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Apewards: Akrasia (Review)

Artist:

Apewards

Apewards: Akrasia
Album:

Akrasia

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Stoner- und Blues-Rock

Label: Eigenproduktion
Spieldauer: 34:46
Erschienen: 05.05.2023
Website: [Link]

Akrasia“ steht für Entscheidungen, die wider besseren Wissens getroffen werden. Es steht für die Diskrepanz zwischen Wollen und Handeln, aber auch für die kollektive Willensschwäche, die wie am Fließband ins Verderben führt.
Es geht also wieder mal darum, dass die Welt und ihre Bewohner gefickt sind, oder sich gegenseitig auslöschen. So weit, so unspektakulär. Aber auch wenn APEWARDS mit ihren Themen gehörig schwarz malen, ist ihre Musik alles andere als ein Stimmungskiller. Stoner Rock ist schließlich kein Sound für Heulbojen. Dass darüber hinaus immer wieder eine kräftige Blues-Würzung bei den Marburgern durchschimmert, macht den Sound in Gänze doch recht knackig.

Zur Hochform laufen die Musiker in der Ballade „Take the Lead“ auf. Die Thematik wird als Spagat zwischen der totalen Hingabe und der Kapitulation des eigenen Willens beschrieben. In gewisser Weise ist der Protagonist also hin- und hergerissen zwischen einem Schritt hin zur Möglichkeit der totalen Entfaltung, die ihn im schlimmsten Fall aber auch bis zum Nervenzusammenbruch auszehren kann. Dieser Zwiespalt findet sich in vielen unterschiedlichen Qualitäten wieder. Seien es zwischenmenschliche Beziehungen, die unbedingte Liebe zu einer Sache, die schnell in Richtung Fanatismus kippen kann, oder auch der innere Kampf damit, allem und jedem gerecht werden zu wollen, bzw. vermeintlich zu müssen.
Vielleicht klingt das folgende „Death Cult Denial“ genau deswegen so energisch und laut. Nicht nur als Protest gegen den vermeintlichen Niedergang der Menschheit, sondern auch als kämpferische Willensbekundung an das eigene Leben. Ganz nach dem Motto: „Wir sind noch nicht tot und wir sind erst recht nicht leise!“ Allerdings verpufft diese rebellische in „What Holds us Together is Decay“ wieder ein wenig. Nicht etwa, weil die Musik an Druck verliert, sondern weil das Gefühl zerbrechlicher erscheint. Wenn der Verfall den einenden Faktor darstellt, ist im Grunde kaum eine Perspektive auf eine positive Entwicklung zu erkennen, oder?
Ob der Mann auf dem Cover vielleicht deswegen mit dem Kopf durch die Wand will?
Möglich, für den Hörer aber kein Grund, es ihm gleichzutun, denn der Song startet mit grobschlächtiger Energie, ehe er sich in der zweiten Hälfte von einer filigraneren Seite zeigt. Der Gesang rückt stärker in den Fokus, der Sound scheint aber stetig anzuschwellen und kulminiert am Ende in energischem Groove und einem kreischenden Gitarrensolo, ein letztes Aufbäumen und dann…
...Stille.
Ob das jetzt eine Art kämpferische Willenserklärung ist, oder einfach persönlicher Druckabfall, wird dabei nicht so ganz klar.

Immerhin lässt der Titeltrack danach tatsächlich etwas Optimismus zu. Es wirkt ein wenig so, als ob sich die Stimmung wie aus einem (Alb)Traum erhebt und der Protagonist erstmals begreift, dass das Leben eben doch nicht den Bach runtergeht. Der bedachte Start führt auf einen aufbauenden Refrain hin, welcher tatsächlich das Licht durch den Grauschleier scheinen lässt. Besonders zum Ende hin darf energisch gegroovt, vielleicht sogar getanzt werden. Geht es nach dem Gitarristen, ist es auf alle Fälle Zeit, sich auszutoben.
„Half an Angel“ transformiert dieses positive Gefühl in ätherische Rhodes-Klänge, die am Ende jedoch ein wenig in der Luft hängen bleiben. Es bleibt unklar, ob der folgende Moment in Richtung Freude kippt, oder ob die vorherige Unsicherheit sich doch wieder einen Weg ins Oberstübchen bahnt.
Wer weiß, vielleicht beantwortet ein Nachfolgealbum diese Fragen.

FAZIT: Zumindest musikalisch lassen APEWARDS wenig Raum für Abweichungen zwischen ihrem Gefühl und ihren Taten, denn „Akrasia“ macht Spaß, hat vielleicht sogar das Potenzial dem inhaltlichen Weltuntergang mit einem ironischen Grinsen zu begegnen. Organisch produziert tönt der Sound angenehm roh, ohne zu sehr zu knarzen. Wer an weitsichtigem Stoner-Rock Gefallen findet, wird auch hier fündig.

Dominik Maier (Info) (Review 1800x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • = A-Seite „Together“ =:
  • Last Dance
  • Anima
  • Stories
  • Take the Lead
  • Together Silent
  • = B-Seite „Decay“ =:
  • Death Cult of Denial
  • What Holds us Together is Decay
  • Akrasia
  • Half an Angel

Besetzung:

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