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Spielbann: Schwesterchen Frost (Review)

Artist:

Spielbann

Spielbann: Schwesterchen Frost
Album:

Schwesterchen Frost

Medium: CD
Stil:

Deutschsprachiger Gothic Rock

Label: Eigenproduktion
Spieldauer: 45:18
Erschienen: 09.10.2013
Website: [Link]

Mittelalter-Rock ohne Mittelalter-Instrumente - das ist der erste Eindruck, den man von SPIELBANN und ihrem zweiten Album "Schwesterchen Frost" hat. Und der Blick auf die Homepage macht dann auch schnell klar, dass die saarländische Band einen entsprechenden Hintergrund hat, in den Jahren seit dem Debüt, das 2006 erschien, aber ein paar tiefgreifende Veränderungen durchlaufen hat. So gab es 2011 einen größeren Umbruch im Bandgefüge und so gehören die mittelalterlichen Elemente weitestgehend der Vergangenheit an. Dudelsäcke gibt es auf "Schwesterchen Frost" jedenfalls keine zu hören und Flötentöne werden nur selten mal gespielt.

Stattdessen gibt es jede Menge düsterer Keyboardsounds und ein bisschen erinnern SPIELBANN an SUBWAY TO SALLY zu Zeiten von "Engelskrieger" (was den Härtegrad angeht) und "Nord Nord Ost" im Bezug auf die Lyrics. Auch stimmlich gibt es leichte Parallelen zwischen Eric Fish und SPIELBANN-Fronter Seb, wobei hier ganz sicher nicht kopiert wird. Zudem kommt mit Sängerin Nic auch viel stimmliche Abwechslung ins Spiel. Auch die Hörer von RAMMSTEIN und OOOMPH! dürfen sich angesichts des Riffings angesprochen fühlen und dass die Band die Release-Show zum Album mit ASP bestritten hat, erscheint ebenfalls recht passend.

Mit treibendem Groove geht es in "Anderswelt" los (dass SCHANDMAUL schon vor ein paar Jahren einen gleichnamigen Song hatten, spricht eigentlich gegen diese Benennung), die elektronischen Beats im Refrain wirken ein bisschen unnötig. Bei "Gottesknecht" sorgen Glocken und Kirchenorgeln für Atmosphäre – aufgenommen wurde das Album übrigens im Studio Greywolf von POWERWOLFs Charles Greywolf, hier mag es also durchaus eine Verbindung geben, denn POWERWOLF nutzen entsprechende Sounds auch ganz gerne mal. Das flotte "Bestie deiner Welt" behandelt das finstere Thema des Gefangenhaltens in einem Kellerloch und ist einer der stärksten Songs auf dem Album. Im weiteren Verlauf wechseln sich härtere und ruhigere Stücke ab und besonders bei den andächtigeren Songs wie dem traurigen Titeltrack zeigen sich die Qualitäten von SPIELBANN. Die BDSM-Thematik bei "In Nomine Dominae" wird ein bisschen unsubtil behandelt, ohne aber peinlich zu werden und auch das schwierige Thema von selbstverletzendem Verhalten geht man in "Herzgravur" zwar deutlich, aber nicht unnötig plakativ an.

FAZIT: Insgesamt machen SPIELBANN auf ihrem Album einen guten, aber nicht herausragenden Job, die Songs sind eingängig und straff komponiert, lassen aber große Melodien und echte Hitqualitäten missen. Und auch in Sachen Eigenständigkeit haben SPIELBANN musikalisch wie textlich noch Luft nach oben. Die Hörer von düsterem, deutschsprachigem Rock mit ausgewogenen Gothic- und NDH-Anleihen werden aber sich nicht enttäuscht werden und können gedanklich ein, zwei Zähler hinzuaddieren.

Andreas Schulz (Info) (Review 5734x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Anderswelt
  • Gottesknecht
  • Bestie deiner Welt
  • Rot wie die Liebe
  • In Nomine Dominae
  • Schwesterchen Frost
  • Herzgravur
  • Stimmensturm (Sei ganz leise)
  • Stirb ewig
  • Geschichtentod

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Dirk Nightmare
gepostet am: 27.10.2015

User-Wertung:
12 Punkte

Bin voll und ganz zufrieden mit dem Album, für alle Phasen der Stimmung ist was dabei.... Geschichtentod zum Schluss beendet dann doch sehr melancholisch die ganze Geschichte
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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