Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Battle Beast: Unholy Savior (Review)

Artist:

Battle Beast

Battle Beast: Unholy Savior
Album:

Unholy Savior

Medium: CD/Download
Stil:

Nein

Label: Nuclear Blast
Spieldauer: 44:26
Erschienen: 09.01.2015
Website: [Link]

Seitdem BATTLE BEAST im Jahre 2012 mit ihrem Debüt „Steel“ auf der Bildfläche erschienen, polarisieren die Finnen. Die einen halten ihren keyboardlastigen Sound für heißen Power Metal, der Rest verwahrt sich dagegen, dass diese Musik in die Schublade gesteckt wird, die einstmals Bands wie JAG PANZER, METAL CHURCH oder VICIOUS RUMORS beherbergte. Eines kann man dem Sextett jedenfalls nicht vorwerfen: Mangelndes Engagement. „Unholy Savior“ ist bereits das dritte Album in drei Jahren; zwischendurch beackerte man fleißig die Konzertbühnen in aller Welt.

Es gibt ein paar zarte Pflänzchen der Hoffnung, dass man sich „Unholy Savior“ ohne Zahn-, Bauch- und Kopfschmerzen am Stück anhören könnte, doch die gelegentlich eingestreuten wirklich gutklassigen Momente – die zumeist dann auftauchen, wenn die Gitarristen in den flotteren Stücken von der Leine gelassen werden – werden in aller Regel umgehend von ekelhaften Keyboardsounds zerstört. Klar, in der Kommentarspalte werden vermutlich bald wieder 15-Punkte-Beiträge und Verschwörungstheorien gepostet, dem Kritiker jegliche Kompetenz und Objektivität (sic!) abgesprochen, deswegen an dieser Stelle ganz kurz sachlich: Die geistigen Väter BATTLE BEASTs sind auch weiterhin HAMMERFALL, SABATON, NIGHTWISH, WITHIN TEMPTATION, GAMMA RAY oder STRATOVARIUS. Eine gewisse musikalische Kompetenz lässt sich bei aller Käsigkeit nicht bestreiten, die Vocals tönen in den stärksten Momenten tatsächlich mal nach Power Metal („I Want The World… And Everything In It“) und die Strophen mancher Songs sind ohne jede Einschränkung als „gut“ zu bezeichnen.

Aber sobald die Strophen verlassen und die Refrains geentert werden, ist es mit aller Zurückhaltung vorbei. Dann möchte man direkt in die Dusche springen oder die Zähne putzen, um diesen unglaublich zuckrigen Geruch und Geschmack loszuwerden, man sucht händeringend nach Dingen, die man gerade lieber tun würde als musikalische Abscheulichkeiten wie die dramatisch kitschigen Balladen „Angels Cry“ und „Sea Of Dreams“, für die sich selbst WITHIN TEMPTATION in ihren Anfangstagen in Grund und Boden geschämt hätten, anhören zu müssen. Die Steuererklärung machen. Den Hausputz erledigen. Eine glühende Nadel durch das rechte Auge stechen. Egal, ganz egal, nur nicht diesem akustischen Gewaltverbrechen weiter zuhören müssen.

Doch die zahlreichen Plastik-trifft-Zucker-Bomben, in denen man glaubt, Songfragmente von Teresa-Orlowski-Filmmusik wiederzuerkennen, sind noch nicht der Tiefpunkt. Der Tiefpunkt ist fraglos die Kriegserklärung an jeden Gitarrenfreund namens „Touch In The Night“, von der die Band auch noch dreist behauptet, dass so JUDAS PRIEST klingen würden, wenn sie ALPHAVILLE covern würden – man kann Priest nur darin bestärken, dagegen vor Gericht vorzugehen. ALPHAVILLE übrigens auch. Denn „Tough In The Night“ ist nichts anderes als eine ganz (gaaaanz!) dezent mit Gitarren-ähnlichem Ersatzstoff versetzte 80er-Jahre-Dieter-Bohlen-Gräueltat, nach der man endgültig aus den Ohren blutet.

