Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Huis: In The Face Of The Unknown (Review)

Artist:

Huis

Huis: In The Face Of The Unknown
Album:

In The Face Of The Unknown

Medium: CD
Stil:

Progressive Rock

Label: Unicorn Digital/Just For Kicks
Spieldauer: 70:45
Erschienen: 25.10.2024
Website: [Link]

Kanada und seine Prog-Rocker HUIS lassen mal wieder grüßen, in diesem Falle besonders die unbekannten Gesichter, denen sie ihrem aktuellen Konzept-Album „In The Face Of The Unknown“ ganze 70 Minuten widmen und dabei vom melodischen über den symphonischen bis hin zum nostalgischen Progressive Rock den Spiegel vor die unbekannten Gesichter halten, auch wenn jeder erfahrene Prog-Freund natürlich ganz schnell altbekannte Töne entdecken wird, was sich auch aus den Worten eines der HUIS-Gründungsmitglieder, dem Bassisten Michel Joncas, ergibt: „Wir wollten ein Album machen, das anders ist und gleichzeitig die Essenz der Gruppe bewahrt. Wir glauben aufrichtig, dass wir dieses Ziel erreicht haben, es ist definitiv ein Album, das die Geschichten und den Stil der ersten drei Alben fortsetzt.“


Als da wären wir also in den Jahren 2014 „Despite Guardian Angels“ sowie 2016 „Neither In Heaven“ und 2019 „Abandoned“, wobei auffällig ist, dass die Zeitabstände zwischen den Albumveröffentlichungen immer etwas länger werden. Die Qualität der Musik und Konzepte wird dadurch zwar nicht großartig beeinflusst und hält den guten Standard, der Freunde von PINK FLOYD (beispielsweise in der Gitarrenarbeit auf „Paralyzed“) und GENESIS (Keyboards in „Westminister Bridge“) gleichermaßen erfreuen wird wie diejenigen, denen CAMEL oder PENDRAGON und ARENA am Herzen liegen.

Harmonie wird bei HUIS großgeschrieben, genauso wie Melodien, die durchaus in den Ohren hängenbleiben. Hinzu kommt der angenehme, aber nicht wirklich charismatische Gesang von Keyboarder Sylvain Descoteaux, der gleich im „Chaos“ des Album-Openers nach dem Guten im Menschen sucht: „If I look a little closer / I see the good in people's nature“. Na das ist doch erst einmal was in Zeiten der oftmals viel zu hasserfüllten Sprache und Menschen, die mehr auf Beleidigungen oder Drohungen und Intoleranz als auf Argumente setzen.


Der im ersten Song angeschlagene Optimismus hält sich (im Gegensatz zur musikalischen Qualität zwischen Meoldic-, AOR- und Progressive-Rock) nicht bis zum Ende, denn hier kommen HUIS, welche den Grundsatz vertreten, dass, wenn man nicht Gesicht zeigt, man völlig einsam durchs Leben läuft, in „Failing“ zu dem Schluss: „Can we hope to count on everyone else? / In the end, everything may be lost.“

Nicht verloren aber ist dieses vierte HUIS-Album, das neben symphonischen wie epischen Longtracks („Chaos“, „Crossroads“, „Failing“...) genauso wie mit ruhigen Stücken („The Miracle“) oder härteren, komplexen Nummern („Requiem For The Last One“) überzeugt und damit alle Standards eines guten Prog-Albums erfüllt, das zwar keine neuen Grenzen setzt, sich aber innerhalb der altbekannten Grenzen geschickt und eindrucksvoll bewegt.
Und in diesem Sinne überzeugt auch die ansprechende Gestaltung der CD im Digipak mit dickem, 16 Seiten starken Booklet, in dem man alle Texte nachlesen und zu jedem Text ein ansprechend gestaltetes Bild finden kann.


FAZIT: Mit „In The Face Of The Unknown“ präsentieren uns die kanadischen Prog-Rocker HUIS bereits ihr viertes Album, das überzeugend und den guten Standard wahrend an den ersten drei Alben anknüpft, die sich im Umfeld von ARENA über MARILLION bis IQ und PENDRAGON beweg(t)en. Es ist also gar nicht ein so weiter Sprung von den thematisierten Schutzengeln ihres ersten, zehn Jahre zurückliegenden Albums hin zu den gesichtslosen Unbekannten ihres aktuellen Albums. Zwar ist ein wenig mehr Härte auf „In The Face Of The Unknown“ angesagt, die HUIS durchaus guttut, denn so verfliegt trotz der im Angesicht der Unbekannten düsteren Thematik die mitunter zu melancholische Grundstimmung der drei Vorgänger-Alben, ohne dabei aber die typischen HUIS-Standards zu vernachlässigen. Elegischer, breitgefächerter Prog für nachdenkliche Genießer, die nicht zu schnell ihr Gesicht verlieren wollen, aber trotzdem beim Blick in den Spiegel gerne das Altbekannte sehen.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 1025x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Chaos
  • Paralyzed
  • Westminster Bridge
  • Requiem For The Last One
  • Crossroads
  • The Miracle
  • Burning And Drowning
  • Failing

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Welches Tier bellt?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!