kombination aus den Rock-Anfängen und den späteren Plastic-Pop-Alben zu erstellen und fällt damit stellenweise gehörig auf ihren Dance-Hintern, rappelt sich aber ab und zu wieder an ihrer Brit-Pop-Krücke auf, die dann allerdings schnell wieder an textlicher Peinlichkeit zerbricht. In den besseren Momenten kommen einem da schonmal bei den Streicher-Passagen von „Burning In Flames“ das ELECTRIC LIGHT ORCHESTRA oder bei dem feucht-fröhlichen „Jealousy“ BEAUTIFUL SOUTH in den Sinn. Nur so viele bessere Momente gibt’s auf „Kaiser Chiefs' Easy Eighth Album“ dann leider doch nicht, das es zudem lächerlicherweise noch nicht einmal auf eine Laufzeit von einer halben Stunde bringt.

Nehmen wir einfach mal „How 2 Dance“. Auf fast gruselige Weise nimmt uns der Song in den schlimmsten 80er-Jahre-Pop-Zeiten gefangen und lebt zudem von einer unendlich erscheinenden Wiederholung der Textzeile „With my beautiful girl...“ BlahBlahBlah. Erinnerungen, die vielleicht in einer Diskothek samt Glitzerkugel an der Decke und im Sinne der schaurig-schrecklichen MODERN TALKING mit dem 'Ich habe die dicksten Disco-Eier'-Bohlen funktionieren, auf Platte aber nach einer Zeit klingen, die man lieber mit seinen ehemaligen Glitzer-Klamotten längst entsorgt hat oder auf jeden Fall schleunigst noch entsorgen möchte.

Die Eröffnung der LP-B-Seite mit „Reason To Stay Alive“ verbreitet sogar mit knarzenden E-Gitarren und stoisch treibendem Schlagzeugspiel eine kurze coole Rock-Hoffnung. So, genau so sollten die fünf Jungs weitermachen. Machen sie aber nicht, denn schon die nach dem halbwegs annehmbaren „Jealousy“ folgenden letzten beiden Songs, wovon „Noel Groove“ zudem nach dem verzweifelten Versuch, wie DEPECHE MODE zu wirken, klingt, versumpfen wieder im Pop-Morast mit peinlichen Textbotschaften, die dann das Album auf „The Lads“ mit der 'Boah'-Textzeile abschließen, die für das gesamte Grauen der Platte steht: „From here to forever / We will always be there for our friends / Yeah we're the lads“.

Also bei solcher Musik wie auf „Kaiser Chiefs' Easy Eighth Album“ ist das schwierig mit der Freundschaft – ganz ehrlich...

FAZIT: Eigentlich sind die Zeiten des (ziemlich üblen) 80er-Jahre-Disco-Pop mit Tanzflächen-Hüppel-Garantie zum Glück vorbei. Zumindest dachte man das, bis uns die aus der Versenkung wiederauferstanden KAISER CHIEFS mit „Kaiser Chiefs' Easy Eighth Album“ eines Besseren belehren. Nach ihren ersten drei anerkannt-geachteten, sich am Brit-Pop orientierenden Alben der Jahre 2005 bis 2008 schlugen sie auf den folgenden Alben einen verhängnisvollen Plastic-Pop-Weg ein, der spätestens nach dem Ausstieg ihres damaligen Schlagzeugers Nick Hodgson im Jahr 2012 wie eine Verarsche ihrer Anfangstage klang. Auf „Kaiser Chiefs' Easy Eighth Album“ versuchen sie irgendwie zwischen beiden Extremen ihren musikalischen Heiland zu finden, der sich allerdings nicht einstellt – und sich spätestens dann ganz schnell verdrückt, wenn die programmierten Schlagzeug-Rhythmen einsetzen und in einem Großteil der Songs eine Dance-Aura zu versprühen versucht, bei der die 80er-Jahre von ihrer unangenehmsten Seite wiederbelebt werden. Wenn sich die fünf Jungs, die schließlich längst in die Jahre gekommen sind, nicht endlich entscheiden, wieder zurück zu ihren Wurzeln zu kehren und stattdessen so wie auf diesem 'zerrissenen' Album weitermachen, dann sind sie wirklich nicht mehr zu retten.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 1830x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 6 von 15 Punkten [?]
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Tracklist:
  • Seite A (15:03):
  • Feeling Alright
  • Beautiful Girl
  • How 2 Dance
  • Job Centre Shuffle (feat. Hak Baker)
  • Burning In Flames
  • Seite B (14:51):
  • Reasons To Stay Alive
  • Sentimental Love Songs
  • Jealousy
  • Noel Groove
  • The Lads

Besetzung:

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