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Manfred Schoof Quintet: Live in Bremen 1978 (Review)

Artist:

Manfred Schoof Quintet

Manfred Schoof Quintet: Live in Bremen 1978
Album:

Live in Bremen 1978

Medium: Do-CD
Stil:

Jazz

Label: MIG Music
Spieldauer: 128:02
Erschienen: 22.07.2022
Website: [Link]

Schön, wenn ein in Magdeburg geborener Kritiker über einen in Magdeburg geborenen Musiker schreiben darf. Allerdings muss der Kritiker tief in den Jazz eintauchen, um dem deutschen Trompeter, Flügelhornisten und Kornettisten, der von seinem Musikerkollegen Hans Kumpf als 'der große Romantiker unter den in Deutschland wirkenden Jazz-Avantgardisten' bezeichnet wurde, gerecht werden zu können: MANFRED SCHOOF, der bereits als 29-Jähriger im Jahr 1965 seine erstes Quintett gründete. MIG music durften nunmehr mit Schoofs ausdrücklicher Zustimmung das 1978er-Konzert im Bremer Musikclub 'Römer' mit seinem zweiten Quintett, das Radio Bremen am 2. Mai 1978 in ausgezeichneter Aufnahmequalität mitgeschnitten hatte, veröffentlichen.

Der seit 2006 mit dem 'Bundesverdienstkreuz am Bande' geehrte Musiker, der ab 1981 als Dozent für Trompete und Jazz-Geschichte an der Kölner Musikhochschule lehrte, galt neben ALBERT MANGELSDORF und HEINZ SAUER, aber auch PETER BRÖTZMANN als ein namhafter Vertreter der deutschen Jazz-Szene, wobei man auf keinen Fall auch die DDR aussparen sollte, in der er ja geboren worden war und wo sich ebenfalls absolute Jazz-Größen, wie CONNY und HANNES BAUER oder ERNST-LUDWIG PETROWSKY, tummelten. Noch dazu spielte Schoof mit weiteren 'Giganten des Jazz', wie KLAUS DOLDINGER oder WOLFGANG DAUNER und EBERHARD WEBER zusammen.

In diesem hochkarätigen Jazz-Umfeld fühlt sich ein Schoof garantiert bestens aufgehoben, der im Booklet zu dieser „Live in Bremen 1978“-Doppel-CD die Musik von sich und seinem Quintett als 'anspruchsvoll, vielfältig und immer voller Überraschungen' charakterisiert. Außerdem ergänzt er, dass sich 'die Musik zwar an klassischen Jazz-Standards orientiert, aber vom Enthusiasmus der frei improvisierenden Quintett-Musiker lebt, die so eine völlig neue musikalische Dimension erreichen'.
Hierbei wirkt neben Bass, Schlagzeug und Bassklarinette besonders auffällig das vielfältige Keyboardspiel von RAINER BRÜNINGHAUS, der neben dem klassischen Piano auch immer wieder zum E-Piano und gar Synthesizer wechselt.

Dass sich das MANFRED SCHOOF QUINTET während des Bremer Konzerts viel Zeit auch zum Improvisieren nimmt, zeigen die Spielzeiten der insgesamt 9 Stücke, die sich allesamt zwischen 10 und 20 Minuten bewegen – einzige Ausnahme der 'Rauswerfer' „Ludus Totalis“ mit gut viereinhalb Minuten.

Das achtseitige, reichlich bebilderte Booklet verrät zudem alles Wichtige rund um Schoof und endet mit dem nicht ganz ernst zu nehmenden Satz des Trompeters: „Das Publikum ist nach solch einem Konzert oft überrascht, welche Leistung es selber beim Hören erbracht hat!“

Ob er im Falle von „Live in Bremen 1978“ damit richtig liegt, darf ab sofort jeder, der sich diese Doppel-CD leistet, selbst erforschen. Es lohnt sich!

FAZIT: Nach 44 Jahren dürfen viele Jazz-Freunde, speziell die des MANFRED SCHOOF QUINTETTs, aufatmen und das in ausgezeichneter Tonqualität von Radio Bremen am 2. Mai 1978 im Bremer Musikclub 'Römer' aufgezeichnete Konzert genießen. Mit großer Besetzung an Keyboards, Schlagzeug, Bass und Bassklarinette präsentiert sich der deutsch Jazz-Trompeter, dem man bereits den Beinamen 'der große Romantiker unter den in Deutschland wirkenden Jazz-Avantgardisten' verlieh, auf der von MIG music veröffentlichten Doppel-CD „Live in Bremen 1978“ in bester Spiellaune. Zeitloser Jazz, der auch heute noch genauso wie vor über 40 Jahren bewegt.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 1978x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • CD 1 (70:27):
  • Neum
  • Ostinato
  • Scales
  • Source
  • Lonesome Defender
  • CD 2 (57:35):
  • Resonance
  • For Marianne
  • Wreep And Cry
  • Ludus Totails

Besetzung:

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