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Ulver: Childhood's End (Review)

Artist:

Ulver

Ulver: Childhood's End
Album:

Childhood's End

Medium: CD
Stil:

Ulverized 60s Psychedelic- & Garage Rock

Label: kscope Music
Spieldauer: 53:54
Erschienen: 25.05.2012
Website: [Link]

Etwas, das bei ULVER, dem Kreativkollektiv rund um Bandoberhaupt Garm AKA Kristoffer Rygg immer wieder Spaß macht, ist die Unberechenbarkeit der Band. In frühen Jahren mal eben einen Black-Metal-Brecher rausgehauen, dann eine Akustikscheibe, hinterher ein fieses Lo-Fi-Massaker norwegischer Art - und später kamen dann jazzige, experimentelle und allerlei unkonventionelle Töne zum Zuge. Auf Songwriting-Schablonen hat man frühzeitig einen großen Wolfshaufen gegeben, eher war das ULVERsche Musizieren zu einem Sichtreibenlassen geworden.

Zuletzt hat sich die Formation stilistisch ein wenig eingependelt, und hierbei kristallisierte sich immer wieder heraus, dass die Musiker gerne in Mamas und Papas Plattensammlungen gestöbert haben. Und offensichtlich haben alle Recht coole Eltern gehabt, denn in deren Kollektionen fanden sich unzählige 60er-Psychedelic- und Garage-Rock-Scheiben wie etwa von den TROGGS, JEFFERSON AIRPLANE, THE BYRDS, THE PRETTY THINGS, COMMON PEOPLE und den 13TH FLOOR ELEVATORS. Was ein Einfluss in Kindheitstagen war, hat sich später zu einer nerdigen Obsession entwickelt.

Irgendwie lag es Rygg und Konsorten wohl am Herzen, den neuen alten Helden ausgiebig Tribut zu zollen, und so haben ULVER tief in ihren Schatzkisten gegraben, um sowohl bekannte als auch längst vergessene Juwelen eigenzuinterpretieren. Doch anstatt die Nummern zwanghaft zu ULVERisieren, ging die Band höchst respektvoll zu Werke und versuchte hörbar, den Spirit der Originale beizubehalten.

Das Resultat ist eine luftige, lockere und liebevolle Verneigung in Richtung des goldenen Jahrzehnts. Golden deshalb, weil zu jener Zeit gerade im Bereich der Rockmusik eine explosionsartige Potenzierung der Kreativität stattfand. Seien es die entrückten, halluzinogenen umherpsychedelisierenden Songs, die straighten Rocknummern oder die verspielten, ja manchmal fast naiv-progressiven Nummern - stets hat man das Gefühl, dass die Band die Songs auch selbst hätte schreiben können, hätten die zuvor nicht existiert. Noch mehr kann man Songs nicht verinnerlichen.

Ein großer Pluspunkt ist, dass ULVER völlig unverkrampft agieren. Sie versuchen gar nicht erst, einen auf Retro zu machen oder die jahrzehntealten Vermächtnisse zu modernisieren, sondern spielen sie wie selbstverständlich einfach in ihrer Version, so wie sie die Songs fühlen. Ganz aus Lust am Tun. Auch passt Kristoffers warme, weiche Stimme hervorragend in das instrumentale Klangbett.

FAZIT: ULVER-Fans sollten sich das Ding ja sowieso ins Regal stellen, aber auch denen, die Liebhaber von (oder sehr offen für) damals noch revolutionärer Sixties-Tonkunst sind, sei empfohlen, einfach mal zu hören, was die Norweger aus selbiger gemacht haben.

Chris Popp (Info) (Review 5751x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • Bracelets Of Fingers (THE PRETTY THINGS)
  • Everybody's Been Burned (THE BYRDS)
  • The Trap (BONNIWELL'S MUSIC MACHINE)
  • In The Past (CHOCOLATE WATCHBAND)
  • Today (JEFFERSON AIRPLANE)
  • Can You Travel In The Dark Alone (GANDALF)
  • I Had Too Much To Dream Last Night (ELECTRIC PRUNES)
  • 66-5-4-3-2-1 (THE TROGGS)
  • Dark Is The Bark (LEFT BANKE)
  • Magic Hollow (BEAU BRUMMELS)
  • Soon There Will Be Thunder (COMMON PEOPLE)
  • Velvet Sunsets (MUSIC EMPORIUM)
  • Lament Of The Astral Cowboy (CURT BOETTCHER)
  • I Can See The Light (LES FLEUR DE LYS)
  • Where Is Yesterday (UNITED STATES OF AMERICA)

Besetzung:

  • Sonstige - Daniel O´Sullivan, Tore Ylwizaker, Jørn H. Sværen, Kristoffer Rygg

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Interviews:
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