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Soulfly: Archangel (Review)

Artist:

Soulfly

Soulfly: Archangel
Album:

Archangel

Medium: CD
Stil:

Thrash Metal / Groove Metal

Label: Nuclear Blast
Spieldauer: 36:38
Erschienen: 14.08.2015
Website: [Link]

Ob nun Sklaven ihre Ketten sprengen, Wilde in Baströcken gestikulieren oder Erzengel in edlen Rüstungen zur Erde hinabsteigen und mit dem Fuß auf den Boden stampfen - Max Cavalera bleibt dem archaischen Krach verpflichtet, der zwar immer schon Fundament von SOULFLY war, sich seit nunmehr vier Alben und sieben Jahren aber nicht mehr nennenswert verändert hat. Eine Änderung dieses Sachverhalts ist mittelfristig auch nicht absehbar; dass das Line-Up immer mehr Verwandte des Frontmanns auflistet und Marc Rizzo, Stand heute, als einziger Nicht-Cavalera in der Sippe verbleibt (Tony Campos ging nach den Aufnahmen zu FEAR FACTORY), deutet eher das Gegenteil an.

Archangel“ ist äußerlich tätowiert mit blasphemisch ins Postmoderne verzerrter „Ars Sacra“-Kunst aus dem Fundus Eliran Kantors, der unter anderem schon ICED EARTH, TESTAMENT, SODOM und MEKONG DELTA mit Artworks versorgt hat. Glorreiches, Reines, Schönes, Gerechtes wird sublim vom Band-Tribal in zweifacher Ausführung unterwandert, einmal als befreiende Flügelschwinge, einmal als todbringender Stahl.

Nur letzterer findet sich heuer in den Kompositionen des bärtigen Metal-Propheten wieder, und so wie „Archangel“ eröffnet, scheint er inzwischen bis zur Unbrauchbarkeit abgewetzt. „We Sold Our Souls To Metal“, was soll das sein? Braucht man auf einem zehnten Studioalbum wirklich noch so eine derangierte Bolzhymne in derart grobschlächtiger Ausführung, ganz gleich in welcher Absicht sie erfolgt?

Ist der Fremdkörper einmal abgehakt, gibt der Titelsong die wenig überraschende Richtung vor: Riffs von schlichtem Gemüt und vertrauter Form, deren Tempo zwischen gemächlichen Tribal- und ratternden Blastbeats verschoben wird, Rizzo-Soli, Max-Gegrunze, angedeutete Himmelschöre (mit Höllen-Message) und zum Abklingen eine einsame Sirenenstimme.

„Sodomites“, „Ishtar Rising“, „Live Life Hard!“ und “Shamash” folgen derselben Rezeptur sklavisch und bestehen lediglich aus wenig originellen, untereinander bequem austauschbaren Grooveverlagerungen, wie sie auf allen zurückliegenden Veröffentlichungen bereits hundertfach praktiziert wurden; „Betlehems Blood“ referiert dann wieder verstärkt auf die Erzengel-Thematik und lässt Fanfaren von Trompeten ertönen; auf „Titans“ werden schlafende Steinriesen mit lateinischen Männerchören geweckt, „Deceiver“ geht auf die Speed-Thrash-Schiene und mit „Mother Of Dragons“ macht Max den Laden mit Hilfe seiner Söhne Igor Jr. und Richie schon früh dicht.

FAZIT nach 36 Minuten Gebrüll? Erstens, dass man Emilia Clarke jetzt mal gerne in Metal-Kluft sehen würde (oder umgekehrt eine „Game Of Thrones“-Episode mit SOULFLY-Soundtrack). Zweitens, dass man ebenso gut einfach nochmal „Savages“ oder „Enslaved“ hätte einlegen können – oder auch eine „Cavalera Conspiracy“. Es wäre gelinde gesagt Arsch wie Eimer. „Archangel“ ist - wieder - nicht direkt schlecht, so wie eben auch der neue Cavalera namens Zyon seine Sache am Schlagzeug grundsätzlich ganz gut macht, aber - wieder - so schrecklich austauschbar und einer „X“ nicht unbedingt würdig.

Die (zur Besprechung nicht vorliegende) Special Edition hat drei weitere Tracks an Bord, unter anderem das obligatorische „Soulfly X“ sowie das Cover zu NAPALM DEATHs „You Suffer“ – hier etwa achtmal so lang wie das Original.

Sascha Ganser (Info) (Review 6428x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 7 von 15 Punkten [?]
7 Punkte
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Tracklist:
  • We Sold Our Souls To Metal
  • Archangel
  • Sodomites
  • Ishtar Rising
  • Live Life Hard!
  • Shamash
  • Betlehem's Blood
  • Titans
  • Deceiver
  • Mother Of Dragons

Besetzung:

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