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Shinin' Shade: Sat-Urn (Review)
Artist: | Shinin' Shade |
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Album: | Sat-Urn |
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Medium: | CD | |
Stil: | Hardrock / Doom |
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Label: | Moonlight / Masterpiece | |
Spieldauer: | 48:08 | |
Erschienen: | 22.03.2013 | |
Website: | [Link] |
Wie aus heiterem Himmel zieht dieses geheimnisvolle Doom-Gewitter am langweiligen Szene-Himmel auf und verfinstert die Erde, nicht aber die Gemüter derer, die nach frischem, aber immer noch zähem Syrup lechzen. Dabei handelt es sich nach Demo, Debüt und der EP "Slowmosheen" bereits um die vierte Veröffentlichung von SHININ' SHADE.
Die Italiener zählen mit Sängerin Jane-Esther ein starkes Aushängeschild in ihren Reihen, doch die Musik an sich überzeugt bereits instrumental, stilistisch grob gesagt irgendwo am Puls des Blues ("Keyhole") und handfestem Heavy Metal ("Inner Saturn"). Dieser Doppel-Song umreißt die Bandbreite der Gruppe bereits recht gut, aber da ist mehr: Die beiden Gitarristen haben bereits jetzt einen sehr eigenständigen Lead-Stil kultiviert, der sie wirklich sofort wiedererkennbar macht, gleichzeitig da ihre Chanteuse von Koketterie mit ihrem Geschlecht überhaupt nichts wissen möchte; stattdessen begehrt sie regelmäßig auf ("Over-Sea Nightmares") und durchleidet ihre Texte gerade zu, was den Opener zu einer verzückend qualvollen Angelegenheit werden lässt.
Mit "Through The Wires Of Your Mind" setzen SHININ' SHADE mittig einen verhalten psychedelischen Track als Ruhepol, der sich als wehmütiger Höhepunkt der Scheibe erweist. Hier steht man ganz nahe am Mikrofon und empfindet mit der Frontfrau. Umso schwieriger gestaltet sich die Einfindung in "Nowhere Dimension", das "Sat-Urn" als mäandernd progressiver Moment allerdings zu noch mehr Abwechslung gereicht. Ein Epos, in diesem Fall neun Minuten lang, darf im Rahmen einer zünftigen Doom-Scheibe (jawohl, inhaltlich mit leicht okkultem Anstrich) nicht fehlen und gelingt den Südländern in Form des beschwingten "Denied Lovers" sehr gut, wobei vor allem die verschmitzte Aura gefällt, welche die sich wiegenden Riffs und mystischen Gesangslinien heraufbeschwören. Der Wah-Bass ist übrigens großes Tennis.
Nach dem unwesentlich kürzeren, aber fast poppig leicht zugänglichen Finale "Epic Talking" (ein solcher Song fehlt JESS AND THE ANCIENT ONES noch im Kader) kommt man nicht umhin, SHININ' SHADE eine große Zukunft zu attestieren, wenn sich ein findiges Label ihrer annimmt. So stark wie die großen Namen in ihrem Metier sind sie nämlich schon längst - falls nicht sogar besser, weil mit ihrem metallischen Zug breiter aufgestellt, wie man so sagt.
FAZIT: Mit SHININ' SHADE steht ein facettenreicher Newcomer auf der Matte, dessen harter und düsterer Rock gut ins gegenwärtige Szeneklima passt, aber dank seiner Strahlkraft und Intensität auch Modewörter wie "occult" oder "vintage" überstehen sollte.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Our Time And Space
- Keyhole / Inner Saturn
- Over-Sea Nightmares
- Trough the Wires of Your Mind
- Nowhere Dimension
- Denied Lovers
- Epic Talking
- Bass - Roger Davis
- Gesang - Jane Esther-Collins
- Gitarre - Allen Kramer, Mek Jefrey
- Schlagzeug - Mike De Chirico
- Sat-Urn (2013) - 13/15 Punkten
Kommentare | |
Thomas
gepostet am: 07.06.2013 User-Wertung: 11 Punkte |
Insgesamt ein feines Scheibchen; auch der Gesang ist sehr gut, nur reduziert der doch hin und wieder beträchtlich die Doom-Atmosphäre. |