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Franck Carducci: Torn Apart (Review)

Artist:

Franck Carducci

Franck Carducci: Torn Apart
Album:

Torn Apart

Medium: CD
Stil:

Prog + X

Label: Eigenproduktion/Just For Kicks Music
Spieldauer: 66:01
Erschienen: 09.01.2015
Website: [Link]

Dreieinhalb Jahre nach dem Debüt „Oddity“ erscheint FRAMNK CARDUCCIs Zweitwerk. Und zeigt ihn merklich gereift. Die Musik ist rauer geworden, härter, ohne zu Progmetal zu mutieren. Obwohl Steve Hackett einen Gastbeitrag auf „Closer To Irreversible“ beisteuert, hat sich CARDUCCIs Performance von GENESIS und Verwandtem entfernt. Stattdessen klingt der Einstieg gleich wie eine – sehr gut aufgenommene – vergessene Krautrock-Perle. Das hat Schmackes wie GROBSCHNITT zu den besten Zeiten, ohne Hang zu Albernheiten. Im weiteren Verlauf gelingt es CARDUCCI und seinen Begleitern unter verschärftem Hammondeinsatz sogar Verweise auf die STONES und LED ZEPPELIN im bewegten Krautprog-Rund unterzubringen. Fantastischer Song!

Im zweiten Stück kommt Steve Hacketts, im solistischen Schaffens sehr bemühte, Liebe zum Blues zum Tragen. Carducci gelingt es Blues zu integrieren, ohne dass er wie ein Fremdkörper wirkt. Sangestechnisch hat CARDUCCI ebenfalls zugelegt, er scheint die Pause zwischen den beiden Veröffentlichungen gut genutzt zu haben.

Mit „Journey Through The Mind“ gibt es dann den ersten Prog-Liebesbeweis an die Vergangenheit, speziell an CAMEL und natürlich GENESIS. Aber nicht nur durch den Sitar-Einsatz behält der Song genügend Eigenständigkeit, um als raumgreifende Ballade mit eingebauten, gepflegten Härten zu überzeugen. Die saftige Schweineorgel verhindert per se den Absturz in schwurbelig-süßen Retro-Prog.

„Torn“ bleibt auch im weiteren Verlauf eine erfrischend kernige Angelegenheit, die dank ihrer kraftvollen Rockbasis selbst bei Songs jenseits der zehn Minuten-Grenze kaum Verstiegenheiten zulässt. Inmitten von „A Brief Tale of Time“ wird es gar experimentell und dezent atonal, bevor Wohlklang wieder einsetzt. „Artificial Paradises“ ist mit vierzehn Minuten der längste Track des Albums. Dramatisch und mit langem Atem, erinnert der abwechslungsreiche Song – wie schon das bluesige „Closer To Irreversible“- an die frühe, druckvolle SPOCK‘S BEARD-Phase, bleibt aber straighter und voller im Sound, und wird mit einer Portion Art-Pop á la SUPERTRAMP angereichert.

„Mr. Hyde & Dr. Jekyll (feat. Michael Strobel)“ macht zwar ordentlich Dampf, wird aber etwas zu ausufernd über mehr als sechs Minuten gestreckt. Dafür kann die Bonus-Coverversion zum Abschluss diesmal punkten. War „Carpet Crawlers“ auf dem Debüt eine sehr zwiespältige Angelegenheit, gelingt Carducci mit „School“ von SUPERTRAMP eine angenehm entschlackte Variation, die es sich sogar erlauben kann, zu Beginn auf das dominierende Klavier zu verzichten. Well done!

FAZIT: FRANCK CARDUCCI verschafft seinem Retro-Prog auf „Torn Apart“ eine gelungene Frischzellenkur, in dem deftiger Rock, eine Prise Blues und progressive Entfaltung eine fast durchgehend stimmige Kombination eingehen. Am Cover-Artwork – linde verbessert zum Debüt – kann indes immer noch gefeilt werden…

Jochen König (Info) (Review 4257x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Torn Apart
  • Closer To Irreversible
  • Journey Through The Mind
  • Artificial Love
  • A Brief Tale Of Time
  • Girlfriend For A Day
  • Mr Hyde & Dr Jekyll
  • Artificial Paradises
  • School (Bonus)

Besetzung:

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