FAZIT: „‘Unholy Savior‘ riecht nach Tod, Qual, Schmerz, Hass, Verwirrung, Angst und Unsicherheit.“ Sagt das Presseinfo. Ja, Potzblitz, das stimmt ja sogar. Wobei vielleicht die Plattenfirma das geringfügig anders gemeint hat als der Kritiker, der sich jetzt erst einmal die Ohren durchpusten geht. Mit Metal. Echtem Metal. Oder vielleicht findet sich ja hier doch noch eine glühende Nadel…

Lothar Hausfeld (Info) (Review 8594x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 3 von 15 Punkten [?]
3 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Lionheart
  • Unholy Savior
  • I Want The World... And Everything In It
  • Madness
  • Sea Of Dreams
  • Speed And Danger
  • Touch In The Night
  • The Black Swordsman
  • Hero's Quest
  • Far Far Away
  • Angel Cry

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Assaulter
gepostet am: 08.01.2015

Ich habe eh das Gefühl, dass man sofort als grantiger und neidischer Nörgler abgestempelt wird, wenn man es wagt etwas Kritik zu äussern. Siehe Rob Flynns Kommentar über Avenged Sevenfold.
Steffen
gepostet am: 12.01.2015

User-Wertung:
11 Punkte

In dem Fall meint der Autor lustigerweise, dass er den Nörglern mit seiner Bemerkung gleich noch den Wind aus den Segeln nehmen kann. Wirkt nicht nur unprofessionell sondern auch noch lächerlich. Das Album, in dem das Verhältnis guter zu schwächerer Songs 8:3 lautet (realistische Wertung 10 oder 11/15), hört sich lieber jeder selbst an, anstatt eine bare Münze auf die Rezension zu geben.
Rob Halford
gepostet am: 14.01.2015

User-Wertung:
2 Punkte

Ekligstes Album der ganzen Welt. Bah. Wer kauft solche Musik?!
Eddie
gepostet am: 14.01.2015

User-Wertung:
10 Punkte

Finde das Album gar nicht so schlecht würde ein 10/15 geben wegen den Ausreißern aber i want the world....and everthing in it finde ich sehr gut oder Speed and Danger. 3/15 ist für mich eine Wertung von jemanden der entweder sehr enttäuscht ist oder nicht wirklich Ahnung hat.
Hellbound
gepostet am: 15.01.2015

User-Wertung:
6 Punkte

Das Album ist objektiv betrachtet mehr Pop als Metal.
Das oft verkannte "Turbo" Album von JUDAS PRIEST wirkt im Vergleich zu dem hier wie Thrash. Die Musik ist sicher gut gemacht, einzelne Songs wie z.B. "Far Far Away" oder "Speed and Danger" sind sicherlich sehr gut , aber die ganzen Synthiepop Sachen sind eben kein Metal somit kommt zur objektiven Wertung (10/15) eine ideologische Wertung aus reiner, puristischer Sicht eines Metalheads und Hardliners die dann eher 2/10 lauten müsste. Im Schnitt ergibt das dann meine Wertung.
OldMcMetal
gepostet am: 03.01.2017

User-Wertung:
4 Punkte

Nun ja, bis dato hatte ich den berühmtem großen Bogen um die Band gemacht. Wer sein Debüt "Steel" tauft und doch nur Dünnblech veröffentlicht, der wird von mir von mit Ignoranz gestraft. Aber die Neugierde siegt. Ist das Pop-Metal oder kann das weg? Losgelöst von aller Engstirnigkeit nette Unterhaltung, die mit Pomp, Pathos und Rum ta ta wenig innovativ ist, weil schon schon woanders gehört. Unholy savior ist wie ein Menü bei McDoof. Geht irgendwie runter, der Wunsch nach mehr besteht nicht!
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wieviele Tage hat eine Woche?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!