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Methexis: Suiciety (Review)

Artist:

Methexis

Methexis: Suiciety
Album:

Suiciety

Medium: CD
Stil:

Multiplexer Prog

Label: Eigenpressung/Just For Kicks Music
Spieldauer: 52:23
Erschienen: 08.05.2015
Website: [Link]

METHEXIS – noch nie gehört? Oobwohl mit „The Fall Of Bliss“ bereits ein eigenproduziertes Album aus dem Jahr 2011 vorliegt, ist dies durchaus wahrscheinlich. Ein Zustand, der sich bald ändern sollte und gleichzeitig Gelegenheit gibt, den griechischen Kulturbetrieb ein wenig zu unterstützen. Denn der Athener Gitarrist Nikitas Kissonas zeichnet hauptverantwortlich für das Projekt, dessen Namensgebung auf Platons Ideenlehre beruht. METHEXIS, dass ist die Partizipation, das Teilhaben des Kleinen, Speziellen am größeren Ganzen. Oder wie es John Donne Jahrhunderte später in seiner siebzehnten Meditation umschrieben hat: „Jedes Menschen Tod ist mein Verlust, denn ich bin Teil der Menschheit“. Das geht natürlich alle Mitglieder der „Suiciety“ an - feines kleines Wortspiel -, deren finsterste Ausgeburten sich im Moment nicht nur auf den politischen Bühnen, sondern in Syrien und anderswo auf ekelhafte, zerstörerische Art ausmehren. „Last breath – blame on me and blame on all!“
Das letzte Kapitel „Chapter IV. Ruins” steht gleich am Anfang. Zu hören auf der CD und vor allem nachzulesen im schmucken Booklet, das eine eigene Papp-Hülle spendiert bekommen hat. Beispielhaft.

Wie die Musik auf „Suiciety“ insgesamt. Vielleicht nicht ganz so düster und kantig wie man es beim gewählten Thema vermuten könnte, aber abwechslungs- und einfallsreich wie sonst was; Progressive/Art-Rock von seinen besten Seiten. METHEXIS kann sanft oszillieren, um im nächsten Moment den Härtegrad anzuheben und/oder vertrackt mit GENTLE GIANT und Jazz-Rock zu flirten.

Ebenso haben Nikitas Kissonas und seine Begleiter keine Scheu vor Folk, Klassik, Chansons im Gedenken an Kurt Weill (The origin of blame“), und selbst für eine knackige Prise Soul-Jazz („Remember, fear’s a relic“) reicht es. Über allem steht aber symphonischer, melodiebetonter, nie allzu süßlicher Prog, der seinen Steve Hackett und dessen ehemalige Hausband gut kennt. Zuweilen erinnert das musikalische Wundertütchen auch an einen ernsteren, spät geborenen Spross von 10CC.

Hatte Kissonas „The Fall Of Bliss“ fast im Alleingang aufgenommen, steht ihm beim vorliegenden Werk eine illustre, internationale Kollegenschar zur Seite. Joe Payne ist als Sänger für die jüngste THE ENID-Inkarnation tätig, Keyboarder Linus Kåse spielt bei BRIGHTEYE BRISON und ÄNGLAGÅRD, Walle Wahlgren trommelt unter anderem für die AGENTS OF MERCY und Bassist hat’s mit den BIRDS AND BUILDINGS und ehedem DELUGE GRANDER. Doch nicht nur diese Musiker, auch die Bläser- und Streicher-Sektionen liefern eine großartige Arbeit ab. Das rockt, ist konzertant, lyrisch, verstiegen und klar und spricht gleichzeitig Kopf wie Bauch an.

FAZIT: Nach kurzer Eingewöhnungszeit entpuppt sich „Suiciety“ als progressiver Höhepunkt in der ersten Jahreshälfte von unerwarteter Stätte. Griechenland kann so viel mehr als Schulden machen…
Bei aller Stilvielfalt komplex und eingängig zugleich. METHEXIS liefern mit „Suiciety“ ist, wie es der Bandname bereits einfordert, die adäquate Summe seiner einzelnen Teile.

Jochen König (Info) (Review 3912x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Chapter IV
  • 1. The ruins
  • Chapter I –exterior-
  • 2. Remember, fear’s a relic
  • 3. The windows’ cracking sound
  • 4. Who can it be?
  • 5. The origin of blame
  • 6. Prey’s prayer
  • Chapter II –interior-
  • 7. Sunlight
  • 8. The relic
  • Chapter III
  • 9. Suiciety

Besetzung:

  • Bass - Brett d’Anon
  • Gesang - Joe Payne
  • Gitarre - Nikitas Kissonas
  • Keys - Linus Kåse
  • Schlagzeug - Walle Wahlgren
  • Sonstige - Nikos Zades (sound design, d&b programming, Tom Heath (trumpet1), Catriona Christie (trumpet2), Nerys Russell (horn), James Patrick (trombone), Alistair Clements (tuba), Lu Jeffery (violin1, violin2), Bernard Kane Jr. (viola), Juliet McCarthy (cello), Ron Phelan (double bass)

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