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Peter Gee: The Bible (Review)

Artist:

Peter Gee

Peter Gee: The Bible
Album:

The Bible

Medium: CD
Stil:

Progressive Rock mit religiösem Hintergrund

Label: White Knight Records/Just For Kicks
Spieldauer: 68:51
Erschienen: 11.05.2018
Website: [Link]

Die Bibel war schon immer ein sehr beliebtes und zugleich extrem unterschiedlich interpretiertes Thema des Progressive Rock.
Die Einen setzten sich voller Euphorie und pathetischer Verherrlichung damit auseinander, wie NEAL MORSE, die Anderen nehmen sie kritisch und misstrauisch unter die Lupe, wie SEVEN STEPS TO THE GREEN DOOR, und die Dritten lassen deren Inhalte, Geschichten und Lehren direkt in ihre Konzept-Werke einfließen, wie im Falle von „The Bible“ des PENDRAGON-Multiinstrumentalisten PETER GEE.

The Bible“ ist das erste in sich geschlossene Konzept-Album von Gee, für das er sich viel Zeit nahm und sich dafür intensiv mit dem ersten Buch der Menschheitsgeschichte, an das auch er fest glaubt, auseinandersetzte, um es komprimiert auf einer CD mit knapp 70 Minuten Spielzeit unterzubringen.
Geschickt greift er dabei mit John Taylor auf einen die biblischen Geschichten verständlich zusammenführenden Erzähler zurück, während der Sänger mit seiner wirklich guten Stimme, die Ähnlichkeiten zwischen Gary Brooker von PROCOL HARUM oder BILLY JOEL aufweist, die unterschiedlichen Rollen in „The Bible“ singt. Die Sängerin dagegen trägt mit ihrer wunderschönen Stimme das entsprechende Engels-Flair bei.
Natürlich tauchen unter diesen Voraussetzungen immer wieder musikalische Parallelen zu PENDRAGON, CAMEL, PROCOL HARUM, THE MOODY BLUES, IQ oder auch ansprechenden, am Klavier oder der akustischen Gitarre vorgetragenen Singer/Songwriter-Balladen auf.
Und selbst die offensichtliche Leidenschaft von Gee für LED ZEPPELIN schleicht sich öfters wie die härter rockende Schlange ins musikalische Bibel-Paradies ein und taucht bereits bei „The Fall“ auf, um sich dann in „The Law“ fortzusetzen. Pathos und Leidenschaft, Melodramatik und progressiv Verspieltes inklusive. Allerdings wirkt die Verbindung dieser vielen Elemente aus konzeptioneller Sicht nicht immer geschlossen, ein paar Instrumentals erscheinen nur wie hineingestückelt und das wiederholte Ausblenden einiger Titel ist für ein geschlossenes Konzept im Grunde inakzeptabel.
Inhaltlich aber erfolgt eine sehr informative Auseinandersetzung mit den einzelnen Kapiteln „Genesis“ sowie den wichtigsten Personen, Ereignissen und Orten, die in der Bibel eine entscheidende Rolle spielen.

Die Stärke des Albums liegt demnach nicht nur in der Musik, die für alle Freunde melodiöser und neoprogressiver Konzept-Alben wirklich empfehlenswert ist, sondern auch darin, dass der tiefgläubige PETER GEE sich nicht als musikalischen Prediger versteht, der mit seiner Musik die Hörer bekehren muss, sondern eher als ein Historiker, der dem neugierigen und an was immer auch glaubenden Hörer dieses Werk und seine Inhalte näher bringt.
Außerdem verweist Gee darauf, dass sein „The Bible“ als ein Werk zu verstehen ist, welches sich über gleich drei Bereiche erschließt: der Musik und der Produktion, für die er sich gemeinsam mit Rob Aurey (Produzent von IQ und BIG BIG TRAIN) verantwortlich zeichnet, den gesprochenen Teilen von John Taylor und der Gestaltung des Booklets von Simon Williams, der bereits drei PENDRAGON-Alben illustrierte, und dessen Coverbild man sich sehr genau vor dem Hören anschauen sollte. Zu jedem Text taucht darin ein Bezug auf, der bei Adam und Eva beginnt und mit der Offenbarung endet.

Übrigens nennt Gee als das Album, welches sein Schaffen am stärksten beeinflusste, „Moonmadness“ von CAMEL. Ja, und „The Bible“... aber klar doch, weist natürlich jede Menge musikalische und atmosphärische Berührungspunkte zu diesem recht sphärischen „Winteralbum“ aus dem Jahr 1976 auf.

FAZIT: Multiinstrumentalist PETER GEE, der den Meisten sicher als Mitglied von PENDRAGON bekannt ist, legt mit diesem Konzept-Album zur Geschichte der und den Geschichten in der Bibel ein angenehm schlüssiges und keinesfalls predigendes Album modernen, größtenteils neoprogressiven Rocks vor, das auch in echt zeppelinschen Höhen rocken kann. „The Bible“ lebt außerdem von der Kombination aus Musik, Gesang, einem Sprecher und der Gestaltung aller auf dem Album aufgegriffenen Themen in einem zwar naiv anmutendem, aber sehr ausgeklügelten Cover-Bild. Für gläubige Musikliebhaber genauso interessant wie für ungläubige.

PS: Und wo das Album von Freunden guten Progrocks mit biblischem Hintergrund gekauft wird, ist ja eigentlich klar, genau hier mit einem Klick und nicht bei...

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3980x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
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Tracklist:
  • Creation (In The Beginning)
  • Adam And Eve (The Garden Of Eden)
  • The Fall (The Enemy Of Mankind)
  • The Flood (Noah)
  • The Stars In The Sky (Abraham)
  • Jacob‘s Ladder (Israel)
  • The Dreamer (Joseph)
  • Exodus (Moses)
  • Crossing The Sea (The Passover)
  • The Law (The Ten Commandments)
  • Walls Of Jericho (Joshua)
  • Samson And Delilah (Love And Strength)
  • Called In The Night (Samuel)
  • King Of Israel (Saul)
  • David And Goliath (A Man After My Own Heart)
  • Wisdom (Solomon And The Temple)
  • The Prophets (Isaiah And Jeremiah)
  • A Voice Crying Out (The Fall Of Jerusalem)
  • Daniel And The Lions Den (Prayers Of A Faithful Man)
  • Prepare The Way Of The Lord (John The Baptist)
  • Saviour Of The World (Jesus Christ)
  • The Kingdom Of God (Miracles)
  • The Cross (One Perfect Sacrifice)
  • Resurrection Day (Death Is Defeated)
  • Spirit (The Holy Spirit And Pentecost)
  • The Road To Damascus (Paul)
  • The Gospel (The Church)
  • Revelation (A New Heaven And Earth)

Besetzung:

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