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Solkyri: Sad Boys Club (Review)

Artist:

Solkyri

Solkyri: Sad Boys Club
Album:

Sad Boys Club

Medium: CD/Download
Stil:

Post-Rock, mal traurig, mal lebenslustig

Label: Bird’s Robe Records
Spieldauer: 43:00
Erschienen: 10.04.2015
Website: [Link]

Na, ganz so traurig, wie‘s uns dieses Jungs-Quartett aus Sydney auf „Sad Boys Club“ weis machen wollen, klingen SOLKYRI gar nicht.

Außer natürlich, es gibt Musikbegeisterte unter uns, die Post-Rock als traurig statt bombastisch empfinden oder denen Tränen in die Augen treten, wenn sich langsam aus ihren Boxen immer höhere Klangwände entfalten, das Schlagzeug im Stakkato um sich feuert sowie brazende Gitarren und fette Bässe einem jeglichen Schmalz aus den Ohren pusten.

Andererseits aber - womit wir auch bei einem echten Vorteil dieses Albums wären - haben SOLKYRI, ganz im Gegensatz zu ihren australischen Post-Rock-Landsleuten TANGLED THOUGHTS OF LEAVING, ein sehr feines Gespür für die Kombination aus Brachialem, aber auch Ruhigem und Melodiösem. Statt zu übertreiben und immer noch eine Musik-Kohle draufzulegen, bis der ganze Post-Rock-Laden in Flammen aufgeht, nimmt sich das Quartett auch gerne zurück, ohne etwas von ihrem angenehmen Feuer zu verlieren oder einen unnötigen Flächenbrand zu entfachen. Ähnlich kennt und mag das der Post-Rock-Fanatiker natürlich auch bei solchen Bands wie MOGWAI oder EXPLOSION IN THE SKY und er steht garantiert nach dem ersten Hördurchgang von „Sad Boys Club“ nicht ähnlich bedröppelt da wie die Herde Schafe auf dem Cover der CD.

Besonders bemerkenswert ist das fast epische „I Felt Unsafe, I Felt At Home“, das durch ausgiebige, lange Piano-Passagen für eine anfangs entspannte Stimmung sorgt und dadurch die Wirkung der dann fulminant hereinbrechenden Gitarren- und Schlagzeug-Gewitter besonders eindrucksvoll betont und verstärkt! Ein achtminütiger Genuss, welcher einer Ekstase gleichkommt!

Wie mehr oder weniger kurze Gimmicks kommen dagegen die recht abgefahrenen Klangcollagen der drei sich um 1 bis 2 Minuten bewegenden Titel rüber, die sich zwischen Ambient, Electronics und Piano-Geklimper & Gitarren-Gezupfe, das im Falle von „Beyond The Use Of Men“ sogar Erinnerungen an die instrumentalen STEVE HACKETT-Ausflüge bei GENESIS weckt.
„Be Good, I Love You“ ist dann wirklich ein wahrhaft trauriges Stück, das von Piano und Cello lebt und locker eine melodramatische Sterbeszene im Kino untermalen könnte. Zum Glück verbreitet dann die Gitarre in „Forrah“ wieder etwas mehr Lebensmut und Optimismus, bis es endlich wieder so richtig schön krachen darf und ein fast lustiger Rhythmus seinem erfreulichen Ende entgegenstrebt. Mit Streichern und Piano auf „Farewell Bluebird“ klingt dann das Album aus und es bleibt die Erkenntnis, dass tatsächlich so einige Freunde trauriger Klänge an „Sad Boys Club“ ihre Freude haben könnten, auch wenn sie des Öfteren während ihrer musikalischen Trauerarbeit von SOLKYRI so richtig brutal durchgeschüttelt werden.

FAZIT: Dem Sydneyer Post-Rock-Quartett SOLKYRI gelingt auf „Sad Boys Club“ eine gute Mischung aus Laut und Leise, Akustik und Bombast sowie traurigen und freudvollen Klängen, wobei die Sounds in den lauten Passagen sich manchmal etwas zu schwammig aus den Boxen- bzw. Kopfhörer-Membranen ergießen.

PS: Da nirgends auf dem Info-Zettel oder im Netz bzw. auf der CD zu entdecken ist, welcher der unter dieser Kritik benannten Musiker welches Instrument spielt, erfolgte zwar eine Zuordnung, allerdings würde ich nicht Sack und Flöte verwetten, ob ich diesbezüglich auch einen Volltreffer gelandet habe.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 2969x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Team Solar
  • Yes, I‘m Breathing
  • Kidnapped
  • Sad Boys
  • Beyond The Use Of Men
  • I Felt Unsafe, I Felt At Home
  • Odmoriti
  • Be Good, I Love You
  • Forrah
  • Farewell Bluebird

Besetzung:

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