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Blueneck: The Outpost (Review)

Artist:

Blueneck

Blueneck: The Outpost
Album:

The Outpost

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Post Rock / Electronica / Art Rock

Label: Denovali Records
Spieldauer: 48:02
Erschienen: 25.11.2016
Website: [Link]

Wenn buntes Herbstlaub den grauen Asphalt der Straßen säumt, Bäume ihre kahlen Kronen standhaft den frostigen Böen des eisigen Winterschleiers entgegenstrecken und Rauchschwaden von knisterndem Kaminfeuer gen Nachthimmel schweben, dann herrscht für gewöhnlich genau die richtige Atmosphäre, um sich der tiefgreifenden Melancholie von BLUENECK hinzugeben. Für gewöhnlich, denn „The Outpost“ ist vermutlich das ungewöhnlichste Album der inzwischen fast siebzehnjährigen Bandgeschichte.

Was eigentlich als separates Elektronik-Nebenprojekt von Sänger Duncan Attwood und Gitarrist Rich Sadler begann, erblickt nun letztlich doch unter dem Banner BLUENECK das Licht der Welt und trägt ganz klar den Stempel dieses Vorhabens. Elektronische Bestandteile sind keineswegs ein Novum in der Klangästhetik des englischen Quartetts, doch nehmen warme Synthie-Sounds und treibende Beats diesmal keine hintergründige, sondern von Beginn an tragende Rolle ein.

Das bereits vorab veröffentlichte „Ghosts“ lies genau das erahnen, bewegt sich jedoch mit den stilprägenden Vocals noch vergleichsweise nah an den beiden Vorgängern „King Nine“ und „Repetitions“. Kaum eine zweite Band vermag es, eine derlei bittersüße und alles verschlingende Melancholie heraufzubeschwören. Doch genau diese wird im Verlauf von „The Outpost“ mehr und mehr zur Randnotiz. Pulsierende Beats und fast schon hektische Rhythmik verschmelzen mit minimalistischem Schlagzeugspiel und verleihen diesem nunmehr sechsten Album der Band einen nach vorne gewandten, treibenden und bisweilen gar unruhigen Charakter, an den es sich zunächst zu gewöhnen gilt.

Die vielschichtigen Arrangements bergen eine latente Aufbruchstimmung und brechen mit fast schon aggressiven Parts („From Beyond), rockiger Attitüde („The White Ship“) oder gar hoffnungsvoll nach vorne blickenden Momenten („Other Gods“) Erwartungshaltungen und erinnern entfernt an das ebenfalls jüngst erschienenen „Bronze“ von CRIPPLED BLACK PHOENIX oder auch ANATHEMA.

FAZIT: „The Outpost“ überrascht mit verlagertem Fokus, neuen Facetten und neu entdecktem Optimismus. Die ergreifende Melancholie, wie sie auf „Repetitions“ nahe der Perfektion dargeboten wurde, ist zwar keineswegs gänzlich verschwunden, erreicht jedoch zu quasi keinem Zeitpunkt eine ähnliche Intensität. Das ist znächst durchaus gewöhnungsbedürftig, macht „The Outpost“ aber letztlich zu einer gelungenen Erweiterung der stilistischen Palette in der Diskografie und wächst mit jeder weiteren Rotation.

Markus L. (Info) (Review 6502x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • From Beyond
  • Ghosts
  • Hypnos
  • Rats In The Wall
  • The White Ship
  • Glades
  • Hive
  • Other Gods

Besetzung:

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