Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

CHICKN: Wowsers! The Smell Alone Is Fabulous, But The Taste – Wowsers! (Review)

Artist:

CHICKN

CHICKN: Wowsers! The Smell Alone Is Fabulous, But The Taste – Wowsers!
Album:

Wowsers! The Smell Alone Is Fabulous, But The Taste – Wowsers!

Medium: CD/LP+CD/Download
Stil:

Experimenteller, zappaesker Psyche-Rock mit fettem Gebläse

Label: Inner Ear Records
Spieldauer: 37:25
Erschienen: 11.05.2018
Website: [Link]

An wen wohl erinnert einen solch kurioser Albumtitel: „Wowsers! The Smell Alone Is Fabulous, But The Taste – Wowsers!“???
Na, schon eine Idee?
Nein?!
Dann hier noch ein zweiter Tipp, indem wir einfach mal einen ganz speziellen Song von CHICKN auswählen, der sich an dritter Stelle der LP-A-Seite versteckt: „Elevational Love Of FRANK ZAPPA“!
Alles klar!

Im Geiste der GRATEFUL DEAD sowie eines ZAPPA und mit unbändiger, verrückter Leidenschaft, einer grandiosen Bläserfraktion sowie voller prog-psyche-space-jazziger Spielfreude sind CHICKN aus Griechenland angetreten, um mit „Wowsers! The Smell Alone Is Fabulous, But The Taste – Wowsers!“ ein Album vorzulegen, das aus musikalischer, aber auch gestalterischer Sicht (Was für eine herrlich illustrierte LP im 70er-Style plus beigefügter CD!) den musikalischen Adelstitel „Zappaesk“ voll und ganz verdient. Selbst wenn die musikalische Ausrichtung stärker in Richtung experimenteller Psyche-Rock der Siebziger geht. Diese Ideenvielfalt sucht, wie bei einem Zappa eben, ihresgleichen.

Allerdings ist hier nichts wirklich retro, sondern mit einer geschickten Kompositionskunst klingen CHICKN tatsächlich nach CHICKN und verstecken in ihren musikalischen Gold-Eiern höchstens ein paar historische 70er-Musik-Gene, bei denen immer wieder Saxofonist Don Stavrinos hervorsticht – ganz ähnlich wie es einem ANDY MACKAY auf den ersten beiden Alben von ROXY MUSIC gelang, die im Falle von CHICKN eine herrlich Vergleichsgröße sind. Genauso wie für alle Insider unbedingt eine der besten deutschen Psyche-Rock-Bands, die auch unter unserer Seite mit viel Lob überschüttet wurden, herhalten darf: COOGANS BLUFF. So gesehen erscheinen die CHICKN wie ein griechisches Musik-Geschwisterchen von COOGANS BLUFF.

Wertvoll ist die Musik der Griechen nicht nur dadurch, dass sie wie bei „Am I Cher“ die billige Glammer-Pop-Kultur persiflieren, sich in „I Cry Diamonds“ auf musikalische Schatzsuche oder mit „Elevational Love Of Frank Zappa“ auf Musik-Genie-Ehrung begeben, sondern weil die ganzen kleinen Details, welche sie in ihrem leider nur gut 37 Minuten langen Album, von dem man sich unbedingt für die LP-Variante mit beigefügter CD entscheiden sollte, verstecken, das Hören von „Wowsers! The Smell Alone Is Fabulous, But The Taste – Wowsers!“ tatsächlich zu einem verdammt schmackhaften Genuss für unsere Ohren werden lässt. Vorausgesetzt natürlich, unser Geist ist noch frei von radioinflationärer Musikabwertung und gräbt sich gern mal durch die Plattensammlungen der Vergangenheit, als Musik mehr Gefühl als Beschallung war.

CHICKN gackern diesbezüglich nicht, sondern legen wirklich golden Eier. Nicht nur aus musikalischer, sondern auch textlicher Sicht. Bissige Texte, wie bei der (nur) scheinbaren Ballade „Cloud Over Athens“ („Athens now a field of clovers / Some they die before they even sprout / Most of them grow five feet tall / Oh my into a blink of eye.“) oder das bissige „Chickn Tribe“ („Men are dead / Men are gone / Bute some chicken carried on / Greedy birds / that they can‘t fly / Through their living learned to die.“)

CHICKN sind nichts für Musik-Pauschal-Urlauber, sondern nur für neugierige Greece-Rock-Entdecker!

FAZIT: Aus Griechenland kommt mit CHICKN eine Band, die mit ihrem psychedelischen Rock, den ZAPPAesken Ideen, ihrer modernen Spielweise und dem spannenden Bläser-Einsatz auf „Wowsers! The Smell Alone Is Fabulous, But The Taste – Wowsers!“ für gehörige Furore sorgt, ganz ähnlich wie in Deutschland COOGANS BLUFF zu überraschen wussten. Großartiger Rock, mal retro, dann wieder modern, aber immer auf hohem Niveau!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 4202x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Seite A
  • Invocation
  • Am I Cher? (feat. Noda Pappas on Electric Guitar)
  • Too Many Parables (feat. Gus Boggar on Electric Guitar)
  • I Cry Diamonds
  • Chickn Tribe (Reprise)
  • Seite B
  • Egg Of Love
  • China Must Win
  • Elevational Love Of Frank Zappa
  • Cloud Over Athens

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Vervollständige: Wer anderen eine ___ gräbt, fällt selbst hinein.

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!