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Spirit Descent: Seven Chapters In A Minor (Review)

Artist:

Spirit Descent

Spirit Descent: Seven Chapters In A Minor
Album:

Seven Chapters In A Minor

Medium: CD
Stil:

Doom Metal

Label: Psychedoomelic
Spieldauer: 58:31
Erschienen: 29.02.2012
Website: [Link]

Jede Progressive-Metal-Band wird in die DREAM-THEATER-Schublade gesteckt, und jede Doom-Metal-Combo wird sich früher oder später mit CANDLEMASS-Vergleichen konfrontiert sehen. Wenn dann, wie im Falle von „Seven Chapters In A Minor“, dem zweiten Album der deutschen Doomster SPIRIT DESCENT, der Opener „Dawn Of Mankind“ tatsächlich die eine oder andere Melodie beinhaltet, für die sich CANDLEMASS auf einem ihrer Frühwerke wahrlich nicht hätten schämen müssen, ist für viele Kritiker der Fall abgeschlossen. Schublade auf, Band rein, alles klar.

Alles klar? Natürlich nicht. SPIRIT DESCENT sind wahrlich alles andere als eine plumpe CANDLEMASS-Kopie. Dafür sind sie schlicht zu heavy, zu tiefgründig, zu aufwühlend. Und viel zu undogmatisch. Die leichte CANDLEMASS-Prise, die den Auftaktsong noch durchzog, wird in den weiteren sechs Songs weder gesehen noch gehört, dafür öffnen sich zahlreiche weitere Assoziationsschubladen, die allerdings eines gemeinsam haben: Sie öffnen sich – und sie schließen sich genau so schnell wieder, denn am Ende schaffen es SPIRIT DESCENT, absolut eigenständig zu klingen.

So fühlt sich der Rezensent hin und wieder in punkto Melodieführung bei Sänger Jan Eichelbaum an HEAVEN AND HELL und Ronnie James Dio erinnert (auch wenn die beiden rein stimmlich kaum etwas gemeinsam haben); auch die als Doom-Band nahezu unmöglich zu vermeidenden Early-BLACK-SABBATH-Vibes walzen hier und dort durch das Hörerhirn, und mehr als einmal wagen SPIRIT DESCENT den Schritt über die Demarkationslinie zum reinen Heavy Metal, sorgen insbesondere im Bereich der Gitarren auch bei Anhängern der heftigeren Riffs für ein zufriedenes Grinsen. ATLANTEAN KODEX minus Epik, auch dieser Gedanke kommt für einige Sekunden in den Kopf – und verschwindet wieder. Dass sich die Band auch nicht scheut, in „Alternating Reality“ Double-Bass-Sequenzen einzuflechten oder in „Owner Of Fifty Names“ Jan Eichelbaum stellenweise growlen zu lassen, unterstreicht die scheuklappenfreie Herangehensweise von Bandleader Andreas Libera.

Unter dem Strich ist aber – trotz aller Blicke rechts und links des eng abgesteckten musikalischen Pfades – „Seven Chapters In A Minor“ purer Doom Metal. Intensiv, abwechslungsreich, überwiegend aber natürlich laaaaaaangsam. Und wenn dann das Highlight der Scheibe, das fast 14-minütige „The Tragedy Of Captain Scott“, den Kampf von Robert Falcon Scott im Rennen um das erstmalige Erreichen des geographischen Südpols nachzeichnet, wird man automatisch von der Verzweifelung des Protagonisten mitgerissen, der am Ende seiner Südpol-Expedition entkräftet stirbt. Ein Schicksal, das SPIRIT DESCENT hoffentlich nicht ereilt.

FAZIT: Doom ohne Dogmen, aber dennoch authentisch, stiltreu und doch abwechslungsreich – SPIRIT DESCENT legen mit „Seven Chapters In A Minor“ die Messlatte für alle puren Doom-Releases in diesem Jahr sehr hoch.

Lothar Hausfeld (Info) (Review 5318x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Dawn Of Mankind
  • Owner Of Fifty Names
  • The Tragedy Of Captain Scott
  • Alternating Reality
  • Sleeper
  • Love Turned To Stone
  • Lamentations Of The Unborn

Besetzung:

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Interviews:
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