Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Grift: Dolt Land (Review)

Artist:

Grift

Grift: Dolt Land
Album:

Dolt Land

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Melancholic Forest Folk

Label: Nordvis
Spieldauer: 37:48
Erschienen: 22.09.2023
Website: [Link]

Sein viertes Album "Dolt Land" ("Verborgenes Land") widmet Band- bzw. Projektgründer Erik Gärdefors jenen vermeintlich unscheinbaren Landstrichen, in denen er dem verborgenen Zauber nachspürt, für welchen die Hektischen und Getriebenen dieser Tage keine Ruhe mehr finden.

Seine melancholische Musik ist somit durchwirkt vom Ahnungsvollen, lässt viel Raum für das Weben der eigenen Vorstellungskraft – und zum Beispiel für den Ruf eines Käuzchens, den Gesang der Vögel oder das Klopfen eines Spechts. Jene Geräusche hat Erik selbst aufgenommen. Trotz objektiver stilistischer Nähe mag die Bezeichnung Neofolk kaum fassen, was der Schwede hier in Handarbeit zusammenfügt, denn es klingt nicht neu, sondern im Grunde altbekannt und wohlig vertraut, dabei längst nicht so streng und limitiert, sondern offenherzig. Ein Lied wie "En Hemskog" erinnert mit seinen wehmütig-sehnsuchtsvollen Klängen allenfalls an frühe, traumversunken-nächtliche Aufnahmen von Of The Wand And The Moon oder Hekate.

Es spricht für Eriks Entwicklung, dass er derweil auch Erhebendes mit GRIFT vertont wie zum Beispiel in "Nattens Pilgrim"; ein Lied, in welchem er in die Nacht eintaucht und in Zwiesprache mit einigen Tieren den Wahnsinn der Menschenwelt hinter sich zu lassen sucht.

"'Dolt Land' gründet auf der Erfahrung meiner Streifzüge durch die Natur", so der oft grimmig zürnende, dann wiederum auch bedächtig singende und wispernde Musiker, der seine Lieder u.a. auf der Akustikgitarre, einem analogen Synthesizer und einem Glockenspiel intoniert. "Mit diesem Album möchte ich die Aufmerksamkeit auf das fortwährende Blühen und Vergehen in den verborgenen Landen lenken. Es liegt an uns, diesem Zauber nachzuspüren und ihn wertzuschätzen."
Diese fokussierte Herangehensweise spiegelt sich in einem märchenhaft illustrierten Cover Artwork, in welchem die Perspektive der Tiere ähnlich naiv wie auf dem Kinderbuch "Der kleine Waldzauberer" dargestellt wird. Wohl dem, der sich jenes abenteuerliche innere Kind bewahrt hat! Selbiges steht in keinem Widerspruch zur von Erik selbst souverän durchgeführten Aufnahme der sechs Lieder feinsten Forest Folks in der Eremitage Liesmia.

FAZIT: Auf GRIFT ist Verlass, denn Erik Gärdefors bleibt seiner ehedem störrisch anmutenden Marschroute treu und vertraut auf das wilde Weben jenseits zubetonierter Einöden, dem er in seiner melancholischen Musik ahnungsvoll nachspürt. "Dolt Land" kündet von solcherlei Ausflügen mit zeitlos anmutenden Arrangements, die zuweilen sogar erhebend klingen.

Thor Joakimsson (Info) (Review 2088x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Silverne stig
  • Nattens pilgrim
  • På vingar slumrande
  • Evas backe
  • En hemskog
  • Gyllene sal

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wieviele Monate hat das Jahr?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!