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Kurt Vile: (watch my moves) (Review)

Artist:

Kurt Vile

Kurt Vile: (watch my moves)
Album:

(watch my moves)

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Indie-Pop

Label: Verve Records
Spieldauer: 72:54
Erschienen: 15.04.2022
Website: [Link]

Dass sich KURT VILE - „Philly's Constant Hitmaker“ (so der Titel seines ersten Solo-Albums) - auf dem Cover seines Major-Label-Debüts „(watch my moves)“ kostümiert mit seinen Kids ablichten ließ, kommt sicherlich nicht von ungefähr, denn in Sachen Melodie- und Harmonieführung haben viele seiner neuen Tracks durchaus den Charakter von Kinderliedern. Das mag auch damit zusammenhängen, dass VILE mit seinem neuen Werk vieles von dem, was ihn bislang musikalisch auszeichnete und als Indie-Rocker in gewisser Weise auch verlässlich machte, in Frage stellt und sich mutig und neugierig neuen Herausforderungen stellte.
Schuld an diesem Richtungswechsel war natürlich die Pandemie. Zwei der neuen Tracks, „Cool Water“ und das Springsteen-Cover „Wages Of Sin“, spielte VILE noch vor der Pandemie mit seiner Band THE VIOLATORS im Studio seines Kumpels MATT SCHNAPF in L.A. ein.
Für den Rest der Aufnahmen zog er sich dann in sein Heimstudio „OKV Central“ zurück (das er in Anlehnung an die Outlaw-Country-Hochburg „Hillybilly Central“ benannte und bei dessen Ausstattung ihm ROB SCHNAPF unter die Arme griff).

Hier entdeckte VILE dann sein Talent als experimentierfreudiger Heimfrickler und betätigte sich nicht nur als Produzent in eigener Sache, sondern auch als Multiinstrumentalist. Das wirkte wohl irgendwie beruhigend auf den Meister, und so legte er das Werk weitestgehend als epische, kontemplative, psychedelisch aufgedröselte Balladensammlung mit einer Spielzeit von über 70 Minuten an. Musikalisch versuchte er sich dabei an allem, was sich im Studio finden ließ – neben etlichen Gitarren-Effektpedalen vor allen Dingen Synthesizer, Keyboards und Rhythmusmaschinen, während er seine Lyrics im Stile eines psychedelischen Daydreams als assoziative Beschreibung des Aufnahmeprozesses anlegte (und dabei auch mehrfach Bezug auf sein Familienleben und eben die Kids nimmt).

Als relaxter Balladier mit einem Sinn für geradlinige Pop-Melodien macht KURT VILE – den viele ja als verlässlichen Slacker-Rocker kennen und lieben gelernt haben, seit er sich 2008 von dem Bandprojekt WAR ON DRUGS (das er mit begründete) verabschiedete – somit durchaus eine gute Figur. Tatsächlich gehören die Kompositionen von „(watch my moves)“ sicherlich zu seinen stärksten.

FAZIT: Obwohl KURT VILE den Löwenanteil seiner neuen Song alleine in seinem Heimstudio „OKV Central“ fabrizierte – und sich dabei zugleich als Balladier etablierte – ist das nach einer ELVIS-PRESLEY-Referenz benannte „(watch my moves)“ keineswegs eine asketische Angelegenheit geworden. Zum Einen ist VILE in der Lage, auch alleine eine ganze Band zu emulieren und zum Anderen gibt es die Gastbeiträge befreundeter Musiker(innen). Neben den VIOLATORS, mit denen er nach dem Lockdown den Track „Like Expoling Stones“ einspielte, sind das z.B. CATE LE BON, STELLA MOZGAWA (WARPAINT), SARAH JONES (HOT CHIP), die komplette Band CHASTITY BELT (der Vile mit „Chazzy Don't Mind“ eine Hommage angedeihen ließ) und Saxophonist JAMES STEWART vom SUN RA ARKESTRA, dem er sich als Fan sehr verbunden fühlt. Kurzum: ein Album ohne Fehl und Tadel.

Ullrich Maurer (Info) (Review 3532x gelesen, veröffentlicht am )

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13 Punkte
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Tracklist:
  • Going On A Plane Today
  • Flyin (Like A Fast Train)
  • Palace Of OKV In Reverse
  • Like Exploding Stones
  • Mount Airy Hill (Way Gone)
  • Hey Like A Child
  • Jesus On A Wire
  • Fo Sho
  • Cool Water
  • Chazzy Don't Mind
  • (shiny things)
  • Say The Word
  • Wages Of Sin
  • Kurt Runner
  • Stuffed Leopard

Besetzung:

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