Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Ray Wilson: Ray Wilson ZDF@Bauhaus (Review)

Artist:

Ray Wilson

Ray Wilson: Ray Wilson ZDF@Bauhaus
Album:

Ray Wilson ZDF@Bauhaus

Medium: DVD
Stil:

Progressive Rock

Label: Jaggy D / Soulfood
Spieldauer: 76:18
Erschienen: 05.10.2018
Website: [Link]

Stiltskin als One-Hit-Wonder ('Inside') hin, Genesis (ihr letztes Album "Calling All Stations" prägte er maßgeblich mit) her - für RAY WILSON ging es erst 2002 so richtig los, als er seine Sololaufbahn begann und sich zusehends also Künstler von eigenständigem Format bewährte. Der Brite greift zwar auf geradezu nervige Weise immer wieder auf Stücke zurück, die er für die Prog-Pop-Helden und seine frühere Alternative-Combo geschrieben hat, doch das geschieht nur zu Recht … Ehre, wem sie gebührt, und dass der Mann 2018 im durchlauchten Dessauer Bauhaus auftreten durfte, ist eine weitere.

Umso schöner, dass dieses Ereignis auf qualitativ hohem Niveau in Bild und Ton festgehalten wurde. Wilson selbst fühlt sich eigenen Aussagen zufolge an die "MTV Unplugged"-Reihe aus den 1990ern erinnert, wenn er die Vorzüge der Produktion auf den Punkt bringen soll, doch sein wie gewohnt teils aus polnischen Musikern zusammengesetztes Septett spielte keineswegs unverstärkt auf, und E-Gitarren waren für die Umsetzung der einmal mehr veränderten Songarrangements unverzichtbar.

Da Ray längst selbst alle ästhetischen wie geschäftlichen Fäden zieht, wenn es um sein Schaffen geht, stehen ihm Variationen seines Programms völlig frei, um sich selbst zu jedem gegebenen Zeitpunkt künstlerisch zu definitieren, doch entweder entwickelt sich seine Musik nicht mehr großartig weiter, oder er nutzt solche Freiheiten bewusst nicht; die Setlist gestaltet sich nämlich sehr konservativ in Hinblick darauf, was man von ihm erwarten darf.

Seinen Reiz gewinnt "ZDF@Bauhaus" demnach eher aus dem Ambiente, in dem der Gig stattfand, als aus dem dargebotenenen Material, das den üblichen Querschnitt aus Solo-Stoff wie 'Alone', 'Lemon Yellow Sun' oder 'Wait For Better Days' und Werken aus dem Genesis-Umfeld bietet. Erneut stechen hier die Phil-Collins-Paradenummer 'Mama' und Peter Gabriels 'Solsbury Hill' in jeweils sehr eindringlichen Versionen hervor, wohingegen Bruder Steve Wilsons Komposition 'Along The Way' zumindest ein kleines Kuriosum darstellt. Andererseits: Der Mann gehört immerhin zum Line-up.

Einen Augenschmaus -spielerisch ist die Formation sowieso über alle Zweifel erhaben - stellt diese Konzert-Nachlese definitiv dar, darüber lässt sich anders als bezüglich der Songauswahl nicht streiten. Wilson kommt einfach am besten in einem sehr privaten Umfeld rüber statt auf einer unpersönlichen Mega-Bühne, die dem Material in dieser Form sowieso nicht gestanden hätte. Immerhin knüpft Wilson hiermit auch ein bisschen an seine allerersten Akustikshows überhaupt an, die er von über anderthalb Dekaden mit den Songs von "Change" bestritt, dem ersten unter seinem Namen erschienenen Album

FAZIT: Selektion der gespielten Stücke einfallslos, Umsetzung souverän bis brillant, visuell bestechend in jeder Szene - "Ray Wilson ZDF@Bauhaus" ist ein optischer wie klanglicher Leckerbissen und fängt einen in sich selbst ruhenden Künstler bei einer Performance von Standards ein, die ihm die Sicherheit geben, sich nachdrücklich im Gedächtnis seiner Fans einzuprägen … als wüssten diese nicht ohnehin schon über seine Qualitäten Bescheid. Falls diese Blu-ray/DVD Wilson aber den einen oder anderen neuen Hörer beschert, hat sie mehr geschafft, als nur dem Zweck zu dienen, ihren Schöpfer mal wieder ins Gespräch zu bringen. Neues Album dann bitte demnächst …

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4343x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Change
  • Sarah
  • Follow You Follow Me
  • Lemon Yellow Sun
  • That's All
  • Take It Slow
  • Alone
  • Solsbury Hill
  • Along The Way
  • No Son Of Mine
  • Wait For Better Days
  • Another Day
  • Inside
  • Mama

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wobei handelt es sich nicht um ein Getränk: Kaffee, Tee, Bier, Schnitzel

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!