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Rotting Out: The Wrong Way (Review)

Artist:

Rotting Out

Rotting Out: The Wrong Way
Album:

The Wrong Way

Medium: CD/Download
Stil:

Hardcore

Label: Pure Noise
Spieldauer: 26:03
Erschienen: 03.12.2013
Website: [Link]

Im Hamburger Schanzenviertel toben mal wieder Straßenschlachten zwischen den Vermummten vom Schwarzen Block und den Einsatzkräften der Polizei. Genau der richtige Zeitpunkt, um sich das neue Album der kalifornischen Hardcore-Truppe ROTTING OUT zu geben. Wobei die Band zwar vom Sound her zum Flaschenwerfen und Barrikadenbauen passt, ansonsten aber eher Existenzängste als das politische Geschehen thematisiert.

Das genretypische Kampfhahn-Gehabe (siehe hierzu das idiotische Video zu "No Clue") ist nur eine Seite von ROTTING OUT. In den Texten geht es zur Abwechslung mal nicht um die wunderbaren Vorzüge der Hardcore-Community und den Widerstand gegen den allseits drohenden kommerziellen Ausverkauf. Stattdessen verarbeitet man die Verletzlichkeit und Verzweiflung, die aus einer Jugend in den Problemvierteln von Los Angeles resultieren. Ob ROTTING OUT es wirklich so schwer hatten oder ob sie sich ihre Glaubwürdigkeit bloß andichten, wissen nur sie selbst. Jedenfalls hat Sänger Walter Delgado vorne keine Zähne, also kann das schon stimmen.

Was die Musik angeht, gibt’s 11-mal knüppelharten Hardcore, der trotz der finsteren Texte ordentlich Spaß machen kann, dafür sorgen deutliche Skate-Punk-Einflüsse. Die stärksten Songs zitieren SUICIDAL TENDENCIES ("Stab", "No Clue" und das überragende "The Shoot Out"), hier kann Delgado zeigen, dass er mehr als nur stumpf pöbeln kann. Aber auch die straighter nach vorne ballernden Nummern haben es in sich, allen voran "Blade of Rust", mit zähneknirschendem Sprechgesang, und die Moshpit-Granate "Roots & Will". Einen schlechten Song gibt es auf "The Wrong Way" nicht, einzig der Mid-Tempo-Rausschmeißer "Bangarang" wirkt, als gäbe es ihn nur, um die Spielzeit auf ein halbwegs akzeptables Maß zu strecken. Die Band beweist auf den restlichen 10 Tracks, dass sie ihre maximale Wirksamkeit bei höherer Geschwindigkeit entfaltet.

Melodien zum Mitträllern und noch so kleine Experimente braucht man hier nicht zu suchen, schließlich spielen ROTTING OUT ziemlich klassischen Hardcore. Trotzdem gelingt es ihnen, ihren Songs durch Punk-Einflüsse (BLACK FLAG, PENNYWISE) so etwas wie Eingängigkeit zu verleihen. Die noch junge Band kann mit ihrem zweiten Album locker mit den teilweise müde gewordenen Genre-Größen mithalten. 40.000 Facebook-Likes deuten an, dass sie sich auf dem Weg nach oben befinden. Verdient.

FAZIT: Treibende Riffs, mitreißende Gangshouts satt, deftiger Sprechgesang, einige Hits: So muss Hardcore, so bringt das Bock. Stillsitzen eher schwierig.

Philipp Walter (Info) (Review 3920x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • The Wrong Way
  • Blade of Rust
  • One More Kiss
  • A Question
  • Stab
  • The Shoot Out
  • Verbal Risk
  • No Clue
  • Roots & Will
  • Three of Us
  • Bangarang

Besetzung:

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