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Jon Hassell: Seeing Through Sound – Pentimento Volume Two (Review)

Artist:

Jon Hassell

Jon Hassell: Seeing Through Sound – Pentimento Volume Two
Album:

Seeing Through Sound – Pentimento Volume Two

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Avantgarde, Electronic, Ambient, Jazz, Kraut, Fusion

Label: Ndeya
Spieldauer: 36:08
Erschienen: 24.07.2020
Website: [Link]

Bei dem Namen JON HASSELL läuten garantiert bei vielen Avantgarde-, Klassik-, Prog-, Kraut-, Ambient- und Jazz-Fans lautstark die Glocken, denn der Einfluss und die Geschichte dieses Ausnahmemusikers, Trompeter, Komponisten, der auf ständiger Suche nach neuen, avantgardistischen Musikformen ist, beeinflusste zugleich auch die Geschichte vieler Bands und anderer Musiker, mit denen er eng zusammenarbeitete.

Studiert bei Karl-Heinz Stockhausen, dann mir TERRY RILEY zusammen gespielt, sich danach der indigenen „Fourth World“-Musik zuwendend, womit er die Aufmerksamkeit von BRIAN ENO weckte und mit ihm das Album „Possible Musics“ veröffentlichte, um so auch die Aufmerksamkeit von DAVID BYRNE & TALKING HEADS, PETER GABRIEL, DAVID SYLVIAN sowie BJÖRK auf sich zu ziehen und mit allen gemeinsam zu musizieren. Der musikalisch Lebenslauf des avantgardistischen Musikvisionärs JON HASSELL ist mehr als imposant und nach wie vor gilt: Keiner spielt so atmosphärisch Trompete wie Hassell! Und wer sich mit zeitgenössischer Musik beschäftigt, kommt an dem amerikanischen Fusionsmusiker nicht vorbei.

Seeing Through Sound – Pentimento Volume Two“ ist die Fortsetzung von Hassells 2018 begonnenen „Pentimento“-Reihe, die mit „Listening To Pictures“ ihren Anfang fand und unter Garantie alle Freunde der „Possible Musics“ von ENO & HASSELL uneingeschränkt begeistern wird. Experimentelle Trompeten-Ambient-Sounds, schwebend, minimalistisch und bedrückend sowie voller elektronischer Effekthaschereien plus Samples, denen zugleich Klarinetten, E-Gitarren und Bässe, Percussion, Violinen und Orchestrales begegnen und ineinander verfließen. Die hohe Kunst atmosphärischen Avantgardismus', der niemals seine experimentelle Seite verleugnet. Dabei wird von dem 1937 geborenen und die 70er-Musikjahre revolutionierenden Musiker immer wieder die Vision der „Vierten Welt“, wie er es selber nennt, heraufbeschworen.

Fast verzweifelt sucht man auf „Seeing Through Sound – Pentimento Volume Two“ auch nach dem Namen BRIAN ENO und findet ihn nicht. Dessen Geist aber wohnt dieser Platte, die man unbedingt als Vinyl-Version erwerben sollte, inne.

Der Naturaktivist Hassell selbst vergleicht seine naturverbundene (Worauf er viel Wert legt!) Musik mit dem Malen eines Bildes, bei dem „alte Formen, Striche, Farbgebungen immer wieder auftauchen um neu übermalt zu werden“. Die Grundierung ist die Gleiche, die Oberfläche aber befindet sich im ständigen Wandel. Musik, die genauso geheimnisvoll und tiefgründig klingt, wie die Collage, die das Cover zu „Seeing Through Sound – Pentimento Volume Two“ ziert. Man durchschaut nicht den Sound, sonder schaut durch den Sound. Ein großer Unterschied. Ein großes Album!

FAZIT: „Seeing Through Sound – Pentimento Volume Two“ von dem Sound-Visionär und Ausnahmetrompeter JOHN HASSELL, der nicht nur mit BRIAN ENO gemeinsam das Album „Possible Musics“ schuf, sondern auch dessen Geist des atmosphärischen Minimalismus zwischen Ambient und Atmosphäre maximal ausfüllt. Was MILES DAVIS für den Jazz war, ist JON HASSELL für die zeitgenössische Avantgarde- und Ambient-Musik. Progressiv sind sie beide!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 4026x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Seite A (17:22):
  • Fearless (8:04)
  • Moons Of Titan (4:23)
  • Unknown Wish (2:53)
  • Delicado (4:02)
  • Seite B (18:46):
  • Reykjavik (2:16)
  • Cool Down Coda (1:41)
  • Lunar (6:38)
  • Timeless (8:11)

Besetzung:

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  • keine Interviews
Kommentare
Dietmar
gepostet am: 03.09.2020

Einen 30-Sekunden-Soundclip einzustellen ist ziemlich sinnfrei. Der hier ist ein schönes Beispiel dafür....
Grosses Fragezeichen
gepostet am: 12.04.2021

Ich habe mir diese Album angehört und habe wegen audiotechnischen Fehlern bei den Samples, welche verwendet wurden, die Wiedergabe stoppen. Es ist stark an der Schmerzgrenze und technisch gesehen schlicht ein Fehler. Warum wird das nicht angesprochen? Auch wenn es mit Absicht beim abmischen nicht korrigiert wurde... ? Ich bin verwirrt.
Thoralf Koß
gepostet am: 13.11.2023

Die Grundlage für diese Review war die Vinyl-Ausgabe, bei der es keine Probleme gibt.
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