Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Henri Texier: Sand Woman (Review)

Artist:

Henri Texier

Henri Texier: Sand Woman
Album:

Sand Woman

Medium: CD/Download
Stil:

Jazz

Label: Bleu
Spieldauer: 58:42
Erschienen: 19.01.2018
Website: -

Der große französische Kontrabassist HENRI TEXIER, der sich beim Traditionslabel Bleu mittlerweile heimisch zu fühlen scheint, brilliert auf "Sand Woman" erneut im Quintett. Seine Zuarbeiter machen es ihm allerdings auch relativ leicht, zu Hochform aufzulaufen, denn das international besetzte Ensemble (Gitarrist Manu Codja war genauso wie Sohnemann und Saxofonist Sébastien Texier schon auf dem letztjährigen Album "Concert Anniversaire 30 Ans" zu hören) lässt ungeachtet der Tradition, die der Altmeister wahrt, keinerlei schale Nostalgie zu.

"Sand Woman" wirkt phasenweise ausgesprochen sportlich, umgekehrt aber auch introvertiert. Schlagwerker Gautier Garrigue lässt sich schon früh im Programm zu einiger Solo-Akrobatik hinreißen, auch wenn die kompositorischen Grundideen und ausufernde Improvisationen in deren jeweiligem Rahmen das Hauptanliegen der Gruppe sind. So sind sechs überlange Tracks entstanden, denen es weder an kunstvoller Innerlichkeit noch fieberhafter Spielfreude mangelt.

Der Einfallsreichtum der Protagonisten ist dabei enorm. Sie pendeln zwischen Passagen am technischen Limit und beschaulichen Abschnitten, ohne den Kern des jeweiligen Stücks aus den Augen zu verlieren, sei es eine markante Tonfolge oder ein Groove-Pattern. Texier knüpft mit einer dringlichen, melodisch wie rhythmisch ungemein kreativen Performance an seine Hochphase Mitte bis Ende der 1970er an. Logischerweise finden sich auf "Sand Woman " mit dem hereinplatzenden 'Amir', dem entrückten 'Les Là-Bas' und dem Finale 'Quand Tout S'Arrête' drei "Altlasten", die trotz merklicher Veränderungen im Vergleich zu den Originalen in ihren Grundzügen erkennbar bleiben.

Neuerungen hat Texier nämlich nicht nötig, schon gar nicht solche der erzwungenen Sorte. "Sand Woman" ist eingedenk des eingängigen Titelstücks ein durch und durch klassisches Combo-Jazz-Album, das dank der zwanglosen Art, welche die Musiker beim Interpretieren alter wie unverbrauchter Ideen an den Tag legen, dennoch sonst nirgendwoher als aus der Gegenwart stammen könnte.

FAZIT: Ein Jazz-Quintett-Album, das gänzlich von Innovationen befreit gegenwartsrelevanter erscheint als die Erzeugnisse manch bemühter Avantgarde-Combo. Es geht eben nichts über ein Gleichgewicht zwischen Abgeklärtheit und anhaltendem Hunger nach mehr, beides Merkmale des ewig jugendlichen Tieftöners HENRI TEXIER.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4328x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Amir
  • Sand Woman
  • Hungry Man
  • Indians
  • Les Là-Bas
  • Quand Tout S'Arrête

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Welche Farbe hat eine Erdbeere?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!