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Frau Lehmann / Dirty Dishes: Gewäsch (Review)
Artist: | Frau Lehmann / Dirty Dishes |
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Album: | Gewäsch |
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Medium: | Download/Vinyl-EP | |
Stil: | Experimental Pop |
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Label: | La Pochette Surprise Records | |
Spieldauer: | 13:06 | |
Erschienen: | 08.03.2024 | |
Website: | [Link] |
FRAU LEHMANN und DIRTY DISHES machen auf „Gewäsch“ gemeinsame Sache für … ja, für was eigentlich?
FRAU LEHMANN singen u.a. von der Hassliebe zu Wasser („Happy Hydrophop“) oder von Unfällen mit Tinte („Tintenfisch“). Kann man so machen. Denn auch wenn die Inhalte eher abstrakter Natur sind, klingt der Anteil von FRAU LEHMANN an dieser EP ein wenig wie vertonte Billigwatte. Sie soll zwar weich und sanft auf der Haut liegen, aber es dauert nicht lange, bis sich die ersten Kratzer von Plastikfäden auf der Haut bilden.
Das klangliche Äquivalent zu diesem Umstand bilden hier manch schräge Gitarrenausflüge oder die kratzende Damenstimme, die immer ein wenig unbequem und aufdringlich klingt. Das hat aber auch seinen Charme, speziell im fast Referat-artig vorgetragenen Rhythmus-Allerlei „Happy Hydrophob“ reiben sich der Bass, das Schlagzeug und die sonor gesprochenen Inhalte auf eine unbequeme, aber nicht unsympathische Art aneinander.
DIRTY DISHES nehmen den thematischen Faden des vorherigen Stückes auf und singen in „Urwasser“ von – nun ja – Wasser und seiner Bereinigung von allerlei Schadstoffen. Das an sich wirkt schon schräg, was den verschrobenen Sound zwischen Synthesizer und rhythmischem Klatsch-Allerlei wenig verwunderlich macht.
Genauso wenig verwundert der sonor gesprochene, bzw. bewusst unharmonische Gesang, der im aufgekratzten Rhythmus-Hibbel-Track „Fasching, Staatlich“ arg an der Grenze zum Trash entlangschrammt. Denn im Grunde ist es zumindest diskutabel, rhythmisches Getrommel und einen stoischer Bass zu wirrem Sprechen als Kunst zu bezeichnen.
Der Bar-Sound-Verschnitt „Tetzels Beschwerde“ klingt zwar entspannter, dehnt die Grenze des Erträglichen aber auch ein wenig auf. Denn erstens, erschließt sich der Sinn von Klavier-Geklimper zu sonorem Sprechgesang kaum und zweitens, wirkt der Song wie ein Outro, an dessen Ende die Musik ins Wasser fällt. Das wiederum hat seinen Charme, denn es passt zur Thematik von „Gewäsch“.
FAZIT: Als tendenziell verschrobene Experimenteure machen sowohl FRAU LEHMANN als auch DIRTY DISHES eine passable Figur auf „Gewäsch“. Der Eindruck möglicher Ver(w)irrtheit täuscht zwar nicht komplett darüber hinweg, dass beide Bands zweifellos eine interessante künstlerische Vision haben, inwieweit die aber vom Hörer nachvollzogen werden kann, ist eine Frage des Geduldsfadens und der musikalischen Aufgeschlossenheit.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Seite A:
- Flussaufwärts
- Tintenfisch
- Happy Hydrophob
- Seite B:
- Urwasser
- Fachingen, Staatlich
- Tetzels Beschwerde
- Gewäsch (2024) - 8/15 Punkten
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