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The Dave Brubeck Quartet: Jazz At Oberlin (Review)

Artist:

The Dave Brubeck Quartet

The Dave Brubeck Quartet: Jazz At Oberlin
Album:

Jazz At Oberlin

Medium: LP
Stil:

Cool Jazz, Bebop

Label: Concord/Craft Recordings/Universal
Spieldauer: 37:30
Erschienen: 10.11.2023
Website: [Link]

Da diese Review natürlich nichts für 'Ich kann Jazz nicht leiden'- und 'Oh, wie sehr ich Jazz hasse'-Zeitgenossen ist, die ab hier sowieso nicht weiterlesen, da es um eine echtes Jazz-Urgestein, den Pianisten Dave Brubeck und seine Quartett (Bass, Schlagzeug, Saxophon) geht, werden allerdings diejenigen, denen historische Jazz-Aufnahmen noch etwas bedeuten, hier wohl eine ähnliche Verblüffung empfinden, wie der Kritiker, als er die LP „Jazz At Oberlin“ zum ersten Mal auf seinem Plattenteller rotieren ließ. Denn diese Live-Aufnahme ist soundtechnisch kristallklar und dermaßen gut, dass man glaubt, die Aufnahmen erfolgten in jüngster Zeit. Doch das kann ja gar nicht möglich sein, denn schließlich verstarb Brubeck im hohen Alter von 92 Jahren im Jahr 2012 und das THE DAVE BRUBECK QUARTET bestand schließlich auch nur bis ins Jahr 1968, war während dieser Zeit ungeheuer erfolgreich, verkaufte Millionen von Platten und errang jede Menge Jazzpreise.

Schaut man nun also auf das genaue Datum dieser swingenden Modern-Jazz-Aufnahmen des Mannes, der mit „Take Five“ endgültig Weltruhm erlangte, dann kann man kaum glauben, dass diese Live-Aufnahmen sage und schreibe 70 Jahre (!!!) alt sind. Und dann in einer solchen Tonqualität! Das ist nur möglich, da die wohl ambitionierteste 'Original Jazz Classics'-Reihe dahintersteckt. Craft Recording begann nämlich 2023 mit einem Bearbeitung dieser renommierten Serie, indem hierbei extrem wichtige genau wie extrem rare Alben der Jazz-Szene innerhalb dieses Labels wiederaufgelegt und mit diesem gigantischen Sound versehen – der tatsächlich einem Wunder gleich kommt – wurden. Selbst das Original-Cover und der Begleittext auf der LP-Rückseite wurden beibehalten. Ja, sogar die Vinyl-Belabelung ist die gleiche geblieben, sodass der Jazz-Freund, schon wenn er „Jazz At Oberlin“ in die Hand nimmt, glaubt, er hielte das Original-Album des Jahres 1953 in den Händen.

Das Konzert unter Federführung des in Concord (Kalifornien) geborenen Jazz-Pianisten Brubeck „Jazz At Oberlin“ wurde im März 1953 in der 'Finney Chapel' des Oberlin College in Ohio aufgenommen und hat natürlich nichts mit Ost-Berlin zu tun. Eigentlich schade.
Dafür aber gilt es als eine der ersten Aufnahmen des damals neu gegründeten THE DAVE BRUBECK QUARTET und zugleich die Geburtsstunde des Cool Jazz, zu dem Brubeck selber bemerkte, dass „es das beste Ding war, was wir je gemacht haben“. Zudem ließen die vier Musiker in ihren Improviastionsteilen auch kurze, aber erkennbar klassische Passagen von Bach, Beethoven und Chopin mit einfließen.

Am Ende wurde diese LP-Aufnahme eine der erfolgreichsten Alben des Jazz der 1950er-Jahre, die nun in einer dermaßen ungeahnt großartig klingenden Version vorliegt. Für Brubeck bedeutete die LP zugleich den endgültigen Durchbruch im Rahmen seiner Jazz-Musiker-Karriere.

FAZIT: Mit THE DAVE BRUBECK QUARTETJazz At Oberlin“ folgt im Rahmen der „Original Jazz Classics“-Reihe ein weiterer Schatz aus dem beeindruckenden Jazz-Katalog als Vinyl-Veröffentlichung in höchster Soundqualität. Aufgenommen im März 1953 in der Finney-Kapelle des Oberlin-College in Ohio vereint das Quartett eine völlig neue Cool-Jazz-Spielart, indem es Bebop und Free-Jazz zu einer am Ende harmonischen Einheit verbindet und dabei mit einem gewissen Sinn für Humor sogar noch Klassik-Passgen mit in die Musik einbaut. Das junge studentische Publikum des Colleges, das eigentlich nicht sonderlich für den Jazz aufgeschlossen war, reagierte jedenfalls begeistert, genauso wie Brubeck selber, der solche Reaktionen nicht erwartet hatte. Aus heutiger Sicht gilt „Jazz At Oberlin“ als eins der erfolgreichsten Jazz-Alben der 1950er-Jahre.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 1368x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Seite A (16:50):
  • The Way You Look Tonight (7:47)
  • How High The Moon (9:03)
  • Seite B (20:40):
  • These Foolish Things (6:30)
  • Perdido (7:45)
  • Stardust (6:25)

Besetzung:

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Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Stendahl666
gepostet am: 28.11.2023

User-Wertung:
15 Punkte

Grandios, 15/15.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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