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Colosseum: Live At The Piper Club, Rome, Italy 1971 (Review)

Artist:

Colosseum

Colosseum: Live At The Piper Club, Rome, Italy 1971
Album:

Live At The Piper Club, Rome, Italy 1971

Medium: CD
Stil:

Live-Kult-Rock in guter Bootleg-Qualität

Label: Repertoire Records
Spieldauer: 67:50
Erschienen: 26.06.2020
Website: [Link]

Mit „Live At The Piper Club, Rome, Italy 1971“ schließt sich der Veröffentlichungskreis mit COLOSSEUM-Live-Aufnahmen der Spätsechziger- und Frühsiebziger-Jahre, die von Repertoire Records nicht nur ausgegraben, sondern auch so gut es nur ging von EROC restored und remastert wurden. Trotzdem kommt auch diese rare Live-Aufnahme nicht über ein gutes Bootleg-Niveau in Stereo-Qualität hinaus, besitzt dafür aber einen historischen Charme, der, dank der Tatsache, dass man dieses Konzert aus dem Jahr 1971 überhaupt wieder hören darf, locker über diese Einbußen (etwas Rauschen und zu wenige Höhen) hinweghören lässt.

Während des knapp 70 Minuten langen Konzerts toben sich COLOSSEUM auf nur vier Stücken, die sich alle zwischen 10 und 25 Minuten bewegen, wild und ekstatisch in ellenlangen Soli und purer FARLOWEscher Vokalakrobatik aus – eine leidenschaftliche Mischung aus progressiven Rockideen, die auf Blues und Jazz treffen und dabei regelrechte Song-Epen hervorbringen. In dem gleichen Jahr erscheint dann auch das „Live“Doppel-Album von COLOSSEUM, das sie aus heutiger Sicht zur Legende machte und als eins der besten Live-Alben aller Zeiten gilt.

Man fragt sich nunmehr nach „Live“ und „Live At The Piper Club, Rome, Italy 1971“ wie es mit der Band wohl weitergegangen wäre, hätten nicht im gleichen Jahr interne Reibereien dazu geführt, dass sie sich im November gleichen Jahres auflösten. Die vier Jahre spätere Auferstehung als COLOSSEUM II in härterer Rock-Gangart und mit GARY MOORE und DON AIREY sowie dem einzig verbliebenem Ur-Mitglied JON HISEMAN hatte jedenfalls nicht mehr all zu viel mit der ursprünglichen Band, die es hier sowie auf den weiteren gerade von Repertoire veröffentlichten Live-Alben zu hören gibt, zu tun.

Dafür erkennt man selbstverständlich auch hier viele Gemeinsamkeiten zu den Auftritten der Jahre 1968 bis 1971. „The Time Machine“ wartet wieder mit einem megalangen Schlagzeug-Solo auf, DICK HECKSTALL-SMITH bläst sich an seinen Saxophonen, die er mitunter beide gleichzeitig spielt, die Seele aus dem Leib, während die suitenlangen Songs gar ein paar klassische Momente verpasst bekamen, für die in erster Linie Keyboarder DAVE GREENSLADE sorgt, während das extrem komplexe Hiseman-Drumming mit zu dem besten gehört, was man live je zu hören bekommt.

In dem Digipak zu „Live At The Piper Club, Rome, Italy 1971“ findet man außerdem ein 12-seitiges Booklet mit ausführlichen Linernotes von Chris Welch, aber leider keinen Fotos. Dafür aber endet es mit der grandiosen Feststellung, dass es eine echte Schande ist, dass COLOSSEUM nie in dem historischen Amphietheater auftreten durfte, nach dem sie sich benannten, auch wenn sie unmittelbar nach diesem Rom-Konzert ins bekanntlich in der gleichen Stadt stehende COLOSSEUM fuhren, um dort ein paar Fotos im Sinne von COLOSSEUM im COLOSSEUM aufzunehmen.

FAZIT: Ein, wie bei Repertoire Records gewohnt, echtes Sammlerstück für alle Freunde der speziellen Rockmusik vergangener Zeiten. Wer COLOSSEUM der Anfangsjahre und ihr legendäres „Live“-Doppelalbum mag, wird über „Live At The Piper Club, Rome, Italy 1971“ bestimmt erfreut sein, auch wenn die Soundqualität nicht die Qualität der offiziellen Live-Veröffentlichung des gleichen Jahres erreicht.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3718x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Rope Ladder To The Moon (11:39)
  • Skellington (24:24)
  • Tanglewood '63 (10:21)
  • The Time Machine (21:23)

Besetzung:

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